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Sarah Boils Bluterbe (German Edition)

Sarah Boils Bluterbe (German Edition)

Titel: Sarah Boils Bluterbe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Laue
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wenn Richard dort auftaucht?“
    „Das Risiko mit müssen wir eingehen.“
    Lionel griff nach seinem Handy und flüsterte: Ich werde Tomasso mit seinen Leuten dorthin bestellen. Sie werden das Haus bewachen.“
    „Na toll, du hast sie wirklich gut im Griff.“
    „Sicher, sie wurden doch auch meinem Kommando unterstellt.“
    Er grinste.
    Mary trat wie immer ins Fettnäpfchen und rief erfreut: „Ich möchte mich schon gern bei Iris umsehen, ich bin richtig neugierig ob sie wie eine Ökotante lebt, mit vielen Kräutern und Zwiebeln und alten Hexensymbolen an den Wänden.“
    „Ich klopfte ihr von hinten auf die Schulter.
    „Schön Mary, wirklich taktvoll.“
    „Äh, ich meinte…och nö, seid nicht so, ich finde es toll, zu sehen, wie Iris lebt, ich hab da ja schon so meine Vorstellungen.“
    Iris schüttelte den Kopf und antwortete: „Das glaub ich dir, aber du wirst enttäuscht sein.“
    Wir hatten in den letzten Tagen soviel gesehen, da haute mich nichts mehr um. Schon gar nicht eine unaufgeräumte oder seltsam eingerichtete Wohnung.

Kapitel 20
    Keine viertel Stunde später hatten sich Tomassos Leute bereits als Wachposten ums Haus positioniert. Iris steckte den Schlüssel ins Schloss und öffnete langsam die Türe. Ein seltsamer Geruch stieß mir in die Nase, sodass ich kurz den Atem anhielt. Es war eine Mischung aus indischen Gewürzen, japanischen Kräutern und einer Menge Weihrauch untermauert von irgendwelchen süßlich blumigen Gerüchen. Ich betrat also gerade ein überdimensionales Gewürzregal. Mary begann zu schielen, rümpfte die Nase und verdrehte die Augen. Bevor sie etwas sagen konnte, schubste ich sie ein Stück weit in die Wohnung und flüsterte ihr ins Ohr: „Halt ja deine Klappe.“
    Iris bat Lionel mit den Worten: „Wage es aber nie, ohne Einladung zu kommen“ hinein.
    Er nickte schweigend. Als wir alle in dem kleinen Appartement standen, verschlug es uns im wahrsten Sinne des Wortes die Sprache. So etwas hatte ich in meinem Leben wirklich noch nie gesehen. Die Wände waren bis zur Decke mit Büchern übersät. Wo in den Regalen kein Platz mehr war, türmten sich die Berge von gestapelten Büchern bis fast zur Decke. Auf dem Boden befand sich ein handgeknüpfter, grauer Teppich mit einem riesigen, schwarzen Pentagramm in der Mitte. Von der Decke hing ein alter, eiserner und sicher sehr schwerer Kronleuchter mit mindestens zwanzig Kerzen bestückt hinab.
    Unter dem Fenster am Ende des Raumes, stand eine alte Kommode, auf der sich kupferne Kelche verteilten, sowie Duftschalen mit Blütenblättern und Kräutern bestückt. Lionel hatte die Augenbrauen angewinkelt.
    „Sie hat kein Sofa, nicht mal nen Sessel und auch keinen Tisch. Ich bin tot und ich lebe unter der Erde, aber selbst ich habe Möbel.“
    Ich erlebte Iris das erste Mal schwächelnd und peinlich berührt, als sie unsicher und beschämt sagte: „Na ja, ich brauch nicht viel. Ich bin ja allein und normalerweise bekomme ich selten Besuch. Und das Geld, das ich in an der Kasse im Supermarkt verdiene, ist auch nicht gerade viel.“
    Ein merkwürdiges Gefühl regte sich plötzlich in mir. Ich konnte eine seltsame Energiequelle ausmachen, jedoch nicht bestimmen. Irgendetwas war in diesem Raum und den Blicken von Iris nach zu schließen, täuschte mich mein Gefühl nicht. Dennoch schwiegen wir beide. Dann gab Iris uns Instruktionen. Wir setzten uns alle auf den Teppich um das Pentagramm herum. Die blonde Hexe verschloss alle Fenster und Türen und machte einige Kerzen an. Sie verteilte kleine Schalen mit Kräutern und Weihrauch und zündete jede einzeln an. Der Rauch erfüllte den Raum und Mary rümpfte die Nase. Um uns malte sie mit Kreide einen Schutzkreis und stellte fünf Kerzen auf.
    „Gleich bin ich breit.“
    Lionel grinste übers ganze Gesicht.
    „Bist du das nicht immer?“
    Mary überhörte seine Provokation und plapperte weiter drauf los.
    „Wieso fünf, können es auch mehr sein?“
    Iris schüttelte den Kopf und antwortete kurz und knapp mit einem einfachen `Nein`.
    Sie holte derweil einen kleinen Beutel mit weißem Pulver aus der Kommodenschublade und zog damit einen weiteren Kreis um uns. Dann legte sie sich ein Lederhalsband mit einem grünblauen Anhänger um. Sie setzte sich zu uns und griff nach meiner und Marys Hand und bat mich Lionels Hand zu nehmen. Mary wollte gerade anfangen zu zicken, weil sie Lionels andere Hand nehmen sollte, um den Kreis zu schließen, ließ es aber nach meinem ermahnenden Blick sein.

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