Sarah Boils Bluterbe (German Edition)
silberner Stern eines Mercedes glänzte im Scheinwerferlicht.
Na endlich!
Als Lionel sich mit zerrissenen Klamotten und blutigen Händen endlich neben mich auf den Beifahrersitz flegelte, war nicht eine einzige offene Wunde an seinem Körper zu sehen.
Er heilt so verdammt schnell, wieso dauert das bei mir noch so lange?
„Hey,“ flüsterte er und betrachtete mit großen Augen meine blauen Blutergüsse und die Wunden, die sich noch nicht richtig geschlossen hatten.
„Sie werden heilen, ich denke morgen wirst du schon nichts mehr davon sehen können.“
„Prima, hört sich doch gut an,“ flüsterte ich und unterdrückte die Schmerzen.
„Wenn es nicht so weh tun würde, hätte ich gar kein Problem damit.“
„Es dauert eine Weile, bis du dich daran gewöhnst, deine Selbstheilungskraft wird sich vermutlich noch verbessern. Auch die Schmerzen werden immer weniger werden, wart’s nur ab.“
Genau, ich bin im Warten ja auch ein Genie.
„Sicher.“
Er tippte nachdenklich und ernst mit seinen Fingern auf meine Gangschaltung und erklärte: „ Es sind viele geworden, viele neue Vampire. Das unausgesprochene Gesetz wurde gebrochen. Ich vermute, Richard steckt dahinter. Er braucht Sklaven seiner Art. Das bedeutet, wir werden schnellstens etwas tun müssen.“
„Und was genau wird das sein?“
„Ich werde mich darum kümmern, heute Nacht noch. Du solltest gleich heimfahren und etwas schlafen. Ich kann dich nur gebrauchen, wenn du bei Kräften bist.“
Eine vertraute und knisternde Stille lag zwischen uns, die an meiner Haut klebte, wie ein warmer Sommerregen im Juni. Leicht benommen versuchte ich bei klarem Verstand zu bleiben.
„Gut, dann fahr ich jetzt wohl mal nach Hause.“
Eine Antwort blieb aus. Lionel macht keine Anstalten, sich zu bewegen und ich startete den Wagen nicht.
Das leise Rascheln seiner Lederjacke und der Geruch seines Aftershaves, das immer noch wie eine Wolke Testosteron um ihn herum schwebte, näherte sich langsam meinem Gesicht. Seine blauen Augen drangen in meinen Geist ein und nahmen Besitz von meinem menschlichen Körper. Seine Nähe verschlang mich und brannte wie Feuer in meinen Eingeweiden. Wie aus dem Nichts, tauchten Bilder in meinem Geist auf und ich sah ihn vor mir, wie er sanft meine Wange mit den Fingerspitzen berührte.
„Oh mein Gott, lass das.“
Verwirrt sah ich ihn an.
„Du kannst mir Bilder per Gedanken schicken? Das ist unfassbar.“
Er lächelte amüsiert.
„Gefallen sie dir denn wenigstens?“
„Nein,“ protestierte ich. „Unterlass das gefälligst.“
Bei den letzten Worten versagte allerdings meine Stimme langsam, denn wie ich bereits erwartete, beendete er dieses Spielchen nicht. Es amüsierte ihn, meine menschlichen Bedürfnisse anzuregen. Ich konnte seine eigene innere Erregung jedoch ebenso spüren. Die Bilder, die er mir in mein Gehirn pflanzte, wurden immer deutlicher. Ich spürte seinen kalten Atem auf meiner Wange. Sein Geist vibrierte wie die Seiten einer Harfe und er übertrug dieses impulsive Empfinden auf jede Faser meines Körpers. Seine Nähe verschlang mich regelrecht. Er war Hitze und Kälte zugleich. Seine Augen drangen in mich ein, als wäre es nie anders gewesen und ich spürte ein unbändiges Verlangen, ihm nah zu sein. Seine starken Hände sehnten sich danach, mich zu berühren, seine Arme wollten sich um mich legen, mich nah an ihn heran ziehen. Ich las seine Gedanken, sah seine Bilder, seine Fantasien. Er küsste meinen Hals und knöpfte meine Bluse auf.
Verdammt, hör auf damit.
Den Rock, den ich in seiner Gedankenwelt trug, schob er mir mit heißen Händen hoch, riss den Slip von meinem Körper und zog mich auf seinen nackten Schoß. Seine Hände krallten sich in meinen Rücken und er beugte mich ein wenig nach hinten, um langsam und behutsam in mich einzudringen. Er war hart und heiß. In Ekstase und Rausch versetzt, stieß er schneller und heftiger zu.
„Es reicht,“ krächzte ich atemlos.
Nein, ich wollte diese Bilder nicht sehen. Ich war nicht wie er. Ich kniff die Augen zusammen, versuchte mit aller Kraft ihn aus meinem Geist zu verdrängen. Ich schlug seine Hand fort, die bereits auf meiner Schulter lag, presste seinen Kopf in Richtung Beifahrerscheibe und schrie ihn wuterfüllt an: „Fass mich nie wieder an. Und komm mir nicht zu nah. Alles was du tust, ist reine Manipulation. Du hast nichts, was mich reizen könnte. Du bist und bleibst ein Monster. “
Lionel lehnte sich an die Scheibe und lächelte:
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