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Sarah Boils Bluterbe (German Edition)

Sarah Boils Bluterbe (German Edition)

Titel: Sarah Boils Bluterbe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Laue
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den Boden und begann wie der Rest seines Körpers in Windeseile zu schrumpeln und zerfiel dann geräuschlos zu Staub. Der andere Kerl war bereits wieder auf den Beinen. Ehe ich mich versah, hing er wie eine Klette an mir. Ich versuchte ihn abzuschütteln. Schlug um mich. Ich wusste nicht, woher ich das Kämpfen gelernt hatte, aber es war einfach da. Als hätte ich mein Leben lang nichts anderes getan. Es musste ein Teil des Erbes meines Vaters sein. Endlich hatte ich mich aus seiner Schraubzwinge befreit und beförderte ihn mit einem letzten Kraftaufwand quer durch die Höhle, bis er mit dem Rücken an einen Felsvorsprung prallte und zusammenbrach. Es dauerte nur wenige Sekunden, da rappelte er sich wieder auf. Wie eine Duracell-Hase, in den man neue Batterien eingelegt hatte, preschte das Monster wieder auf mich zu. Lionel machte einen Satz zur Seite, packte ihn und brach ihm auf die Schnelle das Genick. Das knackende Geräusch weckte einen grauslichen Würgereiz in mir.
    „Oh Gott,“ stöhnte ich auf und presste eine Hand auf meinen Mund.
    Der Wärter der Stadt, immer noch den Jungvampir zwischen seinen Händen haltend, warf mir einen missbilligenden Blick zu. Sein Widersacher nutzte die Gunst der Stunde und schlug ihm mit aller Kraft auf den Ellbogen. Der Dolch fiel zu Boden. Geistesgegenwärtig schmiss ich mich zwischen die beiden und versuchte an das Messer zu gelangen. Dabei verlor ich die Balance und wirbelte wild mit den Armen und ging im freien Fall zu Boden. Lionel griff nach mir, zog mich samt meiner Lederjacke mit der linken Hand an der linken Schulter hoch, während er sich mit der rechten Hand verteidigte und immer wieder den kleinen, dicken Klops von sich prügelte. Wie eine Marionette stand ich wieder auf meinen Beinen. Er schrie mich an: „Reiß dich zusammen. Konzentrier dich endlich auf das, was du bist. Schau dich mal um, was da auf uns zukommt.“
    Ich riss den Kopf herum. Mir stockte der Atem. Hatte er nicht gesagt, es wären nur einige Vampire übrig geblieben? Das sah jetzt allerdings ganz anders aus. Da kamen mindestens zehn Sterbliche und ungefähr zwanzig Vampire auf uns zu. Für den Bruchteil einer Sekunde stutzte ich. Woher wusste ich das so schnell? Zeit zum zählen war nicht gewesen. Zeit zum Nachdenken blieb mir jedoch auch nicht mehr, wir mussten uns so gut wie möglich verteidigen und sehen, dass wir schnellstmöglich wieder aus diesem Loch raus kamen. Doch das war leichter gesagt, als getan. Der erste Untote stürzte sich gleich auf mich. Lionel und ich versuchten uns so gut wie es ging, zu verteidigen. Doch bei der Meute hatten wir ohne Waffen kaum eine reelle Chance.
    Ich schrie: „Lionel, verdammte Scheiße, was sollen wir jetzt machen?“
    Zu mehr kam ich nicht, ein Schlag traf mich mitten ins Gesicht. Lionel brüllte: „Raus hier, bloß raus hier aber schnell.“

Leicht gesagt, wenn man eine Horde Wahnsinniger vor sich hat.
    Dank meiner neuen Fähigkeiten, konnte ich mich einigermaßen zur Wehr setzen. Wir kämpften uns den Weg zum Ausgang frei, verließen den unterirdischen Gang und rannten was das Zeug hielt. Ein Teil der Vampire folgten uns. Lionel brüllte in die Nacht: „Lauf! Ich halte sie auf. Wir treffen uns am Eigelsteintor.“
    Knochen knackten und splitterten, dumpfe Schläge hallten durch die Nacht und Kampfgeschrei durchbrach die Stille der Großstadt.

Nicht mehr lange und die Polizei taucht hier auf.
    Ich hechelte leicht angeschlagen und blutig quer durch den Park, wühlte nach meinem Autoschlüssel und überließ Lionel seinem Schicksal. Der Motor heulte auf, die Reifen quietschten, ich preschte davon und erwischte eine grüne Ampelwelle.

Wenigstens einmal Glück.
    Der Mond hatte sich in dieser Nacht hinter schwarzen Wolken versteckt. Im Licht der schwachen Straßenlaternen sahen meine Verletzung nicht ganz so übel aus, wie sei sich anfühlten. Meine Haut brannte und einige Knochen fühlten sich an, als wären sie gebrochen. Das Ausmaß der Dinge, wurde mir jetzt erst bewusst. Ich hatte mehr Glück als Verstand gehabt. Als ich den Wagen geparkt hatte und mich genauer untersuchte, war ein Teil der Wunden schon verheilt. Im Radio spielten sie `Hurt` von Nine Inch Nails. Wie passend! Mein Adrenalinspiegel befand sich wieder im Normalbereich und ich hielt Ausschau nach Lionel.

Wo bleibt der Kerl und wo in Gottes Namen kommen die vielen Vampire plötzlich her?
    Im Rückspiegel sah ich die Scheinwerfer eines heran nahenden Pkws die Straße hoch kommen. Ein

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