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Sarah Boils Bluterbe (German Edition)

Sarah Boils Bluterbe (German Edition)

Titel: Sarah Boils Bluterbe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Laue
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aufgerüschten weißen Bluse hoch. Eine gleichmäßige Gänsehaut wurde auf meinem Arm sichtbar. Mary fuhr sachte mit dem Finger über meine Haut und sagte: „Schitt, Du wirst doch nicht krak?“
    Ich erwiderte: „Sicher nicht, es ist nur der Geruch…ich weiß nicht, ich krieg die Krise bei dem Gedanken, das hier zu essen.“
    Mary nickte verständnisvoll, und dann fiel es uns beiden wie Schuppen von den Augen. Wie aus der Pistole geschossen, riefen wir im Duett: „Knoblauch.“
    Totenstille. Das konnte jetzt nicht wahr sein, oder? Verwandelte ich mich jetzt doch noch in einen Vampir? Mein Herz begann zu pumpen. Alles, nur bitte das nicht. Ohne es zu merken, hatte ich die Hände zum Gebet gefaltet und kniff die Augen zu.

Lieber Gott, ich werde für dich alle Monster dieses Planeten bekämpfen, ich tue auch alles was du willst, aber bitte bitte lass mich nicht zum Vampir werden.
    Mary Mine verfinsterte sich und sie stotterte: „Tu mir das nicht an. Bitte nicht.“
    Wir hatten beide die gleichen Gedanken, und die Angst stand uns kurzweilig ins Gesicht geschrieben. Sie begann mit ihren Händen in meinem Blusenausschnitt zu fuchteln. Ich starte sie entgeistert an und flüsterte: „Sag mal drehst du jetzt völlig ab?“
    „Nein, nein… wenn ich es jetzt finde…,“ entschuldigte sie sich.
    Was verdammt suchte sie mit ihren Fingern an meinem Dekolleté? Mit einem Jubelschrei zog sie meinen Kettenanhänger heraus: „Alles ist gut, keine Brandzeichen, dein Kreuz hängt seelenruhig um deinen Hals. Du wirst heut einfach einen schlechten Tag haben oder vielleicht ne Grippe bekommen.“
    „Oh“, sagte ich und nickte sichtlich erleichtert. Der tonnenschwere Stein, der mir für einen kurzen Augenblick auf der Lunge lag, löste sich sofort in Nichts auf. Natürlich, wenn ich ein Kreuz tragen konnte, ohne das es gleich ein Brandzeichen auf der Haut hinterließ, war alles gut. Das passte ja in jedes Klischee eines billigen Samstagnacht-Kitschfilmes. Mary grinste über beide Wangen und schmatzte: „ Na ja, solange du hier keine Reißzähne ausfährst und dich nicht über mich her machst, ist doch alles gut.“
    Wir verbrachten einen gemütlichen Abend und machten uns erst sehr spät auf den Heimweg. Obwohl ich nie Alkohol trank, hatte ich mich an diesem Abend von meiner Freundin zu einigen Gläsern Wein überreden lassen. Während Mary leicht beschwipst neben mir her tapste, spürte ich kaum eine Veränderung. Ich war völlig nüchtern. Das musste an meiner Verwandlung liegen.

Verwandlung, ein schreckliches Wort, ich will mich gar nicht verwandeln.
    Das hörte sich besser und fühlte sich vor allem besser an. Wir schlenderten ausgelassen durch die Gassen von Nippes, als mein Handy klingelte. Lionel bat mich umgehend bei ihm vorbei zu kommen und gab mir seine genaue Adresse durch. „Oh wie föööhn, ich komme mit,“ nuschelte Mary und grinste über beide Ohren. Ihre Wangen leuchteten unter den Lichtern der Straßenlaternen wie ein großer Feuerball, der kurz davor war, zu explodieren. Ich brachte sie bis zu ihrer Haustüre, machte mich dann im Laufschritt auf den Heimweg, um meinen Wagen zu holen, um gleich zu Lionel rüber zu fahren. Als ich endlich am Eigelstein geparkt hatte und ausgestiegen war, konnte ich seine Präsens so deutlich spüren, dass ich mich zusammenreißen und mich gegen diese auflodernde Hitze wehren musste. Ich brauchte mich nicht umzusehen, er war hier, ganz nah und ehe ich mich versah, nahmen meine Sinne auch seinen Geruch wahr. Diese ständigen Wechselbäder andersartiger Emotionen und Sinnestäuschungen trieben mich noch in den Wahnsinn. Wenn ich seinen Worten Glauben schenken konnte, dann war er nach meiner Begegnung mit Christopher nicht mehr fähig, mich zu manipulieren. Und das Chaos, das in mir herrschte, war mein eigenes. Aber entsprach das der Wahrheit? Ich musste es herausfinden und zwar schleunigst. Eine Gestalt tauchte neben mir auf und eine dunkle Stimme sagte: „Du warst Essen, ich hoffe es hat dir geschmeckt.“
    Ich stutzte und mein Blut begann schon wieder zu kochen. Musste er mich auf Schritt und Tritt verfolgen? Amüsiert über meine für ihn so absurden Ideen, antwortete er auf meine Gedanken, denen er mal wieder ungefragt zugehört hatte: „Man riecht dich zehn Kilometer gegen den Wind. Ich würde mal sagen italienisch.“
    Ein freches Grinsen huschte über sein Gesicht, dann bat er mich ihm zu folgen und schritt voraus. Seine schwarze Jeans, die seinen Hintern gut zur

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