Sarah Dearly Bd. 5 - Verliebt, verlobt, verbissen
Gespräch mit dem Roten Teufel, nachdem er mich davon abgehalten hatte, den Zögling zu verspeisen. Ein Bild von Veronique und mir bei unserem gestrigen Kaffeetrinken. Und ein Bild von Thierry, der am frühen Morgen Georges Haus verließ, nachdem wir George zur Rede gestellt und uns anschließend über meine unangebrachte Loyalität gestritten hatten.
Der kalte Schweiß rann mir den Rücken hinunter.
Okay, nun wusste er also, dass ich ihn in Bezug auf Thierry angelogen hatte. Was würde er jetzt machen?
Dass er meinem Geheimnis auf die Spur gekommen war, machte mir zwar große Sorgen, aber selbst wenn die Fotos mein Geheimnis verrieten, war Gideon Chase immer noch auf mich angewiesen. Das sollte reichen, um Amy zu schützen.
Es konnte immer noch alles gut werden.
Es konnte. Diese Illusion ließ ich mir nicht nehmen. Zum Glück konnte es nicht viel schlimmer werden.
Das Zimmermädchen kam aus dem Badezimmer und fasste sich schockiert an die Brust, als sie mich sah. »Herrgott! Haben Sie mich erschreckt.«
»Der … der Mann, der hier gewohnt hat. Wo ist er jetzt?«
»Er hat ausgecheckt. Ich mache sein Zimmer sauber«, erklärte sie. »Er hat mir ein ganz schönes Chaos hinterlassen. Was immer er dort verbrannt hat, ich werde ewig brauchen, den Kamin sauber zu bekommen.«
Ich drehte mich langsam um und folgte ihrem Zeigefinger. Ich hatte noch nie ein Hotelzimmer mit einem Kamin bewohnt. Zu einem Hotelzimmer gehörte für mich üblicherweise ein Bett, ein Schreibtisch und ein Badezimmer. Wenn ich Glück hatte, vielleicht noch ein einfaches Shampoo und ein winziges Stück Seife.
Ich legte den Kopf auf eine Seite. »Was ist das?«
Das Zimmermädchen zuckte mit den Schultern. »Sieht aus, als hätte er ein ziemlich großes Buch verbrannt. Vermutlich war es nicht sehr spannend. Ich persönlich stehe auf Stephenie Meyer.«
Mein Mund wurde trocken. Ich griff einen Schürhaken von einem Ständer neben dem Kamin und stocherte in dem großen rechteckigen Gegenstand herum.
»Was machen Sie da?«, rief das Zimmermädchen, als ich das Buch aus dem Feuer zog und es in einem Aschehaufen auf dem Boden landete.
Es war das Zauberbuch.
Oder zumindest das, was davon übrig war.
Es war eher der schwarze, verkohlte Rest eines Zauberbuchs. Die Seiten waren angesengt und schwarz. Ich blätterte mit der Spitze des Schürhakens zur Mitte und stellte fest, dass die Seiten ruiniert und unlesbar waren. Es hatte schon eine Weile gebrannt.
Lügner, Lügner. Dein Zauberbuch liegt im Feuer .
»Was ist das, ein Telefonbuch?«, erkundigte sich das Zimmermädchen neugierig.
»Sie kennen nicht zufällig irgendwelche Zaubersprüche, mit denen man ein verbranntes Buch reparieren kann?«, sagte ich mehr zu mir selbst.
»Zaubersprüche?« Sie musterte mich vorsichtig. »Sie sollten lieber gehen, damit ich hier fertig werde. Sie haben mir noch mehr Arbeit gemacht. Ich habe keine Zeit für solchen Unsinn.«
Gideon hatte mein Zauberbuch verbrannt. Er hatte meine letzte Chance zunichte gemacht, den Fluch zu brechen.
Ich nehme das zurück, es konnte immer noch schlimmer werden.
Das Zimmermädchen trat an die Seite des Bettes. »Sie sind Sarah, nicht?«
Ich sah zu ihr hinüber. »Das kommt darauf an, wer das wissen will.«
Sie nahm einen Umschlag vom Schreibtisch. »Der ist an Sarah adressiert.«
Ich war mit einem Schritt bei ihr, nahm ihr den Umschlag ab, schlitzte ihn mit dem Daumennagel auf und überflog den Inhalt.
Du findest mich in dem Nachtclub, den du in letzter Zeit öfter aufsuchst. Um diese Tageszeit ist es dort schön ruhig. Erzähl deinem Meistervampirliebhaber nichts davon. Bitte enttäusche mich nicht noch einmal. Sei um zwölf Uhr da. – G
Zumindest hatte er bitte gesagt.
Ja, er war eindeutig ziemlich sauer. Bei jedem anderen wäre ich vielleicht in der Lage, das zu ignorieren, aber Gideon Chase war eine andere Nummer.
Ich hatte eine ganze Weile die falsche Übersetzung dieser
Geschichte gelesen. Mit dem wahren Gideon sollte man sich nicht einlassen, nicht flirten und ihn ganz bestimmt nicht unterschätzen. Diesen Fehler würde ich nicht noch einmal machen.
Als ich auf den Bürgersteig hinaustrat, schien die Sonne besonders hell. Ich setzte meine Sonnenbrille auf und orientierte mich. Mein Telefon klingelte. Nun hatte ich sowohl mein pinkfarbenes Telefon als auch Gideons BlackBerry dabei. Ich verschliss Telefone wie früher Strumpfhosen.
Ein Blick auf den Bildschirm verriet mir, dass es Thierry war. Ich nahm
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