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Sarah Maclean

Sarah Maclean

Titel: Sarah Maclean Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mit neun verruchten Dingen einen Lord bezwingen
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sagte er
    mit schiefem Lächeln. „Na gut. Suchen Sie sich etwas aus. Was
    Sie wollen."
    Sie seufzte ungeduldig und sah überallhin, nur nicht zu ihm.
    Schließlich fiel ihr Blick auf ihre ineinander verschlungenen
    Hände, ehe sie sagte: „Was ich will?"
    Seine Augen wurden schmal, als ihm die Erkenntnis däm-
    merte. „Sie denken an Ihre verdammte Liste, stimmt's?"
    „Nun, Sie haben ja verlangt, dass ich ohne Ihre Begleitung
    keinen weiteren Punkt abhake."
    „Ja, das stimmt."
    „Ich könnte natürlich auch Oxford bitten ..." Sie brach ab,
    was ihm ein leises Lachen entlockte.
    „Allmählich wissen Sie, wie Sie mich nehmen müssen, Sie
    Biest. Also schön. Wir kümmern uns um einen weiteren Punkt
    auf Ihrer Liste. Was soll es sein?"
    Sie dachte einen Augenblick nach und biss sich auf die Un-
    terlippe. Dies lenkte Ralston Aufmerksamkeit von ihrem Ge-
    spräch ab. Kurz überlegte er, sie zu küssen, damit sie aufhörte,
    auf ihrer Lippe herumzukauen. Einen langen Moment verlor
    er sich in Erinnerungen an ihren süßen Mund, ihre weichen
    Lippen, die wilde Leidenschaft, mit der sie ihm begegnet war.
    Schon bei dem Gedanken wurde ihm heiß, und er stand kurz
    davor, sich ihrer Lippen zu bemächtigen, als selbige Lippen ein
    Wort formten: „Glücksspiel."
    Seine Augenbrauen hoben sich, und er schüttelte den Kopf,
    als wollte er ihn freibekommen. Hatte sie etwa gerade „Glücks-
    spiel" gesagt?
    Sie nickte eifrig. „Ja. Glücksspiel. In einem Herrenclub."
    Er lachte. „Das kann doch nicht Ihr Ernst sein."
    „Doch, allerdings, Mylord."
    „Sie haben mich gerade gebeten, Sie bei Brooks's hineinzu-
    schmuggeln, Callie. Ich glaube, wir können uns all diese förm-
    lichen Anreden endgültig schenken. Ich heiße Gabriel, und wie
    du heißt, weiß ich ja."
    Sie lächelte schüchtern. „Also schön, Gabriel. Ich möchte,
    dass du mich zum Glücksspiel mitnimmst. In deinem Herren-
    club."
    „Keine Frau hat je die Schwelle von Brooks's überschritten,
    Callie ..."
    Sie unterbrach ihn trocken. „Das kann ich wirklich kaum
    glauben."
    „Also gut, keine Dame hat je die Schwelle von Brooks's über-
    schritten. Wenn wir erwischt werden, werfen sie mich raus." Er
    schüttelte den Kopf. „Dürfte ich dich vielleicht stattdessen zu
    einer Runde vingt-et-un in Ralston House überreden? Wir kön-
    nen um Geld spielen. Ich versichere dir, dass die Erfahrung ge-
    nau dieselbe sein wird."
    „Ich glaube eigentlich nicht, dass es genau dasselbe wäre",
    meinte Callie. „Teil des Nervenkitzels ist doch der Club selbst."
    „Warum das denn?" Er war ehrlich verblüfft.
    Sie versuchte es anders. „Hast du dich je gefragt, was Frau-
    en wohl bei ihren Teekränzchen und nach dem Dinner treiben?
    Worüber wir reden, wie wir ohne euch leben?"
    „Nein."
    „Natürlich nicht. Weil unser Leben offen daliegt. Wir mö-
    gen allein in einem Zimmer sitzen, von den Männern getrennt,
    aber euch gehören die Häuser, in denen wir zusammenkommen,
    ihr wart schon in den Zimmern, in die wir uns zurückziehen.
    Es besteht immer die Möglichkeit, dass ihr hereinkommt, da-
    her beschäftigen wir uns mit Stickereien oder oberflächlichem
    Klatsch und erlauben uns nie, etwas zu tun oder zu sagen, was
    die Grenzen von Anstand und Sitte überschreitet, aus Angst, ihr
    könntet es mitbekommen.
    Für euch ist es anders", fuhr sie mit wachsender Leidenschaft
    fort. „Männer haben diese geheimen Orte ... Wirtshäuser, Fecht-
    schulen und Herrenclubs. Und dort könnt ihr tun, fühlen und
    erfahren, wonach immer euch ist. Weit weg von den neugierigen
    Blicken eurer Frauen."
    „Genau", sagte er. „Und genau deswegen kann ich dich nicht
    zu Brooks's mitnehmen."
    „Warum solltet ihr die Einzigen sein, denen eine solche Frei-
    heit zugestanden wird? Warum, glaubst du, habe ich wohl diese
    Liste? Ich will diese Freiheit auch erfahren. Ich will den gehei-
    men Ort sehen - das Allerheiligste, an dem Männer echte Män-
    ner sein können."
    Er antwortete nicht, unsicher, wie er mit dieser willensstar-
    ken, ihm plötzlich so fremden Frau umgehen sollte. „Callie",
    sagte Ralston ruhig und fest, in einem Versuch, die Diskussion
    zu beenden, „wenn du erwischt werden würdest, wäre das dein
    Ruin. Glücksspiel ist eine Sache, jedoch ... bei Brooks's?"
    „Hat der große Marquess of Ralston etwa Angst, was gesche-
    hen könnte, wenn er ein solches Risiko eingeht? Ist das derselbe
    Mann, der im Hyde Park eine preußische Fürstin kompromit-
    tiert hat?"
    Er

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