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Sarah Maclean

Sarah Maclean

Titel: Sarah Maclean Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mit neun verruchten Dingen einen Lord bezwingen
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mehr!"
    „Callie!", sagte Mariana scharf. „Wohin gehst du?"
    Callie sah ihre neugierige Schwester an. „Wenn es je halb
    zwölf werden sollte, so gehe ich zum Glücksspiel."
    Mariana keuchte auf. „Nein!"
    Callie grinste. „Ja!"
    „Willst du in eine Spielhölle?"
    „Nein ... ich dachte, dort könnte ich zu leicht erwischt wer-
    den. Ich gehe zu Brooks's."
    Mariana erstarrte. „In den Herrenclub?"
    Callie nickte und wurde rot.
    „Du glaubst, in einem Herrenclub wirst du nicht so leicht
    erwischt wie in einer Spielhölle?" Mariana schüttelte erstaunt
    den Kopf. „Du bist verrückt!"
    „Bin ich nicht!"
    „Wie willst du denn je dort... Mein Gott! Callie! Frauen ha-
    ben bei Brooks's doch gar keinen Zutritt! Wenn sie dich erwi-
    schen ..."
    „Werden sie aber nicht."
    „Woher willst du das wissen?"
    Callie zögerte, wusste nicht, was sie sagen sollte. Mariana
    drängte: „Callie."
    „Ralston nimmt mich mit."
    Mariana blinzelte zweimal. Callie wartete darauf, dass ihre
    Schwester diese Information verdaute.
    „Der Marquess of Ralston?"
    „Genau der."
    „Du gehst mit Ralston ?" Wenn die Bemerkung nicht so nerv-
    tötend gewesen wäre, hätte Callie über Marianas quietschen-
    de Stimme gelacht. Stattdessen zupfte sie an der Decke herum
    und nickte. „Ich wusste es!", krähte Mariana triumphierend.
    „Ich wusste es seit eurem ersten Walzer! Auf meinem Verlo-
    bungsball!"
    „Mariana, sei still. Das ganze Haus kann dich hören", flüster-
    te Callie panisch.
    „Wenn du ertappt wirst, bist du ruiniert", verkündete Mari-
    ana, als wäre Callie darauf nie im Leben gekommen.
    Callie nickte wieder.
    „Na dann. Müssen wir eben Sorge tragen, dass du nicht er-
    wischt wirst." Callie fasste neuen Mut, als sie Marianas „wir"
    hörte. „Ich habe das Gefühl, dass du erstklassig darauf vorbe-
    reitet bist, dich aus dem Haus zu schleichen ... aber wie willst
    du wieder reinkommen?"
    „Auf demselben Weg, hatte ich gedacht - durch die Hintertür
    und über die Dienstbotentreppe."
    Mariana schüttelte den Kopf. „Das geht nicht. Die Tür am
    Ende der Treppe oben quietscht fürchterlich, Mutter wird dich
    hören."
    Callie überlegte. „Dann muss ich die Tür eben ölen."
    Mariana nickte. „Und achte auf die drittletzte Stufe von
    oben. Sie knarrt."
    Callie sah ihre Schwester an. „Woher weißt du das denn?"
    „Sagen wir, dass Rivington und ich diese Treppe auch schon
    ein, zwei Mal benutzen mussten."
    Callie warf ihrer Schwester einen schockierten Blick zu.
    „Mariana!"
    „Für dich ist es jetzt ein bisschen spät, dich aufzuregen,
    meinst du nicht? Ich bin mit Rivington wenigstens verlobt", zog Mariana sie auf. „Du triffst dich mit Ralston zu einem nächtlichen Rendezvous! Mein Gott! Versprich mir, dass du mir alles
    erzählst?"
    „Es ist kein Rendezvous", protestierte Callie. „Er hilft mir
    einfach nur. Wir sind ... Freunde."
    „Ein Freund setzt den guten Ruf einer Freundin nicht aufs
    Spiel, Calpurnia." Mariana senkte die Stimme. „Hast du mit
    ihm ..." Sie wedelte vielsagend mit der Hand.
    „Hab ich mit ihm was?", fragte Callie unschuldig, als hätte
    sie ihre Schwester nicht verstanden.
    Mariana betrachtete sie mit schmalen Augen. „Callie. Du
    weißt ganz genau, was ich fragen will."
    Callie wich ihrem Blick aus. „Ganz bestimmt nicht."
    Mariana kreischte entzückt auf. „Doch! Du weißt es! Und du
    hast!" Sie klatschte in die Hände. „Wie köstlich!"
    „Das ist gar nicht köstlich."
    Mariana verzog enttäuscht das Gesicht. „Oh. Wie schade. Er
    sieht aus, als würde er ..."
    „Mariana!", unterbrach Callie sie. „Das meine ich doch nicht."
    „Dann ist es also doch köstlich?"
    Callie seufzte. „So ziemlich."
    Mariana grinste schelmisch. „Darüber möchte ich gern alles
    erfahren."
    „Nun, wirst du nicht. Und dieses Gespräch ist vollkommen
    ungehörig."
    Mariana tat Callies prüde Bemerkung mit einer Handbewe-
    gung ab. „Du weißt genau, wenn ihr miteinander erwischt wer-
    det, müsst ihr heiraten. Stell dir bloß mal den Skandal vor!"
    Callie kniff die Augen zusammen - es fiel ihr nur zu leicht,
    sich den Skandal vorzustellen. „Ich lasse mich nicht erwi-
    schen."
    „MARIANA!" Der schrille Schrei der Dowager Countess of
    Allendale, der von unten zu ihnen heraufdrang, bewahrte Callie
    vor weiteren Peinlichkeiten. Mariana rollte mit den Augen und
    sagte: „Meine Güte, kann die Frau kreischen. Du solltest sehen,
    was sie anhat, Callie. Ein Samtkleid. Kanariengelb. Dazu

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