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Sarah Maclean

Sarah Maclean

Titel: Sarah Maclean Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mit neun verruchten Dingen einen Lord bezwingen
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Oxford jovial.
    Ralston hielt inne, überlegte, wie er der Einladung am besten
    aus dem Weg gehen konnte, als Oxford hinzufügte: „Nutzen Sie
    die Chance, gegen mich zu spielen, solange Sie noch können.
    Bald werden Ihre Taschen um einiges leichter sein." Die vielsa-
    gende Bemerkung, auf die die Runde in amüsiertes Gelächter
    ausbrach, veranlasste Ralston, sich zu Oxford umzudrehen.
    Seine Miene wurde hart, als er sich dem Tisch näherte. An
    Oxfords rotem Gesicht und den tief in den Höhlen liegenden
    Augen sah er, dass er ziemlich betrunken war. Mit Blick auf die
    Gewinne, die sich vor Oxfords Mitspielern stapelten, erwiderte
    Ralston ausdruckslos: „Offenbar sind es nicht meine Taschen,
    die heute in Gefahr sind, Oxford."
    Oxford sah ihn finster an. Dann fiel ihm wieder ein, warum
    er Ralston ursprünglich an den Tisch gerufen hatte. „Na, bald
    hab ich jede Menge Geld, das ich verspielen kann ..." Er hielt
    inne, schluckte. „Wissen Sie, ich habe vor, mich noch vor Ende
    der Woche zu verloben."
    Ralston ignorierte die überwältigende Vorahnung, die ihn
    überkam, und fragte so beiläufig, wie er konnte: „Mit wem
    denn?"
    Mit seinem langen, bleichen Zeigefinger deutete Oxford auf
    Ralston und krähte triumphierend: „Na, mit Callie Hartwell
    natürlich! Sie können die tausend Pfund ...", er schwankte
    leicht, „... schon mal abzählen."
    Bei diesen Worten überlief es Ralston heiß, und dann über-
    kam ihn der brennende Wunsch, Oxford die Faust ins Gesicht
    zu rammen. Nur aufgrund eiserner Selbstbeherrschung blieb er
    ruhig und sagte: „Sie glauben, Sie haben sie erobert, ja?"
    Grinsend fletschte Oxford die Zähne, was ihn ziemlich
    schwachsinnig aussehen ließ. „Allerdings. Gestern bei der Aus-
    stellung war sie wie Wachs in meinen Händen." Er zwinkerte
    seinen Freunden zu.
    Ralston erstarrte - was für eine faustdicke Lüge. Er ballte
    die Hände zu Fäusten, und in ihm staute sich eine Riesenmenge
    Energie auf, die sich irgendwie entladen musste - am liebsten,
    indem er Oxford in der Luft zerriss.
    Oxford jedoch bemerkte offenbar nichts von Raistons An-
    spannung und fuhr arglos fort: „Morgen besuche ich sie und
    bringe die Sache mit dem Heiratsantrag hinter mich. Dann
    schaue ich mal, wie ich das Mädchen bis Ende der Woche kom-
    promittiert kriege, damit Allendale gar nichts anderes übrig
    bleibt, als mich in der Familie willkommen zu heißen. Wahr-
    scheinlich ist er mir ohnehin dankbar, wenn ich seine vertrock-
    nete alte Schwester mit einer ordentlichen Mitgift nehme."
    Die Vorstellung , Oxford könnte Hand an Callie legen, gab
    Ralston den Rest. Binnen weniger Augenblicke hatte er Oxford
    vom Stuhl hochgehoben, als wöge der Mann nicht mehr als
    ein Kind. Darauf sprangen seine Freunde erschrocken auf und
    brachten sich in Sicherheit, wobei sie in ihrer Hast die Stühle
    umwarfen.
    Oxford hing in Raistons Griff, und der Marquess roch die
    Furcht des Schwächeren, was ihn nur noch mehr anwiderte.
    Knurrend sagte er: „Lady Calpurnia ist tausend Mal besser als
    Sie. Sie sind es nicht wert, dieselbe Luft zu atmen wie sie."
    Dann gab er Oxford frei. Als sein Gegner darauf prompt und
    schwerfällig auf seinem Stuhl in sich zusammensank, fühlte
    Ralston sich in seiner Männlichkeit so bestärkt, dass er Oxford
    mit einer Arroganz betrachtete, die eines Königs würdig ge-
    wesen wäre, und hinzufügte: „Ich habe tausend Pfund gesetzt,
    dass sie Sie nicht nehmen wird, und dabei bleibe ich. Nein, ich
    bin mir dessen so sicher, dass ich meinen Einsatz hier und jetzt
    verdoppele."
    Ralston beobachtete Oxford, sah, wie seine Hände ein we-
    nig zitterten, als er die Ärmel seines Rocks zurechtzupfte. Er
    erwiderte: „Nach Ihrem rüpelhaften Benehmen, Ralston, wird
    es mir ein noch größerer Genuss sein, Ihre Taschen zu erleich-
    tern."
    Ralston machte auf dem Absatz kehrt und verließ wortlos den
    Raum; er sagte sich, dass er mit seinem Verhalten eine Dame
    verteidigt hatte, in deren Schuld er stand.
    Es war einfacher, das zu glauben, als sich mit den Gefühlen
    zu befassen, die immer noch in ihm brodelten bei der Vorstel-
    lung, Callie könnte Lady Oxford werden.
    Später an diesem Nachmittag schob Callie die Tür zu Ma-
    dame Heberts Salon in der Bond Street auf, darauf erpicht, den
    nächsten qualvollen Abschnitt dieses Tages hinter sich zu brin-
    gen. Nachdem Ralston aus dem Haus gestürmt war, hatte Callie
    eine Weile bitterlich geweint, bis die Nachricht gekommen war,
    dass die

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