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Sarah Maclean

Sarah Maclean

Titel: Sarah Maclean Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mit neun verruchten Dingen einen Lord bezwingen
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verzweifelt darum bemüht, keinen Laut von sich zu
    geben und ihren Kummer nicht zu verraten. Noch einmal flüs-
    terte er nah an ihrem Ohr die wunderbaren, verlockenden Wor-
    te: „Heirate mich."
    Sie senkte den Kopf. „Ich kann nicht."
    Kurze Pause. „Warum nicht?"
    „Ich ... ich will dich nicht heiraten." Diese Lüge war beinahe
    unerträglich.
    In seine Stimme schlich sich Ärger. „Das glaube ich dir nicht."
    „Es ist aber wahr."
    „Sieh mich an und sag es noch einmal."
    Sie schwiegen, und die Worte hingen zwischen ihnen. Callie
    überdachte ihre Möglichkeiten. Ihr blieb gar nichts anderes üb-
    rig. Sie wandte sich zu ihm um und dankte ihrem Schöpfer, dass
    ihr Gesicht dabei im Schatten blieb. Mit zitternder Stimme er-
    klärte sie: „Ich will dich nicht heiraten."
    Langsam schüttelte er den Kopf. „Das glaube ich dir nicht. Du
    willst mich doch. Glaubst du, mir wäre nicht aufgefallen, wie
    gut wir zusammenpassen? Von unserem Charakter her? Körper-
    lich?" Sie schwieg, und er sagte: „Soll ich es dir noch einmal
    beweisen?" Seine Lippen waren den ihren so nah, sie war sich
    seiner so bewusst. Sein Atem streichelte sie auf eine Weise, dass
    sie nichts lieber getan hätte, als den Abstand zwischen ihnen zu
    schließen und den Kuss entgegenzunehmen, nach dem sie sich
    sehnte. „Du weißt, dass ich dir alles geben würde."
    Sie schloss die Augen vor diesen Worten und ihrer dunklen
    Verheißung. „Alles nicht", sagte sie traurig.
    „Alles, was ich dir geben kann", versprach er, streckte die
    Hand aus und berührte ihr Gesicht, zog sich jedoch zurück, als
    sie fast heftig vor ihm zurückzuckte.
    „Und was passiert, wenn das nicht ausreicht?" Die Frage
    stand zwischen ihnen.
    Er legte die Hand auf den Stuhl hinter ihr, und Callie fuhr zu-
    sammen, als sie es hörte. „Was willst du denn noch, Callie? Ich
    bin reich. Ich bin attraktiv ..."
    Sie unterbrach ihn mit einem schmerzlichen, enttäuschten
    Lachen. „Glaubst du, daraus mache ich mir etwas?", fragte sie,
    zornig, traurig und verletzt, alles auf einmal. „Ich würde dich
    auch arm und hässlich nehmen ... das wäre mir egal... solange
    du ..."
    Sein Blick wurde schmal, als sie sich unterbrach. „Solange
    ich was?"
    Solange du mich liebst.
    Sie schüttelte den Kopf, schwieg lieber, weil sie sich selbst
    nicht vertraute.
    Er stieß den Atem aus und versuchte es noch einmal. Ihre
    Weigerung verwirrte ihn dermaßen, dass er allmählich wütend
    und verdrossen wurde. „Was willst du denn von mir? Sag es mir,
    dann gebe ich es dir. Ich bin ein Marquess, zum Kuckuck noch
    mal!"
    Das war's. Jetzt reichte es ihr. „Und wenn du der König wärst,
    ich heirate dich nicht, verdammt noch mal!"
    „Warum denn nicht?"
    „Aus vielerlei Gründen!"
    „Nenn mir einen vernünftigen Grund!" Er war ihr so nahe, er
    war so wütend, und so sagte sie das Erste, was ihr in den Sinn
    kam. „Weil ich dich liebe!"
    Diese Erklärung überrumpelte sie beide. Er erholte sich als
    Erster. „Was?"
    Sie schüttelte den Kopf und begann wieder zu weinen.
    Schließlich sagte sie mit einer Stimme voller Selbstironie: „Bit-
    te zwing mich nicht, es zu wiederholen."
    „Ich ..." Er hielt inne, wusste nicht, was er sagen sollte.
    „Du brauchst nichts zu sagen. Tatsächlich wäre mir das so-
    gar lieber. Aber so ist es. Ich kann dich nicht heiraten. Es wür-
    de mich einfach umbringen, den Rest meines Lebens mit dir zu
    verbringen, wenn du mich nur aus einem neu entdeckten - und
    vollkommen unangebrachten - Pflicht- und Ehrgefühl heraus
    heiratest."
    Er sah sie lange an, sah den Tränen nach, die ihr ungehindert
    über die Wangen liefen. „Ich ...", wiederholte er, zum ersten Mal
    im Leben völlig sprachlos.
    Sie ertrug es nicht, ihn anzusehen. „Erinnerst du dich an den
    ersten Abend in deinem Schlafzimmer?", flüsterte sie. „Als wir
    unser Abkommen ausgehandelt haben?"
    Den Abend, an dem alles anders wurde. „Natürlich."
    „Erinnerst du dich auch, dass du mir noch einen Gefallen zu-
    gesagt hast? Meiner Wahl? In der Zukunft?"
    In seinem Magen sammelte sich kalte Furcht. Plötzlich wuss-
    te er, was sie sagen würde. „Callie, bitte tu es nicht."
    „Ich möchte dieses Versprechen einlösen. Jetzt in diesem Mo-
    ment. Bitte, geh weg."
    Der Schmerz, der in ihrer Stimme mitschwang, war herz-
    zerreißend. Ralston brannte darauf, sie zu berühren, zu trös-
    ten. Stattdessen fuhr er sich durch die Haare und fluchte hef-
    tig. „Callie ..." Er hielt inne, wusste

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