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Sarah Maclean

Sarah Maclean

Titel: Sarah Maclean Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mit neun verruchten Dingen einen Lord bezwingen
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Nastasia."
    „Ich fürchte, die Situation kann nur noch unangenehmer
    werden, Mylord."
    Er fuhr zu ihr herum und sprang auf. Wenn sie nicht so ver-
    ärgert gewesen wäre, hätte sie das überaus unterhaltsam gefun-
    den. „Sie müssen wissen, dass ich nicht die bin, für die Sie mich
    offenbar halten."
    Sie musste den Hut vor ihm ziehen; seine Überraschung
    machte fast umgehend verschlossener Selbstbeherrschung
    Platz. „Offenkundig nicht, Miss ..." Abwartend hielt er inne,
    damit sie sich vorstellen konnte. Nach langer Stille fuhr er fort:
    „Anscheinend sind Sie mir gegenüber im Vorteil."
    „Das will mir auch so scheinen." Callie war schockiert von
    ihrer eigenen Keckheit.
    „Kann ich Ihnen in irgendeiner Weise behilflich sein?"
    „Das hatte ich ursprünglich gehofft. Nachdem ich aber hören
    musste, wie Sie sich gegenüber den Frauen in Ihrem Leben ver-
    halten, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ich mich nicht
    zu ihnen gesellen möchte."
    Bei diesen Worten hob sich eine seiner dunklen Augenbrauen.
    Callie nahm dies als ihr Stichwort zur Flucht. Ohne ein weiteres
    Wort drehte sie sich um und legte die Hand auf den Türknauf.
    Sie hatte die Tür erst einen Spaltbreit geöffnet, als eine gro-
    ße, starke Hand über ihre Schulter griff und die Tür zudrückte.
    Lieber Himmel... das war aber schnell. Mit beiden Händen zog
    sie am Türknauf, doch war sie Raistons Kraft nicht gewachsen:
    Sicher hielt er die Tür zu - mit nur einem Arm.
    „Bitte", sagte sie im Flüsterton, „lassen Sie mich gehen."
    „Sie reden ja, als hätte ich Sie hierher gebracht, Madam.
    Dabei ist das Gegenteil der Fall: Sie sind in mein Haus einge-
    drungen. Finden Sie nicht, dass Sie mir wenigstens sagen soll-
    ten, wer Sie sind?" Er sprach leise, ganz nah an ihrer Kapuze,
    und zitternde Panik überkam sie. Nur wenige Zoll trennte sie
    von ihm - wenn er ein winziges Stück näher kam, würde er sie
    berühren. Beinahe fühlte es sich schon so an, seine Nähe ver-
    strömte eine Hitze, die ihre Sinne zu überwältigen drohte. Cal-
    lie starrte auf den Türrahmen und fragte sie sich, wie sie ihrem
    Schicksal entrinnen sollte.
    Sie hatte diese Eskapade als Calpurnia angefangen. Sie
    konnte jetzt nicht einfach aufgeben. „Wir ..." Sie räusperte
    sich und fing noch einmal an: „Wir sind uns schon einmal be-
    gegnet, Mylord."
    „Sie können nicht erwarten, dass ich mich daran erinnere,
    Madam, wenn Sie dick vermummt zu mir kommen." Er zupfte
    an ihrem Ärmel, strich ihr dabei aus Versehen über den Hand-
    rücken. Bei der Berührung sog sie hörbar die Luft ein. Sein Ton
    wurde schmeichelnd. „Kommen Sie, glauben Sie wirklich, ich
    lasse Sie wieder gehen, ohne herauszufinden, mit wem ich es zu
    tun habe? Sie sind schon zu weit gegangen."
    Natürlich hatte er recht damit, wie Callie sich sofort einge-
    stand. Sie atmete tief durch, ließ den Türknauf los und drehte
    sich langsam um. Er löste die Hand von der Tür und trat einen
    Schritt zurück, während sie sich die Kapuze vom Kopf zog und
    sich zu erkennen gab. Bei ihrem Anblick legte er den Kopf ein
    wenig schief, als versuchte er sie einzuordnen. Dann erkannte er
    sie, und er trat noch einen Schritt zurück, unfähig, seine Über-
    raschung und Verwirrung zu verbergen. „Lady Calpurnia?"
    „Genau die." Sie schloss die Augen. Ihre Wapgen brannten,
    und ihr war vor Reue ganz übel. Sie würde dieses Haus nie ver-
    lassen.
    Er stieß ein freudloses kleines Lachen aus. „Ich muss zuge-
    ben, ich wäre nie im Leben darauf gekommen, dass es sich bei
    meiner nächtlichen Besucherin um Sie handeln könnte. Geht es
    Ihnen auch wirklich gut?"
    „Ich versichere Ihnen, ich bin keineswegs verrückt geworden,
    selbst wenn es den Anschein hat. Zumindest glaube ich das."
    „Verzeihen Sie die Frage, aber was um alles in der Welt tun
    Sie hier?" Plötzlich schien er zu bemerken, wo sie sich befan-
    den. „Das ist kein passender Ort für eine Dame. Ich empfehle,
    dass wir diese Unterhaltung an einem ... annehmbareren Ort
    fortführen." Er wies mit ausladender Geste auf den Raum und
    streckte denn die Hand nach der Tür aus.
    Callie legte keinen Wert darauf, diese katastrophale Begeg-
    nung unnötig in die Länge zu ziehen. Sie trat zur Seite, damit
    sein Arm sie nicht streifte, und wich dann noch ein wenig wei-
    ter zurück, um den Abstand zwischen ihnen deutlich sichtbar
    zu vergrößern. „Unsinn, Mylord. Ich halte es für absolut un-
    nötig, diese Unterhaltung überhaupt

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