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Sarah Maclean

Sarah Maclean

Titel: Sarah Maclean Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mit neun verruchten Dingen einen Lord bezwingen
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ihm Callies Worte ein, während er Nastasia
    auf sich zustolzieren sah, so überzeugt von ihren weiblichen
    Verführungskünsten, so berechnend in ihren Bewegungen. Er
    kniff die Augen zusammen, als sie die Schultern bewegte und
    den Hals bog, um ihr Schlüsselbein zu betonen, eine Stelle, die
    sich schon so oft als Schwäche von ihm erwiesen hatte. Doch
    nun verspürte er nichts als Ablehnung, sah in Nastasia plötz-
    lich nichts als eine leblose Kopie von Nicks Statuen - hübsch
    anzusehen, aber ohne die Tiefe, die einem hübschen Äußeren
    wahre Schönheit verliehen hätte.
    Als sie vor ihm stehen blieb und sich in einer kalkulierten
    Bewegung zu ihm herabbeugte, um ihre üppigen Brüste zu prä-
    sentieren, begegnete er ihrem kühlen, selbstbewussten Blick
    und sagte trocken: „Ich weiß deine Anstrengungen zu schätzen,
    Nastasia, aber ich bin einfach nicht mehr interessiert."
    Auf dem Gesicht der Opernsängerin erschien ein herablas-
    sendes Lächeln. Sie streckte die Hand aus und strich ihm mit
    erfahrenen Fingern über das Kinn; er widerstand dem Drang,
    vor ihr zurückzuzucken. „Ich bin gern bereit zu Katz- und
    Maus-Spielchen, mein Liebling, aber du musst zugeben, dass
    du keine große Herausforderung bist. Schließlich befindest du
    dich in meiner Garderobe."
    „Such dir einen anderen, Nastasia."
    „Ich will keinen anderen", gurrte sie, band ihren Morgenman-
    tel auf und beugte sich vor, um ihm Zugang zu ihren Brüsten
    zu gewähren, die von ihrem engen Schnürmieder kaum gehal-
    ten wurden. Ihre Stimme senkte sich zu einem verführerischen
    Wispern. „Ich will dich."
    Gelangweilt begegnete er ihrem herausfordernden Blick.
    „Dann stecken wir in der Zwickmühle. Leider will ich dich
    nämlich nicht."
    Zorn blitzte in ihren Augen auf, so schnell, dass in ihm der
    Verdacht aufkeimte, sie habe mit dieser Zurückweisung ge-
    rechnet. Sie fuhr herum und stürmte mit dramatisch wogen-
    dem Morgenmantel zurück zu ihrem Frisiertisch. Ralston rollte
    mit den Augen, ehe sie sich zu ihm umdrehte und ihn mit einem
    brennenden Blick fixierte. „Es ist ihretwegen, nicht wahr? Die-
    sem Mädchen in der Loge der Rivingtons."
    Sein Ton wurde eisig. „Dieses Mädchen ist meine Schwester,
    Nastasia, ich werde nicht zulassen, dass du ihr das Debüt ver-
    dirbst."
    „Glaubst du, ich wüsste nicht, wer deine Schwester ist, Rals-
    ton? Ich habe sie sofort erkannt, die mit dem dicken dunklen
    Haar und den herrlichen Augen; eine Schönheit, genau wie du.
    Nein, ich rede von dem Mauerblümchen. Die Frau, die neben dir
    gesessen hat. Die mit dem langweiligen Haar und den langwei-
    ligen Augen und dem langweiligen Gesicht. Sie ist wohl sehr
    reich, Ralston, denn aus irgendeinem anderen Grund kannst du
    sie unmöglich haben wollen", schloss sie mit einem selbstzu-
    friedenen Lächeln.
    Er ließ sich nicht provozieren, fragte stattdessen schleppend:
    „Eifersüchtig, Nastasia?"
    „Natürlich nicht", spottete sie. „Sie kann mir doch nicht das
    Wasser reichen."
    Unwillkürlich stellte sich eine Vision von Callie ein, nichts
    als zornige Worte, wütende Blicke und heftige Gefühle. Callie,
    die nicht einmal dann würde kühl kalkulieren können, wenn sie
    zehn Jahre Unterricht bekäme. Callie, die ihn durch das Opern-
    haus verfolgt hatte, ohne daran zu denken, wie das auf andere
    wirken würde, nur um ihm eine vernichtende Strafpredigt zu
    halten. Callie, die so lebendig und unberechenbar war - und so
    ganz anders als die kalte und unantastbare Nastasia.
    Er lächelte schief. „Da hast du recht. Man kann euch nicht
    vergleichen."
    Ihre Augen weiteten sich, als sie allmählich begriff. „Das
    kann nicht dein Ernst sein", sagte sie halb lachend. „Du willst
    dich dieser ... dieser Maus zuwenden?"
    „Diese Maus ist eine Dame, Nastasia", wich er aus, „die
    Schwester eines Earls. Ich verlange, dass du ihr Respekt zeigst."
    Ihre Lippen verzogen sich zu einem ironischen Lächlen. „Na-
    türlich, Mylord. Was ich sagen wollte: Du willst, dass dir diese
    Dame das Bett wärmt? Obwohl du mich haben könntest? Ob-
    wohl du all das haben könntest?" Mit einer dreisten Geste wies
    sie auf ihren üppigen Körper.
    Sein Ton wurde ausdruckslos. „Mir scheint, ich muss dich
    über unser Arrangement aufklären. Also: Es ist vorbei. Und du
    wirst aufhören, mich zu kontaktieren."
    Schmollend schürzte sie die Lippen. „Du lässt mich mit ge-
    brochenem Herzen zurück?"
    Er hob eine Augenbraue. „Ich bin zuversichtlich, dass

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