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Sarah Pauli 03 - Tod hinter dem Stephansdom

Sarah Pauli 03 - Tod hinter dem Stephansdom

Titel: Sarah Pauli 03 - Tod hinter dem Stephansdom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beate Maxian
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in der Zwischenzeit keine neue Katastrophe passiert war.

25
    SARAH PAULI
    W ir beginnen mit den Fotos in der Vormaterialfertigung für plattiertes Gleitlagermaterial. Die Arbeiter sind angewiesen worden, auf alle Fälle ihre Schutzhelme zu tragen « , erklärte Ulrike Kastler Sarah und Simon nach der Begrüßung. » Achten Sie darauf! Sonst haben wir zum Schluss noch Ärger mit dem Arbeitsinspektorat. Herr Doktor Brand ist noch nicht im Haus, aber schon unterwegs, er wird bald hier sein. «
    Sie ging Sarah voran Richtung Produktionshalle.
    Es dauerte nicht lange, bis Philipp Brand auftauchte. Er trug einen weißen Schutzhelm auf dem Kopf. Obwohl er ihnen lächelnd die Hand schüttelte, wirkte er abgekämpft und müde.
    Am Eingang der Halle bekamen auch Sarah und Simon einen Helm. Hinter den schweren Brandschutztüren drückte die Kommunikationsleiterin mehrere Ohropax aus einem Plastikgefäß. » Es kann da drinnen ganz schön laut werden. «
    Das Gebäude erschien Sarah von innen noch größer als von außen. Riesige Automationsmaschinen dominierten die blitzblanke Halle. Ulrike Kastler hatte die Motive und die Arbeiter, die aufgenommen werden sollten, sorgsam ausgewählt. Sie kontrollierte jedes Foto.
    » Die Konkurrenz schläft nicht « , erklärte sie laut.
    Nach dem Fotoshooting verabschiedete sich Philipp Brand. » Ein dringendes Meeting « , sagte er entschuldigend. » Wir sehen uns dann später, Frau Pauli. «
    Simon verabschiedete sich ebenfalls, sein Job war erledigt.
    Ulrike Kastler und Sarah gingen hinüber in das Bürogebäude.
    Dort erhielt Sarah eine Liste mit den Namen ihrer Interviewpartner, Uhrzeit des Gesprächsbeginns, maximale Dauer des Interviews sowie den Themen, worüber die Mitarbeiter nicht sprechen durften.
    » Sie müssen verstehen « , erklärte Ulrike Kastler, als sie Sarahs irritierten Blick bemerkte. » Wir müssen uns absichern. Interna dürfen nicht nach außen dringen, die Konkurrenz schläft nicht « , wiederholte sie die Plattitüde.
    » Das haben Sie schon erwähnt « , sagte Sarah.
    » So wird es in allen großen Konzernen gehandhabt. «
    » Aha « , bemerkte Sarah knapp, bezweifelte das jedoch.
    Die Erste auf der Liste war Katrin Niedler, die Sekretärin von Philipp Brand.
    » Wir dachten, Sie können die Interviews am besten im Konferenzzimmer führen. Für jedes Gespräch ist eine halbe Stunde vorgesehen. Ich hoffe, das ist in Ihrem Interesse. «
    Sarah nickte, was hätte sie auch sonst tun sollen.
    » Herr Magister Levic ist heute leider nicht im Haus « , erklärte sie. » Und Herr Doktor Brand steht Ihnen dann nach seinem Meeting wieder zur Verfügung. «
    Geschickt eingefädelt, dachte Sarah. Er würde sie bestimmt fragen, was seine Mitarbeiterinnen denn so ausgeplaudert hatten, um das möglicherweise schiefe Bild wieder zurechtzurücken.
    » Sie stehen ja gar nicht auf der Interviewliste « , bemerkte Sarah. » Schade. Ich hätte Ihnen nämlich auch gerne ein paar Fragen gestellt. «
    Ulrike Kastler lächelte kalt. » Jederzeit, nur im Moment geht es nicht. Aber ich sag’s Ihnen gleich, ich beantworte nur Fragen zum Unternehmen. Ich tratsche nicht über Kollegen und Chefs, und schon gar nicht vor Journalisten. Und wenn Sie glauben, dass Sie nach dem Artikel, der heute von Ihnen im Wiener Boten stand, von mir auch nur eine Silbe erfahren … « Sie schüttelte den Kopf. » Wenn ich hier das Sagen hätte, wären Sie heute gar nicht mehr aufs Gelände gekommen. « Die Kommunikationsleiterin versuchte erst gar nicht, ihren Zorn zu verbergen. Sarah hatte eine solche Reaktion schon erwartet.
    Nach längerem Hin und Her willigte Ulrike Kastner schließlich zähneknirschend ein, dass Sarah die Interviewpartner unter vier Augen sprechen durfte.
    » Wann soll der Artikel erscheinen? «
    » Er ist für nächste Woche geplant « , behauptete Sarah. Sie musste den Erscheinungstermin noch heute mit Kunz abklären.
    » Können wir ihn vorher gegenlesen? «
    Sarah schüttelte den Kopf. » Es ist ja kein bezahlter PR -Artikel. «
    Ulrike Kastler seufzte ungehalten und ließ sie nach kurzem Zögern allein.
    Kurz danach kam die Sekretärin Katrin Niedler herein. Steif hielt sie ein Tablett mit einer Flasche Mineralwasser und zwei Gläsern in der Hand und sagte: » Frau Kastler meinte, ich soll das gleich mitnehmen. « Sie stellte es auf dem Tisch ab.
    Das Interview mit ihr verlief schleppend. Sie war schüchtern, antwortete stets lächelnd aber ausweichend. Sarah kam sich vor wie bei

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