Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sarah Pauli 03 - Tod hinter dem Stephansdom

Sarah Pauli 03 - Tod hinter dem Stephansdom

Titel: Sarah Pauli 03 - Tod hinter dem Stephansdom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beate Maxian
Vom Netzwerk:
» die « meinte, die Journalisten oder diejenigen, die hinter der Aktion standen.
    Denn davon war Philipp Brand überzeugt: Die Zettel mussten von mehr als einer Person angebracht worden sein, wenn tatsächlich so viele in der Innenstadt hingen, wie Romy erzählte.
    » Ich will mir gar nicht ausdenken, was das für Lara heißt, sie wird ja jetzt schon schief angesehen! « , fuhr Anita fort.
    Philipp Brand hatte seine Frau selten so aufgebracht erlebt. Die Sorge um das Wohl ihrer gemeinsamen Tochter hatte sie vollkommen aus der Ruhe gebracht.
    » Na hoffentlich lässt die Presse sie in Ruhe « , bemerkte Romy.
    Dass Journalisten seiner vierjährigen Tochter auflauern und ihr peinliche Fragen stellen könnten, daran hatte er noch gar nicht gedacht.
    » Wann holst du sie vom Kindergarten ab? « Philipp Brand lehnte die Tasse Kaffee ab, die ihm Anita reichte.
    » Um halb eins. « Seine Frau stellte die Tasse auf dem Tisch ab.
    » Sie sollte in den nächsten Tagen besser zu Hause bleiben. «
    » Und wie soll ich ihr das bitte erklären? « , protestierte Anita. » Sie freut sich doch jeden Tag, die anderen Kinder dort zu treffen. «
    » Eben. Lass sie in den Kindergarten gehen « , mischte sich nun Veronika Brand ein. » Je normaler hier alles abläuft, desto besser für die Kleine. Aber sprich mit ihren Kindergärtnerinnen. «
    » Erst die Drogen, und jetzt das … « Anita Brand schlug die Hände vors Gesicht und begann zu weinen. Philipp legte den Arm um sie.
    » Es musste ja irgendwann mal alles rauskommen « , sagte Veronika Brand. » Ist eh lange genug gut gegangen. Mich wundert es, dass ihn nicht eine einzige von seinen Mädels längst angezeigt hat. «
    » Wieso angezeigt? « , fragte Philipp seine Mutter irritiert. Auch Romy und Anita sahen Veronika Brand verständnislos an.
    Die räusperte sich und holte tief Luft.
    » Weil es vorkam … « Sie brach ab. Offensichtlich fiel es ihr schwer auszusprechen, was sie auf dem Herzen hatte.
    » Jedenfalls … mischte er ihnen manchmal Kokain in ihre Drinks. «
    » Das ist jetzt nicht dein Ernst! « , entrüstete sich Romy schockiert. Dann lachte sie laut auf. » Das glaubt man ja nicht. Dieses verdammte Arschloch! «
    » Du redest von unserem Vater, Romy « , empörte sich Philipp Brand halbherzig.
    » Und? Macht das einen Unterschied? Aber in der Familie immer den Moralapostel heraushängen lassen! «
    » Du wusstest Bescheid? « , fragte Philipp Brand seine Mutter, ohne zu wissen, ob er die Antwort hören wollte.
    » Ich habe ihn verlassen « , sagte Veronika Brand ruhig. » Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. «
    » Sag nur, dir hat er das Zeug auch in den Wein gekippt? « Romy war noch immer außer sich. » Also wirklich … « Sie schnappte nach Luft.
    Philipp Brand stand auf, ging hinaus in den Flur, holte etwas aus seiner Brieftasche und kam wieder zurück.
    » Eine seiner Geliebten muss ein Kind haben « , sagte er tonlos, legte das Ultraschallbild auf den Tisch und erzählte, wo er das Bild gefunden hatte. » Und ich bin mir sicher, dass er bis jetzt für das Kind bezahlt hat. Es kann also gut sein, dass wir demnächst auch noch eine Unterhaltsklage am Hals haben « , schloss er seine Ausführungen. » Bisher hat sich noch niemand gemeldet. Aber ich rechne fest damit. Wir müssen die Sache diskret behandeln. Für dieses Kind werden wir in dem Rahmen aufkommen, der uns gesetzlich vorgeschrieben ist. Der Mutter werden wir per Gerichtsbeschluss verbieten, darüber zu sprechen. Ansonsten verliert sie das Geld und muss zusehen, wie sie ihr Kind durchbringt. Ich denke, das ist in unser aller Interesse, denn ein Skandal ist mehr als genug. Ich hoffe, dass ihr damit einverstanden seid. «
    Die drei Frauen nickten stumm.
    Dann nahm seine Mutter das Ultraschallbild in die Hand.
    » Auch das noch! « Sie legte es angewidert zurück auf den Tisch. » Der Scheißkerl hat wirklich nichts ausgelassen. « Ihr Blick verriet, dass sie damit nicht gerechnet hatte.
    Philipp Brand warf einen Blick auf die Uhr. Im Geiste notierte er, sich in Zukunft mehr um seine Familie zu kümmern. Er wollte nicht werden wie sein Vater, und in diesem Augenblick begriff er, dass er jetzt nach dessen Tod endlich frei war. Endlich musste er niemandem mehr beweisen, dass er etwas taugte, dass seine Ideen gut waren.
    » Entschuldigt mich bitte. Aber ich muss in die Firma. Eine Journalistin wartet dort auf mich. « Er erhob sich, ließ das Ultraschallbild auf dem Tisch liegen und hoffte inständig, dass

Weitere Kostenlose Bücher