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Sarah Pauli 03 - Tod hinter dem Stephansdom

Sarah Pauli 03 - Tod hinter dem Stephansdom

Titel: Sarah Pauli 03 - Tod hinter dem Stephansdom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beate Maxian
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stolz darauf, dass dieser einflussreiche Mann ausgerechnet sie auserwählt hatte. « Sie schüttelte den Kopf. Sarah sah ihr an, dass auch sie selber gerne eine dieser Auserwählten gewesen wäre. » Diese dummen Mädchen. Keine von ihnen hat Karriere gemacht. Die meisten sind von selbst gegangen, wenn sie feststellten, dass sie sich getäuscht hatten. «
    » Auch Renate Maurer? «
    » Davon weiß ich nichts. «
    » Sie lügen. «
    » Nein. «
    » Doch. Ich sehe es Ihnen an, Frau Fuchs. Sie wussten sehr wohl Bescheid über Renate Maurer und Oskar Brand. Sie kannten Ihren Chef doch am besten von allen. « Sie sah Melanie Fuchs gerade in die Augen und suchte nach einer Reaktion.
    Die Personalchefin schluckte.
    Na also.
    Die Tür wurde aufgerissen, und Philipp Brand stürmte in den Raum.
    » Ich dachte, Sie wollten meinen Leuten Fragen über meinen Vater und mich stellen! « , schnaubte er aufgebracht. » Stattdessen fragen Sie sie über eine ehemalige Mitarbeiterin aus. Was soll das? Ich habe Ihnen deutlich zu verstehen gegeben, dass wir keine Informationen über unsere Mitarbeiter nach außen tragen. «
    Er winkte Melanie Fuchs aus dem Konferenzzimmer und warf, kaum dass sie draußen war, die Tür hinter ihr ins Schloss.
    Sarahs Herz schlug wild. Sie versuchte ruhig zu bleiben und zeigte auf die Kopie.
    » Ich bin nur neugierig. «
    » Ich kenne diese verleumderische Aktion bereits. Meine Schwester war heute Morgen bei mir. An ihrem Geschäftsportal hing auch so ein Schmierblatt. «
    » Ich habe hier noch ein Foto, Herr Brand. Es zeigt Ihren Vater mit dem Besitzer einer Bar in der Innenstadt, die bekannt dafür ist, dass man leicht an Kokain herankommt. Und die Frau zwischen Ihrem Vater und Mario Kaiser ist, wenn ich mich nicht irre, Renate Maurer. «
    Philipp Brand kochte sichtlich vor Wut.
    » Frau Pauli, ich bitte Sie jetzt höflich, die Brand & Sohn AG zu verlassen. «
    » Sie war seine Geliebte. Stimmt doch, oder?«
    » Ich werde Ihnen keine weiteren Fragen mehr beantworten. «
    Er warf sie tatsächlich hinaus.
    » Und Sie sollten sich gut überlegen, was Sie über meinen Vater veröffentlichen. «
    Drohte er ihr?
    Sarah sammelte ihre Unterlagen zusammen und stand auf. Sie unterdrückte ein Lächeln. Im Grunde genommen hatte sie erreicht, was sie wollte.
    Auf dem Weg in die Redaktion rief sie Stein an. Sie bat ihn nachzusehen, wann Renate Maurer geboren wurde. Der Polizist weigerte sich zuerst, ihr diese Auskunft zu geben, doch nachdem Sarah ihm erklärt hatte, warum sie es wissen wollte, versprach er es herauszusuchen.
    Kurze Zeit später wusste Sarah Bescheid. Doris Heinlein hatte sich geirrt. Renate Maurer hatte nicht im Mai, sondern am 30. April Geburtstag. Sie wurde 1975 in der Walpurgisnacht in Wien geboren.

Freitag, 26. Oktober

26
    MARIO KAISER
    M ario Kaiser war nach der Sperrstunde erst noch eine Weile im Privat geblieben, unfähig, einen klaren Gedanken zu fassen. Irgendwann hatte er es nicht mehr ausgehalten und war in die Nacht hinausgegangen, war ziellos durch die Stadt geirrt und hatte fieberhaft darüber nachgedacht, was er tun sollte. Irgendwann war ihm in den Sinn gekommen, dass Jenny, die Barkeeperin, der einzige Mensch war, mit dem er über die ganze Sache reden konnte. Sie wusste, was im Privat lief, auch wenn er noch nie mit ihr darüber gesprochen hatte.
    Der Nationalfeiertag präsentierte sich eiskalt und windig. Dennoch waren bereits morgens Läufer und Wanderer unterwegs. Fit am Nationalfeiertag, so lautete der alljährliche Slogan.
    Einheimische und Touristen pilgerten abseits vom Fitnesswahn zum Heldenplatz. Dort hielt an diesem Tag die Hofburg ihre Pforten für das Volk geöffnet, ebenso wie das Parlament. Das Bundesheer lockte mit einer Leistungsschau, und der Bundespräsident legte einen Kranz in der Krypta nieder.
    Aber all das interessierte Mario Kaiser nicht. Er stand neben frierenden Menschen vor einer Fußgängerampel, blickte hinüber zur Wiener Secession und überlegte, was er tun sollte. Seine Schläfen pochten. Sein Körper war in Alarmbereitschaft. Er oder Tobias. Einer von ihnen war der Nächste auf der Liste. Darauf verwettete er sein Lokal.
    Die Leute um ihn herum beachteten ihn nicht, alle hatten es eilig. Eine Frau sah ihn für den Bruchteil einer Sekunde aus müden Augen an und ließ ihren Blick dann über die vorbeifahrenden Autos schweifen, die aus der Operngasse kamen und mit rasantem Tempo in den Getreidemarkt einbogen. Mario versuchte sich zu entspannen und

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