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Sarah Pauli 03 - Tod hinter dem Stephansdom

Sarah Pauli 03 - Tod hinter dem Stephansdom

Titel: Sarah Pauli 03 - Tod hinter dem Stephansdom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beate Maxian
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Sie können sich vielleicht vorstellen, was da los war, als das rauskam. Ich mein’, bis dahin hatte ja noch niemand gewusst, dass Renate und mein Chef … also, dass die beiden ein … bis die Fuchs seine Frau angerufen hat. «
    » Melanie Fuchs? Die Personalchefin? «
    » Ja. Die hat sich hier doch aufgeführt, als wäre sie mit unserem Chef verheiratet. Es war ihr auch nicht zu blöd, ihn auf seine billigen Affären, wie sie’s genannt hat, anzusprechen. Sie dachte immer, ich kriege das nicht mit, wenn sie bei ihm im Büro war. «
    » Aber als Sekretärin kriegt man alles mit. Stimmt’s? « Sarah lächelte verschwörerisch.
    » Manchmal, wenn sie an mir vorbeigerauscht ist wie ein Pfitschipfeil, habe ich heimlich die Tür einen Spalt geöffnet. Die haben das beide nie bemerkt. Und dann hat die den Chef beschimpft. Ich sag’s Ihnen, also ich an seiner Stelle hätte mir das nicht gefallen lassen. Aber die beiden kannten sich eine halbe Ewigkeit. « Sie machte eine kurze Pause. » Außerdem hat sie die Renate gemobbt, wo’s nur ging. So lange bis er der Renate gekündigt hat. Da konnte der Chef ihr auch nicht mehr helfen. Die Fuchs kann hier machen, was sie will. «
    » Und Frau Brand? Ich meine, wie hat Frau Brand reagiert, als sie erfuhr, dass Renate Maurer in dem Zweithaus wohnte? «
    » Sie hat Renate rausgeworfen. Was eh wurscht war, weil Renate schon eine neue Wohnung hatte. Und dann ist die Brand selber dort eingezogen. Die Brands haben das alles unter sich geregelt, ohne großes Aufsehen. Das machen die immer so. «
    Sarah hob die Brauen. » Immer? « Sarah horchte bei Gesprächen auf Zwischentöne, auf schnell und unbedacht ausgesprochene Wörter.
    » Renate war nicht die erste und wäre wahrscheinlich auch nicht die letzte Freundin geblieben. Ich hab’ in den fünf Jahren, die ich für Oskar Brand gearbeitet habe, viele kommen und gehen gesehen. Die meisten haben eh hier im Unternehmen gearbeitet. «
    » Sie kannten sie gut, die Frau Maurer. Oder? «
    Doris Heinlein bewegte langsam ihren Kopf hin und her. » Geht so. «
    Sekretärinnen besorgen die Geburtstagsgeschenke.
    » Sie wissen nicht zufällig, wann sie Geburtstag hatte? «
    » Hm « , machte die Sekretärin und starrte nachdenklich auf die Mineralwasserflasche. » Ich glaub, es war irgendwann im Mai. Sie ist nämlich jedes Mal zu ihrem Geburtstag in Urlaub gefahren … und ich glaube, das war im Mai, weil ein Mal haben wir darüber gesprochen, weil es da schon eine Hitze gehabt hat wie im Sommer. «
    In dem Moment öffnete sich die Tür zum Konferenzraum, und die Personalchefin Melanie Fuchs betrat den Raum. » Bin ich zu früh? «
    » Nein « , sagte Sarah. » Sie kommen genau im richtigen Moment, Frau Fuchs. Herzlichen Dank, Frau Heinlein « , entließ Sarah die Sekretärin mit einem freundlichen Lächeln.
    Diesmal begann Sarah das Gespräch entspannter, fragte Melanie Fuchs nach ihren Tätigkeitsbereichen und ließ sie zunächst über die Chefs, die Kollegen und das Unternehmen an und für sich schwärmen.
    Melanie Fuchs erzählte über den Aufschwung, die Expansion und die gute Qualität der Produkte. Sarah war sich sicher, dies alles Wort für Wort in den Pressetexten wiederzufinden.
    Irgendwann reichte es Sarah. Sie schlug eiskalt zu und nutzte das Überraschungsmoment. Sie hatte vorsichtshalber eine zweite Kopie der Collage mitgenommen, zog sie aus ihrer Tasche und legte sie der Personalchefin vor die Nase.
    » Jemand beschuldigt Ihren Chef, ein Mörder zu sein, und dieser Jemand hat die halbe Innenstadt damit plakatiert. «
    Augenblicklich erstarrte Melanie Fuchs zur Salzsäule. Sie lief dunkelrot an.
    » Gerade Sie als eine Mitarbeiterin, die so lange mit Herrn Brand zusammengearbeitet hat und die ihn wahrscheinlich besser kannte als jeder andere hier, müssten doch aus der Haut fahren, wenn Sie das hier sehen « , versuchte sie Melanie Fuchs für sich einzunehmen. Die fingerte ein Taschentuch aus der Box, die auf dem Tisch stand, und tupfte sich eine Träne aus dem Augenwinkel.
    » Ich komme mir vor wie bei einem Polizeiverhör. «
    » Können Sie sich vorstellen, wer so etwas getan haben könnte? « , hakte Sarah unbeirrt nach. » Vielleicht eine verschmähte Geliebte? Ihr verstorbener Chef hatte doch immer wieder Affären « , legte sie den Köder aus und war überrascht, wie schnell der Fisch zuschnappte.
    » Das waren doch immer nur harmlose Flirts. Nichts Ernstes. Die meisten hofften, dadurch Karriere zu machen. Und sie waren

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