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Sarah Pauli 03 - Tod hinter dem Stephansdom

Sarah Pauli 03 - Tod hinter dem Stephansdom

Titel: Sarah Pauli 03 - Tod hinter dem Stephansdom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beate Maxian
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gleichmäßig zu atmen. Plötzlich stand die Frau direkt vor ihm und sah ihn an. Sie war ganz nah an ihn herangekommen und lächelte merkwürdig. Er bekam eine Gänsehaut, und es schien ihm, als wenn sein ganzer Körper ihn warnen wollte. Der Blick der Frau wanderte über seinen Körper, dann wieder zur Straße und wieder zurück. Mario Kaiser ließ sie nicht aus den Augen. Sie trug einen dunklen Mantel und dunkle Handschuhe. Er glaubte, eine Bewegung wahrzunehmen, und sprang unwillkürlich einen Satz nach vorne. Wollte sie ihn auf die Straße stoßen? Verdammt, warum wurde diese Scheißampel nicht endlich grün? Er sah aus den Augenwinkeln einen Mercedes auf die Kreuzung zurasen, viel zu schnell, viel zu laut. Plötzlich griff sie nach ihm. Er wich zu Tode erschrocken aus, und fast hätte ihn der Spiegel des Wagens erfasst.
    Sie zog ihn am Arm zurück.
    » Sie sollten besser aufpassen. «
    Sein Herz raste, und ihm wurde übel.
    » Danke « , murmelte er.
    » Alles in Ordnung? «
    Er nickte, und als es endlich grün wurde, überquerte er rasch die Straße.
    Im Bärenmühldurchgang blieb er erschöpft stehen, stützte sich mit einer Hand an der Hauswand ab und wischte sich mit der anderen Hand den Schweiß von der Stirn. Noch niemals in seinem Leben hatte er solche Angst gehabt. Wie hatte er nur glauben können, dass ihn diese Frau vor ein Auto stoßen wollte? Nur weil sie ihn angesehen hatte?
    Nachdem er sich schließlich halbwegs beruhigt hatte, ging er weiter. Er blieb wachsam und warf in regelmäßigen Abständen einen Blick zurück. Niemand verfolgte ihn, soweit er das beurteilen konnte. Kurz bevor er sein Ziel erreicht hatte, blieb er vor einem Zeitungsständer stehen und zog eine Gratisausgabe des Wiener Boten aus der prall gefüllten Plastiktasche.
    Schon vom Haustor aus sah man das schneckenförmig angelegte Stiegenhaus. Über das kunstvoll gestaltete Treppengeländer rankte Efeu. Der Anblick wirkte beruhigend. Jemand hatte ein kleines rot-weiß-rotes Fähnchen zwischen die grünen Blätter gesteckt. Ganz Wien war heute in den Nationalfarben beflaggt.
    Auf dem Weg zum Treppenabsatz warnte ein gelbes Schild mit roter Aufschrift vor Rutschgefahr.
    Er ging vorsichtig über den nassen Steinboden und dann die Stufen hinauf. Auf jedem Absatz sah er sich nervös um. Seine Schritte hallten laut, aber verfolgt wurde er nicht.
    Jennys Wohnung lag im vierten Stock, einen Lift gab es nicht.
    Oben angekommen musste Mario Kaiser erst einmal verschnaufen, bevor er anläutete.
    » Hallo, Mario « , sagte Jenny überrascht.
    Sie sah nicht sonderlich krank aus. Ihre langen Haare hatte sie zu einem Zopf zusammengebunden, und ihre Gesichtsfarbe war durchaus eine, die man landläufig als gesund bezeichnete. Sie war barfuß, trug eine Jogginghose und ein weites weißes T-Shirt mit einem Stoppschild vorne drauf, was Mario Kaiser zwar blöd, aber nicht unsexy fand.
    » Tut mir leid, dass ich unangemeldet bei dir hereinschneie « , entschuldigte er sich.
    » Ist was passiert? «
    Jenny trat einen Schritt zur Seite, zog ihn in die Wohnung, schlug die Tür zu und sah ihn an.
    » Siehst aus, als könntest einen Kaffee brauchen « , meinte sie nur, wandte sich um und ging durch den Flur. Er folgte ihr.
    Ihre Küche war klein, weiß und mit grauen Arbeitsflächen Marke Ikea.
    » Wenn du willst, setz dich doch schon mal ins Wohnzimmer. Ich komme gleich « , sagte sie, als ob er wüsste, wo ihr Wohnzimmer war. Unschlüssig blieb er stehen. Sie drückte auf den Schalter einer kleinen Kaffeemühle, woraufhin das Mahlwerk ohrenbetäubend zu dröhnen begann.
    » Einfach geradeaus. Kannst gar nicht aus, die Wohnung ist nicht groß « , erklärte sie, während sie den gemahlenen Kaffee in einen gläsernen Kaffeebereiter schüttete.
    Im Wohnzimmer war es dunkel, die beiden Fenster waren geschlossen und die Jalousien heruntergelassen. Der Fernseher lief. Auf dem Sofa lagen eine zerwühlte Decke und ein Polster. Jenny musste hier gelegen haben, als er läutete.
    Er räumte Zeitschriften von einem Sessel, legte sie auf den Fußboden und nahm an dem quadratischen Esstisch Platz. Erst jetzt fiel ihm auf, dass er noch immer den Wiener Boten in der Hand hielt. Er legte ihn auf den Tisch.
    Sein Blick fiel auf die Schlagzeile.
    » Du musst die Unordnung entschuldigen « , sagte Jenny, als sie mit dem Kaffee und zwei Tassen zur Tür hereinkam. » Aber ich lag nur auf dem Sofa herum, ging mir echt nicht gut. «
    » Ist schon in Ordnung. Du musst mir nichts

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