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Sarah Pauli 03 - Tod hinter dem Stephansdom

Sarah Pauli 03 - Tod hinter dem Stephansdom

Titel: Sarah Pauli 03 - Tod hinter dem Stephansdom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beate Maxian
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beschäftigt, die neuesten Meldungen aufzunehmen, Interviews zu führen, Bilder herauszusuchen und ihre Artikel so rasch wie möglich zu verfassen.
    Irgendwann steckte Stepan seinen Kopf zur Tür herein und erzählte aufgeregt, dass Ulrike Kastler nun wohl Gerhard Levic beerben würde, zwar noch hinter vorgehaltener Hand, aber laut genug, um es alle wissen zu lassen.
    » Die ist schon lange genug Leiterin der Kommunikationsabteilung « , ergänzte Stepan.
    Das nächste Gerücht war geboren.
    Sarah telefonierte mit Stein. Der Ermittler erzählte ihr von dem Putzmittel, das über Levic verstreut worden war und seiner Meinung nach Kokain symbolisieren sollte. Jedoch wurden in der Wohnung keine Drogen gefunden. Die rasch angesetzte Blutuntersuchung ergab dennoch, dass Gerhard Levic Kokain konsumiert hatte, und zwar unmittelbar vor seinem Tod.
    Daraufhin versuchte Sarah, Philipp Brand und Ulrike Kastler zu erreichen. Beide waren für die Presse nicht zu sprechen. Sarah war nur bis zu den beiden Sekretärinnen vorgestoßen. Es werde eine Pressekonferenz vorbereitet, so lautete ihr Kommentar, und ihre Stimmen klangen unfreundlich.
    Sarahs Blick fiel auf mehrere mit Klammern zusammengeheftete Papiere, die mit der Post gekommen waren. Das Kuvert war am Fleischmarkt im ersten Bezirk abgestempelt worden, ein gewöhnliches weißes DIN -A4-Kuvert, deshalb hatte Sarah sich auch nichts dabei gedacht, als sie es öffnete. Zuerst hatte sie nicht begriffen, was sie da in Händen hielt. Aber dann wurde ihr klar, dass es sich um den Obduktionsbericht von Renate Maurer handelte.
    Die Einleitung des Gutachtens beschrieb den allgemeinen Gesundheitszustand der Frau, der positiv bewertet wurde. Die Frau war kerngesund vor ihrem Tod. Die Todesursache war eine potenziell letale Kokain-Alkohol-Mischung, ein Hirnödem mit Anzeichen der Hirneinklemmung, Erbrochenes in beiden Lungen und allgemeiner Sauerstoffmangel. Daraus resultierte ein Herz-Kreislauf-Stillstand ungefähr um 23.30 Uhr. Auch eine rechtzeitige ärztliche Behandlung hätte Renate Maurer nicht mehr retten, das letale Multiorganversagen nicht mehr aufgehalten werden können.
    Sarah entnahm dem Bericht außerdem, dass Renate Maurer in der 19. Woche schwanger war. Sie wusste, dass sich in dieser Woche die Sinnesorgane des Ungeborenen entwickelten, dass die Augen am richtigen Platz waren, dass man die charakteristischen Finger- und Zehenabdrücke nehmen könnte und dass die werdende Mutter die ersten Bewegungen des Kindes spüren konnte.
    Der Fötus war mit Renate Maurer gestorben. Sarahs Herz krampfte sich zusammen. Sie atmete ein paar Mal tief durch und blätterte dann in dem Bericht weiter, las über die massiven Verletzungen der Toten: Blutung und Quetschungen im Unterbauch. Zusätzlich fanden sich Hämatome im Genitalbereich und an beiden Oberschenkelinnenseiten. Auch der innere genitale Bereich wies zahlreiche schwere Verletzungen auf.
    Dem Verletzungsmuster folgte eine Beurteilung der Verletzungsentstehung. Hier las Sarah etwas von » stumpfer Gewalteinwirkung im Schädelbereich, Zupack- und Penetrationsverletzungen « .
    Sie blätterte weiter, warf einen Blick auf den toxikologischen Befund. Er wies eine minimale Alkoholisierung auf, jedoch eine Kokainkonzentration von fast vier Milligramm pro Liter Blut, ein Vielfaches der potenziell tödlichen Wirkkonzentration, so konnte sie es dem Bericht entnehmen. In einem Nebensatz wurde erwähnt, dass tödliche Kokaindosen bei oraler Aufnahme bereits bei ein bis zwei Gramm erreicht wurden, wenn man die Droge nicht gewohnt war.
    Sarah erinnerte sich, irgendwo einmal gelesen zu haben, dass die lebensbedrohliche Dosis beim Schnupfen bei 1,4 Gramm und beim Spritzen zwischen 0,75 und 0,8 Gramm lag.
    In diesem Fall wurde offenbar ein Vielfaches der Droge direkt in Renate Maurers Scheide eingeführt. Der Scheidenabstrich war kokainpositiv. Da Kokain ein hochpotentes Lokalanästhetikum war, begünstigte es in Zusammenhang mit dem Geschlechtsverkehr die Entstehung von Penetrationsverletzungen.
    Sarah hatte genug gelesen, sie ließ den Befund sinken. Mehr verkraftete sie nicht. Was zum Teufel hatte der Kerl mit dieser armen Frau getrieben? Und wer hatte ein Interesse daran, dass ausgerechnet sie davon erfuhr, ein Jahr nach Renate Maurers Tod?
    Sie sah auf das Datum des Sachverständigengutachtens. Es war drei Monate nach dem Tod der Frau verfasst worden.
    Der Ablauf!, dachte Sarah plötzlich.
    Sie nahm ihre Notizen zur Hand. Mathilde hatte die

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