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Sarangkôr - Drei Logan-Romane (Phantastisches Abenteuer - Logan 1-3) (German Edition)

Sarangkôr - Drei Logan-Romane (Phantastisches Abenteuer - Logan 1-3) (German Edition)

Titel: Sarangkôr - Drei Logan-Romane (Phantastisches Abenteuer - Logan 1-3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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sie brannten, hatte ihm einer der Sarangkôrer gesagt. Es handelte sich um ein pflanzliches Öl, das aus sehr häufig vorkommenden Gewächsen gewonnen werden konnte und offenbar mehr oder weniger im Überfluß zur Verfügung stand. Vielleicht war das der Grund dafür, warum man in Sarangkôr wohl niemals die Elektrizität oder andere, höher entwickelte Energiequellen entdeckt hatte. Es hatte einfach kein Grund dafür bestanden.
    In gewisser Weise war diese Welt für die Khmer-Abkömmlinge paradiesisch, was die Siedlungsbedingungen anging. Zumindest war das Logans erster Eindruck, der sich im Zuge eines längeren Aufenthalts vielleicht noch revidieren würde.
    Ray Logan trat an die Balustrade heran, stützte sich auf.
    Die Khmer-Vorfahren dieser Menschen waren der Ansicht gewesen, daß Stein ein Baumaterial war, das den Göttern vorbehalten bleiben sollte. Für die Menschen reichten Häuser aus Holz. Aus diesem Grund waren von den berühmten Städten der alten Khmer auch nur die Tempelbezirke über die Zeitalter hinweg erhalten geblieben. Die Häuser der Götter und der in ihrem Namen regierenden Gottkönige. Nicht aber die Behausungen der einfachen Menschen, die diese Bauten in jahrelanger Arbeit geschaffen hatten.
    In Sarangkôr schien das ganz ähnlich zu sein, was auch kam verwundern konnte. Stein war sowohl in Indochina, als auch offenbar in diesem Teil Valans ein sehr knappes Gut. Kostbar zu kostbar, um es zu verschwenden. Holz hingegen stand im Überfluß zur Verfügung und fiel bei der Gründung einer Siedlung schon durch die Rodung in großen Mengen an.
    Logan wußte nicht, wie weit die Nacht vorangeschritten war.
    Dazu kannte er sich mit den lokalen Gegebenheiten dieses Planeten einfach noch zu schlecht aus. Seinem Zeitgefühl nach dauerte ein Tag auf Valan etwas länger als auf der Erde. Die Monde konnten die Ursache dafür sein, daß die planetare Rotation stark gebremst wurde und langsamer war als auf dem Heimatplaneten der Menschheit. Aber diese Empfindung konnte durchaus auch trügen. Zu verwirrend und zu neu war hier noch alles für den Amerikaner.
    Logan blickte hinüber zu dem steinernen und besonders erleuchteten Zentrum der Stadt Sarangkôr. Das es sich um einen besonderen, vielleicht sakral bedeutsamen Stadtbezirk handelte war nicht nur am Baumaterial Stein erkennbar, sondern auch an der architektonischen Anordnung. Ein künstlicher, exakt quadratischer See umgab dieses Zentrum. Über diesen See führte ein Damm. Die erleuchtete Tempelstadt, denn nur darum konnte es sich nach Logans Überzeugung nach handeln - wurde durch Hunderte von Lampen erleuchtet. Hier und da brannten auch Fackeln und kleine Feuer. Licht und Schatten tanzten an den Mauern. Es war ein eindrucksvolles Bild.
    Einige Augenblicke lang dachte Logan an Marquanteur und die von Bredens.
    Was war aus ihnen geworden?
    Die Dienste von Professor Kurt von Breden und seiner Tochter und Assistentin Clarissa waren für den 'Colonel' und seine Leute gewiß zu wichtig, als daß sie einfach umgebracht hatten. Zumindest hoffte Logan das. Was seinen Pierre Marquanteur anging, der ihn auf seiner Expedition begleitet hatte, so war dessen Schicksal wohl ungewiß. Vielleicht benutzen sie ihn als eine Art Versuchskaninchen, so wie diese Schurken es auch mit mir getan haben! ging es Logan durch den Kopf.
    Wie auch immer - er konnte nichts für Marquanteur oder die von Bredens tun.
    Ein erhabener Anblick, diese Stadt mitten im Dschungel, dachte Ray Logan. Fast so, als hätte sich die alte Khmer-Kultur ungehindert fortentwickeln können und wäre nicht eines Tages das Opfer von Invasoren aus Anam geworden. Aber ein anderer Gedanke drang jetzt schmerzlich in Logans Bewußtsein.
    Jedes Bild, das von seinen Augen wahrgenommen und an das Gehirn weitergegeben wurde, stand den Ktoor letztendlich ebenso zur Verfügung wie alles, was seine Ohren wahrnahmen.
    Sowohl optische als auch akustische Eindrücke wurden mit Hilfe des Geräts, das die krakenähnlichen Außerirdischen dem Amerikaner implantiert hatten, aufgezeichnet und an die Ktoor durch eine Art Funksystem übertragen. So zumindest hatte Logan den Ktoor mit dem nicht gerade bescheidenen Namen Der-großes-Wissen- hat verstanden. Logan war nichts weiter, als eine Marionette an den Fäden dieser skrupellosen Außerirdischen, deren Empfindungen offenbar unvorstellbar weit von jeder Form von Menschlichkeit entfernt waren.
    Ich bin ihr Auge und Ohr, ging es Logan durch den Kopf. Und vielleicht auch der Tod

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