Sarangkôr - Drei Logan-Romane (Phantastisches Abenteuer - Logan 1-3) (German Edition)
verbergen, die er für sein Gegenüber empfand.
"Was Clarisa von Breden angeht - so seien Sie gewiß, daß sie ihrem Vter niemals von der Seite weichen wird."
"Was Sie nicht sagen.."
"Ich stelle einfach nur realistisch fest, wie die Lage ist."
Der 'Colonel' deutete hinüber zum Dschungel. Irgendein gefiedertes Tier erhob sich dort mit großen dunklen Schwingen in die Luft. "Wollen Sie wirklich dort hin? Sie würden wahrscheinlich nicht einmal dann überleben, wenn ich Ihnen freie Bahn lassen würde."
"Ich glaube, Sie unterschätzen mich."
"Nein, das glaube ich kaum. Es ist sehr schwer, auf sich gestellt im Dschungel zu überleben."
"Mon dieu, es wäre für mich wirklich nicht das erste Mal.
Ich habe bei der Legion ganz andere Dinge erlebt..."
Der 'Colonel' griff in die Tasche seiner Khaki-Weste. Er reichte Marquanteur eine Zigarette.
Nach einem kurzen Moment des Zögerns nahm der Ex-Legionär sie. Der 'Colonel' zündete sie ihm an.
"Die Sache mit Ihrem Freund Logan tut mir leid."
"Eines Tages werden Sie dafür bezahlen!"
"Das macht Logan nicht mehr lebendig. Sehen Sie es doch so: Er ist ein Opfer des Fortschritts an Erkenntnis. Es wird noch weitere solcher Opfer auf dem Weg der Menschheit ins All geben."
"Sie sind ein Zyniker, 'Colonel'!"
"Vielleicht wäre es gesünder für Sie, auch einer zu werden, Marquanteur!"
*
Lichtjahreweit entfernt, auf einem grünen
Dschungelplaneten namens Valan...
Ray Logan erwachte mitten in der Nacht. Er hatte das Gefühl für Zeit verloren. Logan wußte nicht mehr genau, wie viele Tage er sich nun schon in Sarangkôr befand, jener von hier her verschleppten Khmer-Abkömmlingen gegründeten Stadt im Dschungel des Planeten Valan. Einst waren die Bewohner Sarangkôrs zu Experimenten der krakenähnlichen Ktoor benutzt worden, die mit ihren Raumschiffen den interstellaren Verkehr beherrschten und offenbar sogar eine Art Monopol auf diesem Gebiet inne hatten. Später hatten die Ktoor dann ihr Interesse an den Erdabkömmlingen verloren und sie sich selbst überlassen.
Logan atmete tief durch, setzte sich auf.
Die Bewohner Sarangkôrs hatten ihn gepflegt, nachdem Logans Beine durch den Biß einer im Dschungel von Valan offenbar recht häufig vorkommenden Art von Riesenspinnen gelähmt waren.
Aber die Sarangkôrer schienen sich mit der Behandlung derartiger Bißwunden gut auszukennen. Mit Hilfe von Heilkräutern hatten sie Logan behandelt und tatsächlich hatte sich inzwischen eine Besserung eingestellt.
Logan versuchte sich zu erheben.
Er stand etwas wackelig auf den Beinen.
Aber es war das erste Mal seit man ihn im Urwald gefunden und hier gebracht hatte, daß er ohne Hilfe auf eigenen Beinen zu stehen vermochte. Ein Zittern durchlief die Unterschenkel.
Du mußt es immer wieder versuchen! ging es Logan durch den Kopf. Schließlich wollte er nicht als Krüppel auf einem Planeten enden, auf dem ein Leben mit nicht funktionsfähigen Beinen sicherlich ausgesprochen hart war. Weitaus härter noch, als dies im heimatlichen Amerika des Jahres 1936 der Fall gewesen wäre...
Und es war nach wie vor nicht ausgeschlossen, daß von den Spinnenbissen bleibende Schäden zurückblieben.
Auch die Sarangkôrer hatten Logan in dieser Hinsicht nur begrenzte Hoffnung machen können.
Amerika... New York...
Das alles erschien Logan in diesem Moment so furchtbar unwirklich. Als ob es sich um Erinnerungen aus einem anderen, vergangenen Leben handelte. Erinnerungen aus einer anderen Welt.
Millionen von Kilometern weit war Logan durch den Raum verschleppt worden. Die Ktoor beherrschten den Überlichtflug.
Logan hatte im Grunde gar keine richtige Vorstellung von der Entfernung, die zwischen dem grünen Planeten Valan und einer blauen Welt namens Erde lag.
Das Licht der Monde von Valan schimmerte durch die glaslosen Fenster. Logan ging bis zur Tür, hielt sich dann am Rahmen fest.
Durchhalten! sagte eine Stimme in ihm. Nicht aufgeben. Nur so wirst du die Gewalt über deine Beine vollends zurückbekommen. Du mußt darum kämpfen, wie um sonst nichts in der Welt.
Ein Vorhang aus einem bastartigen Material hing vor dem Ausgang.
Logan schob ihn mit der Linken zur Seite, während er sich mit der Rechten abstützte. Vorsichtig trat er hinaus in die Nacht. Er stand auf einer Art Balkon, von dem aus man einen weiten Blick über die Stadt Sarangkôr hatte. Überall waren Lichter. Es waren keine Fackeln, sondern Lampen, die mit mit den irdischen Petroleumlampen vergleichbar schienen. Womit
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