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Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)

Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)

Titel: Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon André Kledtke
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herum: Die Gemälde an der Wand, reich verzierte Ornamente aus edlen Metallen, fein gewobene Teppiche, und vieles mehr, doch all das konnte seine Aufregung nicht lindern.
    Er hat te es geschafft, soeben hatte er die Bestätigung vom Leiter der Institution erhalten, dass er von nun an die Ausbildung zum Magier durchlaufen würde. Anscheinend waren die Ergebnisse seiner Aufnahmeprüfung zufrieden stellend gewesen. Nun würde jemand kommen und ihn mit der altehrwürdigen Festung vertraut machen. Sacerak schluckte, als er das Knarren einer rostigen Tür hörte, und nahm eine aufrechte Haltung ein, um einen positiven Eindruck zu vermitteln.
    Mit Erstaunen sah er einen Jungen auf sich zuschreiten, der gerade zwei, drei Jahre älter als er selbst zu sein schien. Sein Gang war überaus elegant und wirkte ästhetisch. Das schulterlange, lockige Haar war ordentlich gekämmt, und die grauen Augen blickten wachsam umher. Er trug ein langes, weißes Gewand. Sacerak betrachtete es mit jugendlichem und unverhohlenem Interesse. Solch eine Kleidung hatte er in seinem Leben bisher nicht gesehen und sie faszinierte ihn.
    Der junge Mann blieb drei Schritte von ihm entfernt stehen, sah ihn forschend an; Sacerak verneigte sich. Obgleich sein Gegenüber nicht viel älter als er selbst sein konnte, fühlte Sacerak, dass ihn eine mächtige Aura umgab.
    „Erhebe dich!“ Die Stimme klang keineswegs unfreundlich, vielleicht ein wenig affektiert, aber mit einem angenehmen Unterton. Erleichtert löste Sacerak sich aus seiner unterwürfigen Haltung.
    „Du bist Sacerak, ein neuer Schüler, der zum Magier au sgebildet werden soll, richtig?“
    Sacerak nickt e unsicher. Der Junge fuhr fort:
    „Mein Name ist Zorano. Auch ich bin Lernender in der Akademie; zurzeit durchlaufe ich mein letztes Ausbildungsjahr; die obligatorische Prüfung, um als Magier anerkannt zu werden, habe ich aber bereits abgelegt. Das letzte Jahr hier ist also eher eine Art freies Studienjahr. Im Grunde bin ich nur noch hier, um in den Bibliotheken zu arbeiten. Nun denn, folge mir!“
     
    Schon nach kurzer Zeit war Sacerak wie verzaubert vom Charme Zoranos. Diese leicht arrogante Art, das selbstsichere Auftreten, und das immense Wissen, das der junge Magier hatte, machten einen starken Eindruck auf ihn. Innerhalb weniger Stunden hatte Zorano ihm alle signifikanten Orte der Akademie nahe gebracht. Sacerak wusste nun, wo sich die beiden Bibliotheken, Gemeinschaftsräume, Schlafsäle und Unterrichtszimmer befanden.
    Sein er stes Essen in der neuen Heimat, ein abendliches Festmahl, führte er sich gemeinsam mit Zorano zu Gemüte, der für ihn eine wichtige Bezugsperson verkörperte.
    In den folgenden Tagen entwickelt e sich zunehmend eine Vertrautheit, und Sacerak erkannte, dass gewisse Parallelen zwischen ihnen bestanden. Auch Zorano entstammte einfachen Verhältnissen, er hatte einen zwei Jahre jüngeren Bruder, und war nach eigener Aussage mit diesem und seiner Mutter aufgewachsen, ohne einen Vater, der seine Familie nach der Geburt von Zoranos Bruder im Stich gelassen und sich ins Niemandsland abgesetzt hatte, um keine Verantwortung übernehmen zu müssen. Zorano hasste und verachtete diesen Menschen; er beteuerte, dass er jenen Mann sofort umbringen würde, wenn er nur die Gelegenheit dazu bekäme. Als Sacerak seinerseits von seiner Schwester erzählte, die seit ihrer Geburt an verschiedenen Krankheiten litt, zeigte Zorano sich überaus verständnisvoll.
    Überhaupt widmet e der Magier Sacerak viel Zeit, half ihm beim Erlernen der Zauberei, und zusammen erlebten sie eine erfüllte Zeit miteinander.
     
    Der Augenblick des Abschieds kam jedoch unweigerlich. Sacerak hatte das erste Jahr in der Akademie hinter sich gebracht und in dieser Zeit eine Menge gelernt. Aber während er noch weitere Jahre des Studierens vor sich hatte, um seine Ausbildung zu vollenden, würde sein Freund Alanur verlassen.
    Es herrscht e Hochsommer in Sonfalur und eine sengende Sonne erstrahlte am wolkenverhangenen Himmel. Sacerak und Zorano schlenderten über die Ländereien der Burg. Der letzte Marsch, den sie vereint antreten würden. Zoranos Miene schien wie so oft undurchschaubar; er verstand es, seine Emotionen unter Kontrolle zu halten. In Saceraks Gesicht dagegen spiegelten sich die Wehmut und das Verlangen wider, noch mehr Zeit mit Zorano verbringen zu können. Er wusste nicht, an wen er sich in näherer Zukunft wenden sollte, wenn er Fragen hatte, oder einfach nur das Bedürfnis, sich etwas

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