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Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)

Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)

Titel: Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon André Kledtke
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vorwärts zu schleppen. Eines der Ungeheuer hielt eine Peitsche in der Hand, die wie eine lederne Schlange aussah, und zögerte auch nicht, diese einzusetzen, wenn der Mann nicht das Tempo hielt, das seine Peiniger von ihm verlangten.
    Ein Hieb auf den Rücken und der Mann stöhnte vor Schmerz laut auf. Benalir spürte, wie ein unbändiger Zorn in ihm aufstieg, und mühte sich, das Schwert ruhig zu halten. Diese Wesen waren grausam und abscheulich. Bei seinem ersten ernsthaften Kampf würden ihn jedenfalls keine Gewissensbisse plagen.
    Er verständigte sich mit Alana darauf, dass die Elfe a us sicherer Distanz den Angriff wagen sollte, als eine kehlige Lorokstimme zu ihnen herüber tönte: „Was ist los mit dir, du Wurm? Machste etwa schon schlapp? Ich werd dir helfen, langsamer zu marschieren, das passt mir nämlich gar nicht!“
    „Lass gut sein“, röhrte eine andere Stimme. „Wir können es uns nicht leisten, dass der hier verreckt. Denk dran, falls er derjenige ist, den sie suchen, haben wir ausgesorgt.“
    „Ja, hast recht, auch wenn es mir immer noch nicht schmeckt, dass wir im Zweifelsfall gemeinsame Sache mit den Zurdrûks machen.“
    Die nun folgenden Worte bekam Benalir kaum mit. Er hatte g enug gehört. In dem Gespräch zwischen den Loroks war das Wort Zurdrûks gefallen. Es reichte aus, um ihm einen Schauer über den Rücken laufen zu lassen. Und da diese Monster irgendetwas im Schilde führten, was eine Zusammenarbeit mit den dämonischen Wolfsreitern beinhaltete, hatten sie bei ihm nun jegliches Hoffen auf Gnade und Mitleid verspielt.
    „Schalte so viele wie möglich von denen aus, bevor sie uns gefährlich werden“, zischte er an Alana gewand t, die daraufhin ihren Langbogen auf die Loroks richtete. Ihre Hände zitterten.
    „Was hast du ?“, schnaubte Giano. „Empfindest du etwa Mitleid für solche Kreaturen? Alana, die würden uns ohne mit der Wimper zu zucken umbringen! Bestimmt haben sie Dutzende von Opfern auf dem Gewissen und zahlreiche Familien zerstört. Und sieh nur, wie sie diesen Mann malträtieren. Schieß schon!“
    Ein zartes, melan cholisches Lächeln umspielte Alanas Lippen. „Es liegt nicht daran, dass ich Mitleid mit ihnen habe. Aber findet ihr nicht auch, dass es etwas anderes ist, auf ein Lebewesen zu zielen, als auf einen Baumstumpf?“
    Die Worte hinterließen einen starken Eindruck bei Benalir und stimmten ihn nachdenkli ch. Doch er hatte sich für diese schicksalsträchtige Reise entschieden, ein Zurück gab es nicht mehr, und die Loroks waren nun einmal ihre Feinde.
    „Wenn du nicht willst oder kannst, erledige ich es“, sagte er , und schaute Alana erwartungsvoll an, aber sie schüttelte den Kopf. „Mach dir keine Gedanken, ich bin jetzt ruhiger.“ Es stimmte; ihre Hände wirkten entspannt und nicht mehr so nervös wie noch Augenblicke zuvor. Sie kniff ein Auge zusammen und fixierte ebenjenen Lorok, der den Gefangenen mit der Peitsche gezüchtigt hatte. Während die Elfe den Bogen spannte, knisterte die Luft förmlich vor Spannung, und sowohl Benalir als auch Giano packten ihr Schwert fester. Die Atmosphäre schien zu brennen, dann schnellte der Pfeil von der Sehne und traf sein Ziel unmittelbar.
     
    Der Bolzen bahnte sich seinen Weg durch die Eingeweide des Löwenmenschen, der zusammensackte und sich nicht mehr rührte – der Treffer war tödlich gewesen.
    Nun vernahmen die Gefährten grunzende Laute der verbliebenen vier Loroks, die unberührt auf ihren gefallenen Kameraden herabsahen; so etwas wie Mitgefühl kannten diese Wesen anscheinend nicht.
    Der größte von ihnen, ein Lorok mit besonders muske lgestählten Armen und breiten Schultern, war der Erste, der sie bemerkte. Er knurrte und knackte mit den messerscharfen Zähnen, was seinen Spießgesellen nicht verborgen blieb. Sie hörten seine keifende, herrische Stimme: „Du passt auf den Gefangenen auf, Gul. Wir kümmern uns um diese Missgeburten. Sie werden für ihre Tat bezahlen!“
    Der Lorok preschte los, zückte einen Säbel, und zwei weitere Löwenmenschen folgten ihm mit weit aufgerissenen Mäulern, aus denen Speichel tropfte. Ihre Schritte waren ausladend und dumpf, sodass man hätte meinen können, die Erde bebe.
    Geistesgegenw ärtig legte Alana einen Pfeil auf die Sehne und feuerte ihn auf einen der Heranstürmenden, der sogleich zu Boden fiel und auf der staubigen Ebene verendete.
    Bevor sie allerdings noch etwas tun konnt en, hatten die zwei übrigen Loroks sie schon umschlossen, und der

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