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Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)

Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)

Titel: Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon André Kledtke
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seinem Bewacher im Stich gelassen worden war. Der letzt e Lorok, der überlebt hatte, war, so schien es, zu dem Schluss gelangt, dass er sein Heil nur in der Flucht suchen könne, und mit eiligen Schritten trabte er nordwärts. „Was ist, wenn der uns noch mehr von denen auf den Hals jagt?“, fragte Giano.
    „Dagegen können wir nichts mehr unternehmen“, entgegnete Benalir. „Wir müssen zusehen, dass wir vorankommen!“ Er sammelte seinen Reisebeutel und den verblichenen Umhang vom Boden auf. Danach näherte er sich dem Mann, der auf der Erde kniete und mitgenommen aussah. Das schulterlange, dunkelblonde Haar wehte im Wind; die roten Augen wirkten geheimnisvoll und müde zugleich. Seine Wangenknochen traten markant hervor. Alles in allem, so befand Benalir, machte er einen ausgezehrten Eindruck. Die Loroks mussten ihn übel behandelt haben.
    Benalir holte seinen Dolch hervor und durchtrennte die Fesseln des Mannes. Sogleich entspannten sich dessen Muskeln und er rieb die Hände aneinander. Gianos Augen weiteten sich und er versetzte Benalir einen Stoß in die Rippen, der den Schmied zusammenzucken ließ. „Bei Álfalas, sieh dir mal diese Finger an.“
    Erst jetzt , da der Rivurianer es erwähnte, fielen auch ihm die unnatürlich langen, kreideweißen Finger auf, die wie große bleiche Spinnen aussahen.
    Der Mann bedachte Giano mit einem unergründlichen Blick, erwiderte jedoch nichts , und sprach stattdessen Benalir an: „Sei bedankt, Junge. Du hast wohl mein Leben gerettet, als du mich aus den Klauen dieser Bestien befreit hast. Bedauerlicherweise führe ich keine Sache von Wert bei mir. Deswegen kann ich dir nur meinen aufrichtigen Dank aussprechen und dir ein gesegnetes Leben wünschen. Nenne mir deinen Namen; ich verspreche dir, dass ich ihn in Erinnerung behalten werde! Wer weiß, möglicherweise sehen wir uns eines Tages wieder.“
    Er richtete sich auf und massierte dabei seine geschundenen Gliedmaßen, die von Schwellungen und Blutergüssen übersät waren.
    „Ich heiße Benalir, und das hier sind meine Weggefährten Alana und Giano.“
    Der Mann nickte den beiden flüchtig zu und reichte Benalir anschließend seine knochige Hand. „So lebe wohl, Benalir.“
    Und mit diesen Worten wandte er sich gen Süden und ließ die drei Freunde hin ter sich zurück. Giano rümpfte die Nase. „Ungeheuerlich; der hat Alana und mich angeschaut, als ob wir Ungeziefer wären. Na ja, was soll ich mich aufregen, immerhin haben wir die Geschichte hier überstanden. Los, lasst uns weiterziehen!“
    Alana wa rf Benalir einen Blick zu und wartete anscheinend darauf, dass er das Zeichen zum Aufbruch gab, da er mit dem Gnublungen-Ring ihren einzigen Wegweiser bei sich trug. Der Schmied bedeutete ihr, schon einmal in westliche Richtung vorauszugehen.
    Und während die Elfe sich fügte und zusammen mit Giano losmarschierte, blieb er noch einige Sekunden stehen und schaute dorthin, wo der Mann sich von ihnen getrennt hatte. Nicht einmal seinen Namen ha tten sie erfahren, und dennoch: Von diesem Menschen war eine starke und zugleich eisige Präsenz ausgegangen. Aus einem unerfindlichen Grund ahnte Benalir, dass dies nicht ihre letzte Begegnung gewesen sein sollte.
     
    Der Mann schlug ein rasches Tempo an, bis er ein Stechen in der Brust verspürte und auf den Boden sank. Norful war erschöpft, sehr erschöpft sogar. Durch den unvorhergesehenen Überfall der Loroks hatte er nicht nur Kraft, sondern auch wertvolle Zeit eingebüßt. Er schalt sich selbst dafür, dass er so töricht gewesen war, am frühen Morgen von den Kreaturen überrumpelt worden zu sein. Zudem konnte er von Glück reden, dass sie ihn nicht auf der Stelle liquidiert hatten. Er hatte versucht, ihnen klarzumachen, dass er ein Untergebener Zoranos war, doch sie hatten ihn lediglich mit Spott bedacht, und ihm höhnisch erklärt, dass sie niemandem unterstünden, nicht einmal dem dunklen Lord.
    Gefangen genommen hatten d ie Löwenmenschen ihn vor dem Rûn, einem Strom, der aus dem Eb und der Sala zusammenfloss. Fortan war er von ihnen ohne Unterlass nach Norden getrieben worden; sie hatten ihn an die Zurdrûks ausliefern wollen.
    Eine lächerliche Idee, die Wolfsreiter hätten die Mühe der Loroks mit dem Tode vergolten, weil die Bestien ihn, Norful, den treuesten und wichtigsten Diener des Tyrannen, aufgehalten hatten. Und nach wem immer die Zurdrûks auch suchten, nach ihm mit Sicherheit nicht, reiste er doch auf Befehl von Zorano höchstselbst.
    Glücklicherw

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