Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)
Schultern. „Es ist nicht von Belang, wessen Volk man angehört. Die Art und Weise, wie du selbst handelst, das ist es, was zählt! Ruhe ein bisschen, danach wird es dir besser gehen.“
Gifur erhob sich schluchzend und folgte dem König, der ihn von dannen geleitete, in eines der zahlreichen Gästezimmer des Palastes.
Nefur wies Sacerak und Miluf an, im Thronsaal auf ihn zu warten. Als er und Gifur sich entfernt hatten, räusperte sich der junge M agier, doch Miluf kam ihm zuvor. „Er ist nicht das, was du erwartet hast, nicht wahr?“
„Wer?“
„Hör auf, dich zu verstellen. Du weißt, dass ich von Nefur spreche.“
Sacerak fühlte sich ertappt. „Nun, um ehrlich zu sein, ja, Ihr habt recht. Den König von Belfang hatte ich mir wahrhaft anders vorgestellt, a ber nun bin ich mehr als angenehm überrascht. Nefur ist, wie soll ich es ausdrücken, umgänglicher, als es mir jemals in den Sinn gekommen wäre. Ich war stets der Auffassung, eine Person in einer so machtvollen Stellung zeige keinerlei Regungen und Gefühle, und sei herablassend, wenn nicht sogar arrogant. Er jedoch strahlt etwas aus, das von menschlicher Wärme und Verantwortungsbereitschaft zeugt. Ein guter König!“
„Ja, derselben Meinung bin ich auch. Diesem Land macht nicht nur der Krieg zu schaffen, sondern auch die kontinuierlich wachsende Korru ption auf politischer Ebene. So gut wie alle Deputierten sind nichts weiter als geldgierige Aasgeier, und trachten danach, sich auf Kosten des Volkes zu bereichern und in hohe Machtpositionen befördern zu lassen, um diese dann schamlos auszunutzen. Nefur hingegen liegt das Wohlergehen der Bevölkerung am Herzen; Macht und Ansehen waren für ihn schon Nichtigkeiten, als ich ihn zum ersten Mal traf. Er ist zweifelsohne ein Idealist und deshalb Vielen ein Dorn im Auge. Aber niemand kann sein Handeln auf militärischer Ebene anprangern, immerhin ist Rivania dem Feind bisher noch nicht in die Hände gefallen, und das ist vor allem sein Verdienst.“
Sacerak schaute nachdenklich zu Boden. Miluf hatte recht; im Belfang´schen Monarchen hatten sie einen mächtigen, einflussreichen und weisen Verbündeten gefunden, auf den sie ihre Hoffnung setzen konnten. Aber würde das genügen, um sich gegen ein zwanzigtausend Kopf starkes Heer, das unaufhaltsam auf die Stadt zumarschierte, zu behaupten?
27
Geschichtsstunde
In Fulna ging es auf den Abend zu und im Gasthaus ´Zum singenden Eber` herrschte ein reges Treiben. Benalir hatte sich in den letzten zwei Tagen so sehr an das vertraute Zusammensein mit seinen Gefährten gewöhnt, dass ihm eine größere Ansammlung von Leuten fast schon missfiel, zumal die meisten unter ihnen unablässig dem Alkohol frönten und den Lärmpegel dementsprechend hochhielten.
Der Schmied saß in Gesellschaft von Alana und Giano in einer Ecke, wo sie sich einigermaßen unbeobachtet wähnten. Danfalius hatte sich entfernt, um sich einen Weg durch die Menge zu bahnen, und Getränke für sie mitzubringen. Benalir beschloss, die Gelegenheit beim Schopfe zu packen, jetzt, da sie für einen Moment unter sich waren. „Hört mal“, flüsterte er. „Ich hab mir etwas überlegt.“ Die Elfe wie auch der Wassermensch sahen ihn gespannt an. „Meiner Meinung nach sollten wir Danfalius, wenn er zurückkommt, fragen, wo sich die Bibliothek befindet. Er hat uns immerhin hierher gebracht und scheint sich in Fulna bestens auszukennen. Und morgen früh schauen wir uns dort gründlich um. Ihr wisst ja, wonach, nach welchen Informationen wir suchen.“
„Natürlich“, antwortete Giano postwendend. „Es geht um den Ring der Gnublungen, oder besser ges agt -“
„Sei s till“, zischte Benalir und sah sich nervös um. Er hatte das heilige Artefakt absichtlich nicht namentlich erwähnt. Zur Sicherheit hatte er die golden schimmernde Anfertigung von seinem Finger genommen und in der obersten Tasche seines Wamses verstaut. Das Betragen des Wirts Kangast hatte ihm ernsthaft zu denken gegeben, und er war sich sicher, dass ein solches Schmuckstück neugierige Blicke auf sich ziehen würde, und das galt es um jeden Preis zu vermeiden, hing davon doch das Schicksal Saranias ab. Er warf seinem Freund einen tadelnden Blick zu und sagte leise: „Jedenfalls müssen wir zu besagter Sache so viele Auskünfte wie nur irgend möglich in Erfahrung bringen, und sobald uns sein Herkunftsort bekannt ist, brechen wir auf!“
„Aber die Suche könnte eine Weile dauern“, gab Alana zu
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