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Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)

Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)

Titel: Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon André Kledtke
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Ausruf bewogen hatte: Eine zweite, unüberwindlich scheinende Mauer, überragte die erste. Die Bauart erinnerte an eine Pyramide. Dieser zweite Wall war gesäumt von Katapulten, einer ausgezeichneten Möglichkeit, sich widerspenstiger Belagerer zu entledigen.
    Allein Rivania und Alanur konnten sich solcher Kriegsmaschinen innerhalb ihrer Stadtmauern rühmen.
    In einem leichten Trab ritten sie auf das mit Eisen beschlagene Stadttor zu, das zu Saceraks Verwunderung geöffnet war. Er sprach seine Verblüffung aus. Miluf erklärte: „König Nefur hat bereits vor geraumer Zeit anordnen lassen, das Tor nur noch dann schließen zu lassen, wenn sich feindliche Truppen nähern. Diese Stadt ist der zentrale Punkt des Landes, hier verkehren Tag für Tag hunderte von Leuten, es ist daher nicht lohnenswert, es immer wieder aufs Neue zu öffnen und zu schließen, zumal dafür kräftige Männer benötigt werden, denn eines solltet ihr euch merken: Man sagt, dass das Portal Rivanias von zwei Freunden, einem Baumeister und einem mächtigen Zauberer, konstruiert worden sei. Angeblich soll es unzerstörbar sein!“
    Gifur raunte ehrfurchtsvoll, S acerak dagegen rollte mit den Augen. Eine weitere Geschichte aus dem Reich der Sagen und Legenden, an die jemand wie er selbstverständlich nicht glaubte. Sicherlich existierten Schutzzauber, die für die Sicherung eines Stadttors in Frage kamen, doch die komplette Unversehrtheit eines Bauwerkes konnten auch sie nicht gewährleisten.
    Sie durchquerten das eiserne Portal , und kaum befanden sie sich im Innern der Stadt, hielten sie zwei finster und streng dreinblickende Soldaten dazu an, von ihren Pferden zu steigen. Der Größere musterte sie. Sein Blick verriet Skepsis. Dann rückte er selbstgefällig seinen Brustpanzer zurecht, bevor er erläuterte: „Es tut uns leid, aber das muss sein! Wir werden eure Gäule in die Ställe geleiten, dort wird es ihnen an nichts mangeln. Ihr werdet zu Fuß weitergehen.“
    Diese vermeint liche Sicherheitsmaßnahme verstand selbst Miluf nicht, aber ihnen fehlte die Zeit, sich auf einen langwierigen Disput einzulassen, sodass sie die beiden gewähren ließen, und, das Reisegepäck schulternd, ins pulsierende Innenleben Rivanias eintauchten.
     
    Hatte in Alanur noch eine große Diskrepanz zwischen der vermögenden Schicht und den armen Leuten vorgeherrscht, so waren in Rivania kaum Unterschiede festzustellen.
    Miluf führte sie eine breite, gepflasterte Straße entlang. Sacerak sah sich um und machte hauptsächlich heruntergekommene Spelunken, vom Verfall gezeichnete Baracken, und unzählige Schmieden, in denen geräuschvoll der Arbeit nachgegangen wurde, aus. Man rüstete sich für den Krieg.
    Die Menschen, die ihren Weg kreuzten, wirkten gejagt und ausgebrannt. Unter ihnen befanden sich überwiegend Soldaten, in silbern glänzende Rüstungstracht gekleidet, die unablässig miteinander schwatzten: Über militärische Fragen, über den sich nähernden Schatten, und über ihre Familien. Erst jetzt, da Sacerak im Vorübergehen das Wort ´Frau` auffing, wurde ihm bewusst, dass er eine solche bisher nicht zu Gesicht bekommen hatte, geschweige denn Kinder.
    „Wie steht es um die Familien der Soldaten?“, wollte er von Miluf wissen. „Wo sind die?“
    „Sie müssen sich auf Geheiß von Nefur in ihren Häusern aufhalten. Es wäre zu riskant , sie vor einer Schlacht durch die Straßen ziehen zu lassen. So, genug der Worte, wir sind da!“
    Miluf w ar stehen geblieben, und zeigte auf ein Gebäude, das unmittelbar vor ihnen aufragte. Es handelte sich um eine Art Tempel, den zahlreiche Säulen umrahmten.
    Vor dem zweiflügeligen Eingangstor waren vier Wachen postiert , allesamt kräftig gebaute Männer mit einem Brustpanzer und einer bedrohlich aussehenden Lanze in den Händen. „Ihr seht hier die Residenz des Königs“, klärte Miluf sie auf. „Benehmt euch den Wachen gegenüber respektvoll, und wenn ihr mit Nefur sprecht, achtet auf eine sorgsame Wortwahl!“
    Gifur klappte der Mund auf. „W-wir sprechen mit König Nefur?“
    „Selbstredend“, erwiderte der alte Magier ungerührt , und bewegte sich in Richtung des Tempels. „Ich würde euch gerne vorstellen, immerhin habt ihr den langen Weg hierhin angetreten, um seine Heimat zu verteidigen. Außerdem möchte ich, dass ihr ihn zumindest einmal getroffen habt; in Bezug auf die morgige Ratssitzung erscheint mir das nur sinnvoll.“
    „Ratssitzung?“, fragte Gifur ungläubig. Für ihn schien die Welt nun

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