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Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)

Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)

Titel: Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon André Kledtke
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hätte gelacht, wenn die Lage nicht so verdammt ernst gewesen wäre. Tief in seinem Innersten fing er an zu begreifen, dass sein beschauliches, wohlgeordnetes Leben aus den Fugen geraten war. Seit sie in Agalam eingetroffen waren, hatte ihn eine Vorahnung beschlichen, die Unterhaltung mit Gundamôk hatte diesen Argwohn gar verstärkt, und das Gesuch Erlons brachte das Fass endgültig zum Überlaufen. Seine Gedanken überschlugen sich. Woher wusste Erlon all das, was er ihm erzählt hatte? Aus welchem Grund ließ ein Magier, den er bis vor wenigen Augenblicken nicht einmal gekannt hatte, ihn suchen?
    Der Elf schien seine Gedanken zu erraten . „Ich bin mir sicher, dass dir nach meinem Vortrag mehr Fragen auf der Zunge liegen, als ich im Augenblick in der Lage bin zu beantworten. Doch bitte stelle mir diese nicht jetzt. Sobald wir in das Refugium meines Volkes vorgedrungen sind, wirst du auf all die Ungewissheiten eine ehrliche und ausführliche Antwort erhalten.“
    „Gut, meinetwegen“, entgegnete Benalir, nachdem er sich einigermaßen gesammelt hatte. „Ich werde meinen Vater bitten, uns zu begleiten. „Doch vorher musst du mir noch eine Frage beantworten, sonst kann ich dir nicht folgen, fürchte ich.“
    Die Gesichtszüge des Elfen zuckten ein wenig, bevor er den jungen Schmied dazu aufforderte, seine Frage zu stellen.
    „Wer versichert mir, dass ich dir vertrauen kann, Erlon? Du weißt so viel über diesen dunklen Lord und seine Gefolgsleute. Möglicherweise gehörst du selbst zu ihm. Wer kann das schon widerlegen?“
    „Ich kann das“, ertönte eine raue, feste Stimme .
    Benalir wirbelte herum und stellte mit Erstaunen fest, dass Torfuf unbemerkt den Raum betreten hatte.
    Die Augen des Mannes wirkten wieder klar und nüchtern und flackerten wie das Licht der Kerze, die er in seiner breitfingrigen Hand hielt.
    Während Benal ir noch ungläubig dastand, musterte Torfuf den Elfen. Ein Lächeln zog sich über sein Gesicht. „Glaub mir, Junge, du kannst Erlon vertrauen, darauf gebe ich dir mein Wort! Du wirst in Belfang keinen besseren Gefährten finden.“
    Benalir war sprachlos und blickte dementsprechend. Schließlich setzte Erlon zu einer Erklärung an. „Torfuf und ich, wir kennen uns bereits seit Jahren. Früher, als unsere Lande noch friedlich waren, kamen die Elfen oftmals in die Dörfer der Menschen. Jeder hatte seine eigenen Geschichten zu berichten und im Laufe der Jahre entstanden Freundschaften zwischen unseren Völkern. Doch nachdem Zorano in Erscheinung getreten war, wurden sowohl meine Stammesgenossen als auch die Menschen zunehmend misstrauischer, und mit der Zeit isolierten sich die Meinen mehr und mehr von der Außenwelt.“
    Er hielt einen Moment inne und ein Schatten husch te über sein Gesicht. „Du siehst, was aus uns geworden ist: Die Menschen lassen kaum noch Fremde in ihre Siedlungen und das Gleiche gilt auch für die Elfen. Nur in Ausnahmefällen ist es Menschen gestattet, den Siofelwald zu betreten.“
    Und ich bin so ein Ausnahmefall, dachte Benalir verdrießlich und stieß einen Seufzer aus. „Ich versteh schon. Eure Freundschaft hat die Zeit überdauert.“
    Torfuf nickte ernst. „Nur aus diesem Grund ist Erlon heute hier. Hätte ich nicht zugestimmt, hätte er niemals mit dir reden können. Er hat mir erzählt, wie die Dinge liegen . Ich habe deinen Vater bereits über alles in Kenntnis gesetzt; er bereitet gerade euren Aufbruch vor.“
    „Wie bitte ?“, stieß Benalir hervor. „Er hat einfach so zugestimmt, an einen Ort zu reisen, an dem er noch nie gewesen ist?“ Es überraschte ihn, dass Galdor sich so bereitwillig darauf einließ, seiner Schmiede den Rücken zuzukehren.
    „Er sorgt sich um dich“, sagte Torfuf sanft. „Erlon hat mir nur in Ansätzen erläutert, aus welchem Grund er gekommen ist, aber selbst ich sehe ein, dass du dich in Gefahr befindest, Benalir – wie wir alle.“
    Benalir nickte resigniert. Ihn überkamen Schuldgefühle. „Also sollen Vater und ich mit Erlon fliehen, während ihr hier mit den Loroks zu tun haben werdet. Warum können wir nicht bleiben und helfen, den Angriff dieser Bestien abzuwehren?“
    „Weil wir deine Sicherheit, Benalir, um keinen Preis der Welt gefährden dürfen“, antwortete Erlon scharf. „Gewiss sind die Lorok s erfahrene Krieger, aber die Bewohner Agalams werden vorbereitet sein. Glaube mir, Torfuf und die anderen werden damit fertig. Und nun beeil dich, wir sollten nicht noch mehr Zeit

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