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Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)

Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)

Titel: Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon André Kledtke
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die Berge hinter uns liegen, halten wir uns westlich. Vom Ende des Gebirgszuges ist es ein Fußmarsch von nicht wenigen Stunden bis zu meiner Heimat.“
    Der Weg, den Erlon sie entlang geleitete, war nicht b esonders mühsam, verhieß allerdings auch kaum Abwechslung. Sie waren etwa zwei Stunden in vollkommener Stille gewandert, als der Elf etwas Konversation in diese bisher sehr eintönige Reise einfließen ließ. „Seid ihr imstande, ein Schwert zu führen?“, erkundigte er sich.
    Benalir war überrascht anlässlich dieser unerwartet gestellten Frage; seinem Vater schien es ähnlich zu gehen. So dauerte es einen Moment, bis Benalir eine Antwort hervorbrachte. „Nun, durch das Handwerk des Schmiedens lernt man natürlich gewisse Grundlagen, was den Umgang mit Waffen betrifft. Allerdings sind wir eher auf handwerkliche Utensilien spezialisiert. Ein Schwert wie ein richtiger Soldat zu führen, das liegt uns fern.“
    Erlon ze igte sich verständnisvoll. „Ich verstehe. Wie ihr seht, bevorzuge ich den Bogen. Ich wollte es nur wissen, weil es trotz aller Umwege passieren könnte, dass wir auf Loroks stoßen; in diesem Fall wären drei waffenfähige Männer schlagkräftiger als einer.“
    Galdors Lachen durchschnitt die Nacht. „Tja, in dem Fall sehe ich schwarz. Ich besitze ja nicht einmal eine Waffe, die ich verwenden könnte. Aber denkst du wirklich, dass wir auf solch abgelegenen Pfaden auf diese Kreaturen treffen könnten?“
    Erlon hie lt einen Moment inne. „Ich weiß zwar nicht, wie es früher war, aber inzwischen treiben sich die Loroks fast überall herum. Denen, die hinter uns her sind, sind wir aus dem Weg gegangen, aber wilde Loroks ohne Anführer sind beinahe noch gefährlicher. Die kommen nämlich gar nicht auf die Idee, Gefangene zu machen, die metzeln nieder, was ihnen vor die Klauen läuft. Also, seid wachsam!“
    Nicht unbedingt ermutigt, aber wenigstens gewarnt durch Erlons Worte, schritten Vater und Sohn weiter voran, immer ihrem Führer hinterher, und bald darauf war nichts mehr zu hören außer dem Rascheln ihrer Umhänge.
     
    „Leise, verdammt! Nicht so einen Krach, sonst merken die noch was!“ Torfufs Worte hallten gedämpft durch die schneidend kalte Abendluft. Er hatte sich nicht geschont und alle kampffähigen Männer des Dorfes rekrutiert.
    Nun war er dabei, diese zu positionieren, um eine unauffällige, aber wirkungsvolle Verteidigung Agalams zu gewährleisten. An und für sich war er zufrieden. Der Hauch eines Lächelns umspielte seine Lippen. Ihnen würde nicht nur der Überraschungseffekt zugute kommen, sondern auch, falls Erlon recht behielt und es sich bei den Loroks wirklich nicht mehr um als zwei Dutzend handelte, die zahlenmäßige Überlegenheit. Insgesamt standen dem Dorf sechsundzwanzig taugliche Männer zur Verfügung, ihn selbst eingeschlossen. Elf davon waren Bogenschützen, die restlichen Verteidiger würden als Fußtruppen agieren.
    Die Tatsache, dass sie vom Schmied und dessen Sohn mit neuen Waffen beliefert worden waren, gab ihm Hoffnung. Sie würden den Loroks nicht ganz schutzlos gegenüberstehen.
    Dennoch hielt ihn die Anspannung umklammert. Er eilte durchs Dorf und wies die Bogenschützen an, oberhalb des Palisadenzauns Stellung zu beziehen. „Sobald auch nur ein Lorok in Sichtweite kommt, lasst eure Bögen singen!“
    Den Rest der Männer, unter denen sich auch Gundamôk b efand, hatte Torfuf zu kleinen schlagkräftigen Trupps zusammengefasst, die nun alle in geordneter Manier durch Agalam patrouillierten, damit ja kein Winkel des Dorfes ungeschützt blieb.
    Er selbst befahl drei Männern, mit ihm oberhalb des Tores Wache zu halten. Diejenigen, die nicht in der Lage waren zu kämpfen, zumeist Frauen und Kinder, mussten sich auf seine Anweisung hin zu Furks Wirtshaus begeben. Zwei kampferfahrene Veteranen, die einst als königliche Soldaten gedient hatten, sollten für die Sicherheit der einfachen Dorfbewohner sorgen.
    Im Osten waren erste Anzeichen der Morgendämmerung zu erkennen. Ein Spa lt violettgelben Lichts durchbrach die Wolken. Torfuf schluckte. Es konnte nicht mehr lange dauern. Er ließ die Finger über den Griff seines Langschwerts gleiten und sein Blick schweifte in die Ferne ab. Seine Augen, die denen eines jungen Falken in nichts nachstanden, nahmen einen besorgten Ausdruck an. Am Fuße der Alet-Berge machte er schemenhafte Gestalten aus, die sich in einem stetigen Trott auf Agalam zubewegten.
     
    Als die Morgendämmerung anbrach und die Ebene

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