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Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)

Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)

Titel: Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon André Kledtke
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in einem goldenen Licht erstrahlen ließ, gönnte Erlon seinen erschöpften Reisebegleitern die erste Rast.
    In einem Wald gebiet machten sie unter einer stämmigen Buche halt. Erst jetzt, da er keuchend an einem Baumstamm lehnte und dem Zwitschern zahlreicher Waldvögel lauschte, fiel Benalir auf, dass er einen enormen Hunger verspürte. Seit er  die Schmiede verlassen hatte, hatte er nichts mehr gegessen.
    Aus diesem Grund war er von Herzen dankbar, als Erlon zwei Reisebündel unter seinem Mantel hervorholte und ihnen reichte . „Hier, esst! Es ist nicht viel, taugt aber als Wegzehrung. Ich versichere euch, dass meine Brüder und Schwestern euch ein besseres Mahl zubereiten werden.“
    Vater und Sohn nickt en zum Zeichen ihrer Erkenntlichkeit. Benalir kam die Reisenahrung des Elfen wie ein Festmahl vor.
    Das Bündel enthielt einen Kanten Schwarzbrot, ein Fläschchen, in dem sich eine goldgelbe Flüssigkeit befand, und süßlich duftende Früchte.
    Gierig verschlang Benalir sein provisorisches Mahl aller gu ten Sitten zum Trotz. Er öffnete die Phiole mit der Flüssigkeit, die wie Gold schimmerte, und nahm einen Schluck. Sogleich überkam ihn ein angenehmes Gefühl von Wärme, das Getränk kribbelte in seinem Hals, und er spürte, wie seine Erschöpfung neuer Kraft wich. Auch sein Geist schien wieder erfrischt.
    „Was ist da s für eine Flüssigkeit?“, wollte er von Erlon wissen.
    „Wir Elfen nennen es ´Valamar`; man gewinnt es aus e rlesenem Baumsirup und Met. Es ist eine Wohltat für Geist und Körper, sollte aber nur in Maßen getrunken werden.“
    „Und was ist mit dir, möchtest du nichts essen?“
    Erlon schüttelte den Kopf. „Mach dir um mich keine Gedanken, ich halte es noch eine Weile aus und ihr braucht es dringender.“
    Als sie geendet hatten, erläuterte Erlon ihnen sein weiteres Vorhaben. Bis zum Ende des Gebirgszuges, der sich nun in westlicher Richtung erstreckte, war es noch ein Fußmarsch von ein paar Stunden. Der Elf beabsichtigte so rasch wie möglich aufzubrechen, weil er hoffte, den Siofelwald noch vor Einbruch der Nacht zu erreichen.
    Auf einmal war ganz in ihrer Nähe ein Rascheln zu vernehmen. Erlon horchte auf. „Halt dein Schwert bereit!“, zischte er Benalir zu. Er selbst legte einen grün gefiederten Pfeil auf die Sehne und lauschte angespannt. Das Rascheln im Unterholz wurde lauter.
    „Ein Lorok ist es nicht, dafür ist das, was da kommt, zu klein“, meinte Erlon in einem Flüsterton zu seine n Gefährten, die in wachsamer Haltung neben ihm verharrten.
    Benalir hielt die Waffe, die Gundamôk ih m mitgegeben hatte, umklammert, und wagte nicht, sich zu rühren. Das Geräusch schien jetzt nur noch wenige Schritte von ihnen entfernt.
    Gänzlich unerwartet , ohne das kleinste Zeichen einer Ankündigung, ließ Erlon den Pfeil von der Sehne schnellen. Im Unterholz war ein Aufschrei zu hören, der wie der Ruf eines Raubvogels klang. Dann war alles still.
    „So, wollen wir doch mal sehen, wen oder was wir da erwischt haben.“
    Der Elf ging zu der Stelle, an der vor Sekunden noch der Schrei ertönt war und kehrte kurz darauf mit einem Geschöpf zurück, das Benalir nicht zu identifizieren vermochte. Auf den ersten Blick hätte er e s für einen Zwerg gehalten, bis ihm auffiel, dass dieses Wesen bartlos war – ein Merkmal, das unter Zwergen als Schande galt. Zwischen den Händen der Kreatur spannten sich durchsichtige Schwimmhäute und seine kurzen Haare schimmerten gräulich.
    Die Kreatur war deutlich kleiner als ein Mensch und trug abgesehen von ihrem Umhang, der aus feiner Seide bestand, nur einen Dolch an der Seite, und eine Kette, die sich perfekt an seinen Hals schmiegte. Sie setzte sich aus sieben bläulich glänzenden Perlen zusammen und wirkte kostbar.
    Jetzt verstand Benalir auch, dass das Geschöpf keinesfalls verletzt war. Ein schmaler Riss zog sich durch seinen Mantel und zeugte davon, dass Erlon wohl bewusst und nach Gehör nicht auf die empfindlichen Stellen des Körpers gezielt hatte. Dennoch war dem Wesen der Schreck anzumerken.
    „W er seid ihr?“ Die Tonlage des Wesens klang weich; kaum mehr als ein Wispern. Die hellblauen Augen saßen in einem schmalen Gesicht und huschten nun von einem Gefährten zum anderen.
    „Das Gleiche könnte ich dich fragen, Bursche“, schnaubte Erlon und blickte ungnädig. „Unsere Zeit ist knapp bemessen. Du tätest gut daran, uns deinen Namen, deine Herkunft und den Grund dafür zu nennen, aus dem du hier in den Wäldern

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