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Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)

Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)

Titel: Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon André Kledtke
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nzeichen von Müdigkeit hatte sich verflüchtigt. „Wie sieht dieser Gast aus? Kann man ihm trauen?“ Unweigerlich musste er an die Gestalt denken, die er Stunden zuvor noch auf einem der Berghänge ausgemacht hatte.
    Furk verschränkte die Arme. „Keine Angst, ob dieser Fremde ein Freund ist, bleibt abzuwarten, aber ich denke nicht, dass er unlautere Absichten hegt. Seine einzige Waffe, einen ausgezeichnet gearbeiteten Langbogen, hat er mir überantwortet, weil er sich unbewaffnet mit dir unterhalten möchte. Ich finde es zwar ein wenig dreist, dass er noch zu solch später Stunde hier aufkreuzt, aber er scheint vertrauenswürdig genug zu sein, dass unsere Wache ihm Einlass gewährt hat. Außerdem liegt gleich nebenan dein Vater; soll ich ihn ebenfalls aufwecken?“
    Benalir zögerte: „Nein. Ich denke, das ist nicht nötig. Aber dennoch, welcher normale Mensch sucht um diese Zeit eine Schenke auf, nur um mit mir zu reden?“
    „Womöglich ist er kein normaler Mensch“, entgegnete Furk geheimnisvoll und zuckte dann mit den Schultern. „Darf ich ihn jetzt hochholen? Es wäre doch ein Jammer, wenn er umsonst gekommen sein sollte.“
    Benalir nickte. „Von mir aus.“ Furk tappte mit seiner Petroleumlampe von dannen.
    Der Junge leg te den Kopf schief und dachte nach. Wer auch immer mit ihm sprechen wollte, würde dies ohne Waffen tun. Außerdem hatte Furk einen ungehaltenen, aber keinen beunruhigten Eindruck gemacht; der Besucher schien folglich nicht besonders furchteinflößend zu sein. Er atmete durch und war mehr als gespannt darauf, wer so dringend das Bedürfnis verspürte, eine Unterhaltung mit ihm zu führen.
     
    Kurz darauf klopfte es an der Tür und Benalir sagte: „Herein!“ Ein beklemmendes Gefühl hatte sich in seinem Magen festgesetzt. Furk trat ein. Ihm folgte ein, der glatten Haut nach zu urteilen, junger Mann, bei dessen Anblick Benalir nur staunen konnte. Er trug glänzendes, schwarzes Haar, das ihm bis zu den Hüften reichte. Ein grüngrauer Umhang, den eine goldene Spange in Halshöhe zusammenhielt, schmiegte sich perfekt an die graziöse Gestalt, deren Körpergröße bei sechs Fuß liegen mochte. Das Gesicht erinnerte an das eines Engels; graublaue Augen blitzten auf.
    Es bestand kein Zweifel. Bei dem Besucher handelte es sich um ein nichtmenschliches Wesen, nur diese Erklärung konnte eine derart faszinierende Schönheit rechtfertigen.
    Bena lir nahm nur flüchtig wahr, wie Furk sich zurückzog, um seine beiden Gäste allein zu lassen. Noch immer vermochte er es nicht, ein Wort herauszubringen. Als er sein Gegenüber weiterhin ungläubig anstarrte, ergriff der Mann das Wort: „Tô saltalo, Benalir, hujûm do Galdor. Ich grüße dich, Benalir, Sohn Galdors. Mein Name ist Erlon; ich gehöre zum Volk der Waldelfen, die im Siofelwald westlich von hier beheimatet sind. Meine Absichten sind friedlich, ich versichere dir, dass ich nicht gekommen bin, um dir Leid zuzufügen.“
    „ Waldelfen?“ Benalir versagte fast die Stimme. Natürlich, das würde die grazile Erscheinung Erlons erklären. Aber warum tauchte ein Elf hier in Agalam auf? Erst Gundamôk, dann dieser Reiter, und jetzt ein Elf. Was war eigentlich los?
    Er schüttelte den Kopf und fragte sich erst gar nicht, woher der Elf seinen Namen kannte. „Und was führt dich her?“
    Erlons Augen glänzten im Schein der Petroleumlampe, die Furk ihnen als Lichtspender dagelassen hatte, und erinnerten an schimmernde Saphire. Dann sagte er mit sonorer Stimme: „Ich bin als Bote meines Volkes gekommen, Benalir. Du musst gewisse Dinge erfahren, die bedeutsam für dich, aber auch für ganz Sarania sein könnten. Doch kann das nicht hier in einem Dorf geschehen, wo sich bisweilen zwielichtige Gestalten herumtreiben. Ich möchte dich aus diesem Grund inständig darum bitten, mir in meine Heimat zu folgen. Dort können wir in sicheren Kreisen miteinander sprechen.“
    Er schaute Benalir erwartungsvoll an. Dieser hatte die Worte des Elfen aufgesogen. Sie hatten wie eine Melodie auf ihn gewirkt und nun bemühte er sich, sie zu verarbeiten. Doch die wenigen Sätze Erlons hatten genügt, um ihn zu verwirren.
    Was für Dinge könnte ein Elf mi t mir zu besprechen haben? Weswegen sollen wir Agalam verlassen? Was geschieht hier?
    Sein Gesicht verriet ihn anscheinend , denn Erlon sagte nun: „Ich verstehe, wie du dich jetzt fühlen magst, Schmiedsohn. Die Angelegenheit ist nicht leicht zu begreifen. Selbstredend möchte ich dich nicht völlig im

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