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Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)

Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)

Titel: Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon André Kledtke
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anzustellen.
     
    Nachdem er die Einöde, die man in Volkskreisen schlicht Todeswüste nannte, endlich hinter sich gelassen hatte, erstreckte sich wenige Meilen vor ihm bereits der Nordwald. Eine Woge der Erleichterung überkam ihn. Dort würde er ruhigen Gewissens die Nacht verbringen können. Der Wald verkörperte die Heimat zahlreicher, fabelhafter Kreaturen, die jedoch allesamt friedfertiger Natur waren, überwiegend Zentauren und Elfen.
    Sacerak wusste, dass es sich beim Nordwald um ein Gebiet handelte, in das sich kein Lorok freiwillig begab. Er brachte sein Pferd dazu, in einen leichten Trab zu verfallen, als es in den Schatten der Bäume eintauchte. Ein wohltuendes Gefühl umfing ihn, so als hätte er sich soeben in einen Hort der Sicherheit und Harmonie begeben.
    In der Zwischenzeit hatte die Dunkelheit ihren Schleier fast gänzlich ausgebreitet . Sacerak beschloss, seine Reise am nächsten Morgen fortzusetzen, bei Tageslicht. Nachdem er vom Pferd abgesessen und es am nächstgelegenen Baum festgebunden hatte, breitete er seinen Umhang auf dem moosbedeckten Boden aus und ließ sich darauf nieder.
    Er verharrte in vollkommener Stille, ehe er sich dazu aufraffte, ein kleines magisches Feuer zu entzünden und eine Mahlzeit aus Brot und Trockenfrüchten zuzubereiten. Während er aß, versuchte er, seinen Geist ruhen zu lassen. Es gelang ihm nicht.
    Als er seinen Hunger gestillt hatte, wurde ihm gewahr , wie eine schleichende Müdigkeit ihn zu überwältigen drohte, und es dauerte nicht einmal zehn Minuten, bis sie ihn endgültig übermannte und er einschlief.
     
     
     

10
    Der Magier und der Zwerg
     
     
    Am nächsten Morgen wachte Sacerak gut erholt auf.
    E r lauschte dem Rauschen des Windes und dem Singsang der Vögel und gelangte dabei zu der Erkenntnis, dass es in Sarania nur noch wenige Orte gab, die einem das Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit vermittelten, und dieser Wald war ohne jeden Zweifel ein solcher; verständlicherweise war Sacerak nicht sehr erpicht darauf, diesen in aller Eile wieder zu verlassen.
    Doch dann kam ihm sein eigentliches Vorhaben wied er in den Sinn und er stand auf. Er musste weiterziehen, sonst würde sich dieser Hort des Friedens in absehbarer Zukunft auch in eine von Flammen zerfressene Ebene verwandeln.
    Er tränkte seinen Hengst, da sich in unmittelbarer Nähe keine Quelle oder dergleichen befand. Danach saß er auf, und in einem zügigen Trab durchquerten sie den Wald, dessen Bäume geradezu majestätisch in der Morgendämmerung wirkten. Das Laubwerk setzte sich aus grünen und goldgelben Blättern zusammen; es versprühte einen überirdischen Glanz. Sacerak konnte seinen Blick gar nicht von diesem Wunder der Natur abwenden.
    Es war fast eine gewisse Melancholie, die von ihm Besitz ergriff, als die Bäume vor ihm lichter wurden und das Ende des Nordwaldes ankündigten. Nachdem der letzte Baum hinter ihm lag, verlangte er seinem Pferd wieder eine hohe Geschwindigkeit ab, und ohne sich noch einmal umzublicken, setzte er seine Reise fort.
    Die Szenerie, die sich ihm nun bot, sagte Sacerak bei weitem mehr zu a ls die trostlosen Ebenen, die vor dem Nordwald das Landschaftsbild geprägt hatten. Das Land um ihn herum war flach und mit Wiesen übersät, die an weiche Teppiche erinnerten. Im Norden erhoben sich Gebirgsketten, deren Gipfel noch mit Schnee bedeckt waren.
    Von der Akademie aus war stets das Gebirgsmassiv mit seinen dunstverschleierten Berggipfeln zu sehen gewesen , und nichts hatte sich Sacerak damals mehr gewünscht, als diese Hänge zu besteigen, um den Wolken so nah wie möglich zu sein. Dieser Teil seiner Reiseroute war bisher der mit Abstand angenehmste, und Sacerak hegte insgeheim die Hoffnung, Alanur schon am Abend zu erreichen, denn das Pferd, das Miluf ihm zugestanden hatte, war überaus schnell und ausdauernd.
    Doch seine Hoffnung erfüllte sich nicht. Als die Sonne, einem sinkenden Schiff gleich, im Westen unterging, musste er sich eingestehen, dass die Gebirgskette noch zu weit von ihm entfernt war, als dass er an diesem Tag zu ihr hätte vordringen können.
    Erschöpft sah er sich nach einem Rastplatz für die Nacht um. Das einzig Brauchbare in seiner unmittelbaren Umgebung schien eine kleine Höhle zu sein. Sie fiel sogleich auf, da sie sich mitten in einem schroffen Felsmassiv befand. Nicht ganz ungefährlich, aber immer noch besser, als mitten in der Ebene zu nächtigen, dachte Sacerak, stieg von seinem Ross, und führte es in die Grotte.
    Sie

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