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Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)

Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)

Titel: Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon André Kledtke
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erwies sich geräumiger, als er zunächst beim Anblick von draußen ver mutet hatte. Um mehr zu sehen, sprach er eine der zahlreichen Formeln, die er beherrschte. „Kéma, fuco!“
    Sogleich en tflammte am Boden ein grünliches Feuer, das die Umgebung in ein mystisches Licht tauchte. Sacerak stellte fest, dass die Höhle beinahe die Form eines Kreises aufwies, in ihr hätten gut und gerne dreißig Personen Platz gefunden; nichts deutete darauf hin, dass weitere Gänge oder Abzweigungen existierten, die tiefer in das Massiv hineinführten.
    Sacerak war einigermaßen beruhigt. Er band das Pferd an einem der kleineren Felsen fest; dann schlang er ein Stück Käse und einen Happen Brot hinunter und trank einen Schluck Wasser. Er ließ sich auf dem Boden nieder, um zu schlafen, allerdings nicht ohne vorher das Feuer zu löschen, das er kurz zuvor heraufbeschworen hatte.
     
    Mit einem äußerst unsanften Stoß wurde er geweckt. „Hey, du, wach gefälligst auf!“
    Sacerak fuhr aus dem Schlaf und blickte sich um. Er glaubte, seinen Augen nicht zu trauen. Ein bärtiges Gesicht beugte sich über ihn; es wurde von einer Petroleumlampe erhellt.
    Sacerak setzte sich auf recht hin und war damit fast schon auf Augenhöhe mit dem Kerl, der ihn so ungnädig aus dem Schlaf gerissen hatte. Ganz offensichtlich ein Zwerg. Ein kastanienbrauner Vollbart zierte sein Gesicht, durch das sich zudem etliche Furchen zogen. Der Zwerg schwitzte. Sein mittellanges, zotteliges Haar passte zur rauen Erscheinung. Glücklicherweise wirkte der stämmige Bursche auf Sacerak nicht allzu bösartig oder gar hinterhältig, sondern bloß aufgebracht und verwirrt. Er trug ein von Flecken übersätes Wams und zerschlissene Stiefel.
    Als er wieder zu spreche n begann, klang seine Stimme dumpf und kehlig: „So, jetzt, wo der Herr endlich aufgewacht ist, kann er mir bestimmt erklären, was er hier in meiner Höhle verloren hat.“
    Sacerak zuckte . „Das ist deine Höhle?“
    Der Zwerg schnaubte und rollte mit den Augen. „Sag mal, red ich wie ´n Troll oder was? Natürlich ist das meine Höhle. Sieh dich mal um, dann merkst du vielleicht, dass dies hier mein Lager ist.“
    Sacerak handelte wie gewünscht . Ihm wurde schlagartig klar, worauf der Zwerg anspielte. In den Ecken standen zwei Spitzhacken und eine breite Axt, wie sie Zwerge oftmals gebrauchten. Davor lagen drei Reisebündel; in zweien befand sich allerlei Essbares und im dritten, so nahm Sacerak an, wahrscheinlich auch. Das dritte Bündel war jedoch fest zugeschnürt und konnte infolgedessen nicht eingesehen werden.
    Er rieb sich die Augen, denn Sacerak hätte schwören können, dass all diese Utensilien bei seinem Eintritt in die Grotte noch nicht da gewesen waren.
    „Nun, wie es scheint, hast du r echt. Es tut mir aufrichtig leid, dein Lager so unverblümt betreten zu haben, aber ich brauchte irgendeinen Unterschlupf für die Nacht, und das Einzige, was sich anbot, war diese Grotte. Außerdem lagen deine ganzen Sachen vorhin noch nicht hier. Zumindest schien es mir so.“
    Der Zwerg rümpfte die Nase. „Da hast du richtig gesehen. Die Sachen hatt e ich heute Abend dabei. Du kannst dir hoffentlich vorstellen, was für ein Schreck mir in die Glieder gefahren ist, nachdem ich bemerkt hatte, dass sich jemand in der Höhle aufhält, in der ich nun schon fast ein halbes Jahr wohne und die seitdem niemand außer mir betreten hat. Zuerst hab ich befürchtet, du könntest ein Lorok oder so was in der Art sein, aber da hab ich mich zum Glück getäuscht.“
    Er reichte Sacerak eine knorrige Hand. „Ich bin Gifur aus den Alet-Bergen. Und mit wem habe ich das zweifelhafte Ve rgnügen?“
    Sacerak konnte ein Grinsen nicht unterdrücken. Die nach außen hin schroff erscheinende Art Gifurs war ihm sogleich sympathisch. „Mein Name ist Sacerak. Ich stamme aus Milifirien und bin auf dem Weg nach Alanur, um die dortige Akademie aufzusuchen. Als junger Mann habe ich dort fünf Jahre lang Magie studiert.“
    Gifur blickte interessiert. „So, so, ein Magier also. Bist du wenigstens einer von der besseren Sorte? Diejenigen, denen ich bisher begegnet bin – auch wenn es nicht viele waren – machten mir einen recht stümperhaften Eindruck.“
    Sacerak setzte eine blasierte Miene auf.
    Selbstverständ lich war er kein Dilettant, andernfalls wäre er niemals in den Kreis der Bruderschaft aufgenommen worden. Und das würde er dem Zwerg beweisen. „Ich zeige dir gerne, von welchem Schlag ich bin, Gifur. Sag mir

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