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Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)

Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)

Titel: Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon André Kledtke
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weitreichende Erkenntnis machte sich in ihm breit: Der Wolfsreiter war gekommen. Erlon hatte ihn über den dämonischen Diener Zoranos in Kenntnis gesetzt, doch nun, da sich der Zurdrûk in so unmittelbarer Nähe aufhielt, fühlte er eine wachsende Furcht in sich aufsteigen.
    Der einzige Grund, wieso die Loroks das Gasthaus bisher nicht betreten hatten, war der, dass sie auf ihren Befehlshaber – ihren wahrhaftigen Befehlshaber -, gewartet hatten.
    Torf uf flüsterte ein Gebet. Hoffentlich machte der Kerl kurzen Prozess ohne langes Federlesen.
    Dann vernahm er das Geräusch von klirrenden Eisenstiefeln. Der Zurdrûk war von seinem Reittier abgestiegen und betrat nun das Wirtshaus. Die Loroks folgten ihm mit fast schon ängstlichen Blicken. Er war in Gewänder gehüllt, deren Düsternis höchstens noch von der Nacht übertroffen werden konnte. Ein Gesicht ließ sich nicht ausmachen und wenn Torfuf ehrlich sein sollte, wollte er dieses auch gar nicht sehen. Ein fein geschliffenes Langschwert hing an seiner Seite, in das eine Inschrift eingraviert war, die Torfuf nicht zu entschlüsseln vermochte.
    Die Erscheinung des Wolfsreiters rief ein Schaudern unter den verängstigt wirkenden Männern hervor, den letzten, die das Gefecht um Agalam überlebt hatten. Sie zuckten zusammen, al s der Zurdrûk zu sprechen begann. Seine Stimme klang kalt und gnadenlos. „Dies ist also der erbärmliche Rest derjenigen, die tatsächlich geglaubt haben, sich mir, und damit auch dem dunklen Lord, widersetzen zu können. Ich gestehe, dass ich von eurer Aufopferungsbereitschaft beeindruckt bin, auch wenn sie letzten Endes wertlos gewesen ist. Aber ich kann euch versichern, dass uns nicht daran gelegen ist, euch umzubringen. Ihr interessiert uns nicht. Wir werden euer Dorf niederbrennen, um mehr Raum für das Herrschaftsgebiet Zoranos zu schaffen. Nehmt eure Huren und Bastarde und dann verschwindet von hier!“
    Er blickte in die Runde, und obwo hl seine Augen nicht zu ersehen waren, schien er jeden von ihnen einzeln zu taxieren. Keiner machte Anstalten, sich in Bewegung zu setzen.
    „Muss ich erst einem von euch die Eingeweide rausreißen lassen, damit ihr euch in Bewegung setzt? Raus hier!“
    Seine Worte erzielten die gewünschte Wirkung. Auf einmal stürmten alle nach oben, um ihre Familien und die Frauen und Kinder aufzusuchen, und Agalam so schnell als möglich hinter sich zu lassen.
    Torfuf rührte sich nicht. Abgesehen von seinem Neffen, der wohl auch den Loroks zum Opfer gefallen war, hatte er keine Familie. Zudem verhinderte seine Verletzung, dass er auch nur einen Schritt machen konnte. Schwer atmend sah er den Zurdrûk an. Dieser trat näher zu ihm. Torfuf wollte zurückweichen, doch es gelang ihm nicht.
    „Sieh an“, zischte der Wolfsreiter. Seine Stimme troff vor Boshaftigkeit. „Du musst der Kopf dieses kleinen Widerstandes sein, nicht wahr? Ich sehe es in deinen unwürdigen Augen. Du bist der Einzige in diesem Haufen, der einigermaßen kämpfen kann. Ich meine, der Einzige, der kämpfen konnte .“
    Er betrachtete Torfufs Wunde, die nur sehr dürftig verbunden war, und schwieg einen Moment, denn vom Obergeschoss stürmten nun die verbliebenen Einwohner Agalams herab, die jetzt, wie Torfuf mit Verbitterung konstatierte, auf die Suche nach einer neuen Heimat würden gehen müssen. In allen Gesichtern stand Angst; niemand blickte den Zurdrûk an. Hin und wieder warf man Torfuf einen mitleidigen Blick zu, doch im Grunde war jeder mit sich selbst beschäftigt.
    D er Wolfsreiter wartete, bis alle verschwunden waren, dann fuhr er ungerührt fort:
    „Ich will dir etwas sagen: Man nennt mich Kenitra. Ich bin ein Vasall Zoranos, des zukünftigen Alleinherrschers von Sarania.“
    „Glaubst du allen Ernstes, dass mich das interessiert?“, keuchte Torfuf. „Los, beende es schon!“
    Sein Gegenüber schüttelte den Kopf. „Ich fürchte, du mis sverstehst meine Absichten. Hast du mir vorhin nicht zugehört? Mir liegt nicht daran, Bauern zu töten, das ist unter meiner Würde.“
    E r genoss seine Sticheleien, denn er verfiel nun abermals in Schweigen, so als warte er nur auf eine Erwiderung von Torfuf.
    „W as hast du dann vor? Möchtest du mir dabei zusehen, wie ich verblute?“
    „Das fände ich in der Tat inspirierend , ja, aber es steht nicht in meiner Macht, das zu entscheiden. Du bist eine wertvolle Informationsquelle und wir können uns nicht leisten, dich zu verlieren. Aber genug der Vorreden. Wo sind sie hin?“
    Torfuf

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