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Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)

Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)

Titel: Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon André Kledtke
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spürte sogleich, dass sich dieser von seinen Pendants unterschied. Das Ungeheuer war nicht nur größer, sondern auch wesentlich agiler und im Umgang mit seinem Krummschwert äußerst versiert.
    Torfuf w urde all sein Können abverlangt; der Lorok vollführte einen Ausfall nach dem anderen, gönnte seinem Kontrahenten keine Atempause. Während er wieder und wieder die empfindlichen Stellen des Körpers anvisierte, grinste er hämisch. „Befinden wir uns hier im Kampf, oder wollen wir Tee trinken?“
    „Keine Ahnung, was du willst, aber in Zukunft wirst du gar nichts mehr trinken, außer deinem eigenen, verdorbenen Blut“, giftete Torfuf und legte seine ganze Kraft in den nächsten Schlag. Der Lorok konterte mit einer beinahe beängstigenden Leichtigkeit. Ihr Duell erinnerte an einen Tanz, bei dem es allerdings nicht um Ruhm und Anerkennung, sondern um Leben und Tod ging.
    Im Stillen schickte er ein Stoßgebet zum Himmel, als ihm ein weiterer Mann zu Hilfe eilte. Zu zweit gelang es ihnen, den Löwenmenschen in Schach zu halten – mehr aber auch nicht. Er bot ihnen nicht eine Möglichkeit, ihm ernsthaften Schaden zuzufügen. „Ist das alles, was ihr vorzuweisen habt?“, spottete er mit seiner rauen Stimme und Torfuf roch den fauligen Atem.
    Er biss auf die Zähne. Sie mussten durchhalten, dur ften ihrem Feind keine Gelegenheit zum Verschnaufen gewähren, nur so würden sie eine Chance haben.
     
    Von den Bogenschützen lebte keiner mehr. Alle waren sie den überlegenen Loroks zum Opfer gefallen. Die verbliebenen Fußtruppen flüchteten nun zu Furk und den beiden Veteranen, die für die Sicherheit der Frauen und Kinder bürgen sollten.
    Insgesamt h atten neun Männer überlebt. Ihnen gegenüber standen elf Loroks, darunter der Hüne, der sich immer noch mit Torfuf und seinem Mitstreiter duellierte, und sie mehr und mehr in die Defensive zwang.
    Da geschah es. Torfuf reagierte eine Sekunde zu spät und diese Unachtsamkeit war entscheidend. Das Krummschwert des Loroks bahnte sich einen Weg in seinen Oberschenkel und fügte ihm eine klaffende Fleischwunde zu. Er sackte zu Boden; der Schmerz, der sich durch sein Bein zog, war nahezu unerträglich und brannte wie glühendes Eisen. An eine Fortführung des Kampfes war nicht zu denken; er konnte sich bei den Göttern bedanken, wenn er das Ganze hier überlebte.
    Aus dem Augenwinkel nah m er wahr, wie sein Gefährte den Kampf ohne ihn weiterführte. Er spürte, dass jemand ihn ins Wirtshaus schleifte. Es war Furk. „Mein Gott, Torfuf, dein Bein sieht furchtbar aus! Wir müssen schnell etwas zum Verbinden holen.“
    „Schon gut, das ist jetzt nicht so wichtig. Schickt dem Burschen da draußen lieber zwei, drei Männer, die ihm helfen, dieses Ungetüm zu erledigen.“
    Furk schluckte. „Das ist nicht mehr nötig.“
    Gequält wandte Torfuf das Gesicht zum Ausgang. Draußen lag sein Mitstreiter und regte sich nicht mehr. Alleine hatte er dem Lorok nicht s mehr entgegensetzen können.
    Torfuf stöhnte. Er gehörte nicht zu denjenigen, die beim kleinsten Anzeichen einer Krise resignierten, doch diesmal befanden sie sich in einer schier ausweglosen Situation. Dies war ein Kampf, den sie nur verlieren konnten.
    „Wo sind die Frauen und Kinder?“
    „Wir haben sie in die obere Etage geschickt, da sind sie besser aufgehoben, und wir können sie von hier unten aus besser verteidigen. Du willst doch nicht etwa aufgeben, oder? Du bist unser bester Krieger, wir können, nein, wir müssen sie schlagen!“
    Torfuf blickte den Wirt mitleidig an. „Ich bin nicht mehr euer bester Krieger, ich bin ein Krüppel! Dieser Kerl, der mich verwundet hat, wird uns alle ohne mit der Wimper zu zucken ins Jenseits befördern!“
    Furk wusste daraufhin nichts zu erwidern und verband stattdessen Torfufs Bein mit einem Leinenstreifen.
    Die einzige Tatsache, die Torfuf sich nicht erklären konnte, war, aus welchem Grund die Loroks, die sich inzwischen zu einem Haufen zusammengerottet hatten, das Wirtshaus nicht betraten und all dem ein Ende setzten. Wollten sie den Triumph auskosten und deshalb hinauszögern?
    Ein stechender Schmerz durchfuhr sein linkes Bein. Die Verletzung erschwerte ihm das Denken. Dann jedoch, nur Augenblicke später, drang ihm auf grausame Art und Weise ins Bewusstsein, dass der wahre Grund, warum die Loroks vor dem Schankhaus verharrt hatten, weitaus schlimmer war als das, was er sich ausgemalt hatte.
    Torfuf nahm nichts als zwei rot glühende Augen einer Bestie wahr und eine

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