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Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)

Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)

Titel: Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon André Kledtke
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dachte.
    Zunächst machten sie an einem kleineren Gasthaus halt, um sich in der familiär wirkenden Schenke einzuquartieren. Sacerak hegte die Absicht, so bald als möglich die Akademie aufzusuchen; Gifur dagegen hatte erklärt, er wolle seine Edelsteine an den Mann bringen und danach, wenn möglich, für eine Weile bei dem Händler arbeiten, der im Regelfall der Abnehmer seiner Güter war. Der Zwerg beteuerte, die Zeit, welche Sacerak in der Akademie zubrachte, ebenfalls sinnvoll nutzen zu wollen.
    „Ich würde sagen, wir sehen uns heute Abend wieder, e inverstanden?“, fragte er, nachdem sie ihr Zimmer in Beschlag genommen hatten. Sacerak nickte und seufzte. Sein Tag würde lang und arbeitsreich werden.
     
    Die Akademie zu Alanur lag nicht im Zentrum der Stadt, sondern ein wenig außerhalb, eine Tatsache, die Sacerak immer als sehr angenehm empfunden hatte, denn ihm sagte das lärmende Innenstadtleben nicht besonders zu.
    Es dauerte nicht la nge, bis er zu den Ländereien gelangte, von denen die altehrwürdige Burg umschlossen wurde. Er hob den Kopf und erkannte die beiden Zwillingstürme, die für ihn die interessantesten Lokalitäten darstellten, weil sich in ihnen jeweils eine ausgesprochen umfangreiche Bibliothek befand. In der Ferne kam das eichene Hauptportal der Institution in Sicht. Als der Magier kurz davor stand, wandte er den Blick nach Osten, wo sich nicht weit entfernt der Wald abzeichnete, den er schon als Schüler geliebt und bewundert hatte. Er würde ihn noch durchstreifen, aber nicht heute, dachte er bei sich.
    Ein Kribbeln machte sich in ihm breit, als er an das Portal pochte, das er zuletzt vor vier Jahren durchschritten hatte. Er war mehr als überrascht, sowie er erfasste, wer ihm öffnete. Mit einem Knarren schwang das Tor auf; vor ihm stand ein hagerer Mann Mitte fünfzig, mit schütterem grauen Haar und blutunterlaufenen Augen. Ein Schnäuzer zierte sein Gesicht. Maranius, sein ehemaliger Lehrer, der ihn in Historik und Milunisch unterrichtet hatte. Er betrachtete Sacerak einen Moment, dann blitzte auch in seinen Augen ein Wink des Wiedererkennens auf. „Sacerak, bist du es? Oh, das ist ja erfreulich, einen alten Schüler wiederzusehen“, brachte er hervor.
    Si e umarmten sich. Amüsiert stellte Sacerak fest, dass Maranius sich seit ihrer letzten Begegnung nur wenig verändert hatte. Er wirkte mit seinen dürren Armen und Beinen ein bisschen gebrechlich.
    Maranius bat den Magier herein und gemeinsam betraten sie die Eingangshalle, die von antiken Gegenständen, alten Waffen, Helmen und Gemälden geschmückt wurde. Das Foyer erinnerte an das Gemach eines Palastes. „Darf ich dir etwas zu trinken anbieten?“, erkundigte sich Maranius und hastete ziellos hin und her. „Ich habe zwei Stunden frei, da könnten wir uns doch irgendwo hinsetzen und einen Tee genießen, was meinst du?“
    Sacerak nahm das Angebot dankend an. Es würde eine angenehme Abwechslung verheißen, mit seinem Lehrer zu reden, und außerdem könnte er Maranius nach den Büchern fragen, die er insgeheim in den Bibliotheken zu finden hoffte. Das würde ihm lästiges, zeitaufwändiges Suchen und ein Gespräch mit der unsympathischen Bibliothekarin, Milla, ersparen, die, wie er nach kurzem Nachfragen bei Maranius erfuhr, immer noch ihr Amt bekleidete und genauso unausstehlich war wie zu seiner Lehrzeit in der Akademie.
    Maranius führte ihn in einen kleinen, behaglichen Raum, in dem zwei lederne Sessel standen. Ein Feuer loderte im Kamin und spendete Licht und Wärme. „Hier halte ich mich auf, wenn ich gerade keinen Unterricht erteile“, erläuterte Maranius und wies Sacerak an, sich auf einem der Sessel niederzulassen. „Große Versammlungshallen und derlei Orte sind mir zuwider.“
    „Das war schon früher so “, bemerkte Sacerak schmunzelnd. Maranius lächelte seinerseits. Er reichte dem Magier eine Tasse und schenkte ihm heißen Tee ein. „Nun, Sacerak, jetzt möchte ich aber etwas von dir hören. Wie ist es dir ergangen in letzter Zeit und was führt dich hierher?“
    Sacerak war si ch nicht sicher, was er berichten sollte und was nicht. In erster Linie war es wichtig, dass er nicht allzu viel Zeit mit belanglosen Dingen vergeudete; allerdings wollte er auch nicht unhöflich klingen. „Nun ja, mein Leben verläuft in geordneten Bahnen, wenn ich es so formulieren darf. Als Magier mangelt es mir nicht an Arbeit, allerdings gestehe ich, dass es während der vergangenen Wochen doch etwas weniger hätte sein

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