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Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)

Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)

Titel: Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon André Kledtke
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werden.“
    „Stimmt es denn nicht , dass Elfen unsterblich sind?“, wollte Benalir wissen, dem das Gespräch dabei half, seinen bedrückenden Gedanken zu entfliehen. Er hatte diese Behauptung oft von Wanderern, aber auch von den Einwohnern der umliegenden Dörfer vernommen, und ihn interessierte brennend, ob sie stimmte.
    „Nôrk, nôrk“, lachte Alana und schüttelte den Kopf. „Das ist ein e weit verbreitete Meinung und zeigt, dass die anderen Völker im Grunde kaum etwas über uns wissen. Wir Elfen sind zwar langlebig, aber keinesfalls unvergänglich. In der Regel beträgt die Lebenspanne eines Elfen zwischen einhundert und einhundertzwanzig Jahren.“
    Benalir nickte und sie verfielen beide in Schweigen, das schließlich von Alana gebrochen wurde. „Aber irgendetwas lastet dir doch auf der Seele.“ Ihre tiefblauen Augen sahen ihn an und er blickte gequält zurück. Ich werde es ihr sagen. Ich vertraue ihr, und ich muss jetzt einfach darüber sprechen , schoss es ihm durch den Kopf.
    Er bat sie, von den anderen wegzurücken, sodass sie sich ungestört unterhalten konnten, dann begann der junge Schmied, ihr sein Herz auszuschütten: Er schilderte ihr all das, was er seit dem Eintreffen in Agalam erlebt und erfahren hatte. Sie lauschte mit angespannter und ernsthafter Miene und nachdem er seinen Bericht abgeschlossen hatte, wirkten ihre sonst so zarten Züge fest und entschlossen: „Ich werde diesen Pfad mit dir beschreiten, Benalir, Ádamorth.“
    „Unmöglich, das ist zu gefährlich!“, stieß er hervor.
    Alana warf den Kopf zurück: „Sei nicht albern, diese Reise, deine Mission, kannst du niemals alleine bewältigen! In Anbetracht der Umstände könnte es durchaus möglich sein, dass du weite Teile Saranias bereisen musst, verfolgt von den Dienern des Feindes. Glaub mir, wir Elfen fürchten Zorano und wissen um seine Stärke und Niederträchtigkeit. Er kennt kein Erbarmen und wird dich jagen lassen, bis du tot bist. Du brauchst jemanden, der dich begleitet und dir dabei hilft, diese Heiligtümer zu finden. Ich bitte dich inständig, denn mein sehnlichster Wunsch ist es, dass in unserer Welt endlich Frieden einkehrt. Und außerdem möchte ich nicht, dass dir etwas zustößt.“ Sie senkte die Augenlider.
    Benalir musste zugeben , dass er von Herzen dankbar für diese Worte war.
    Doch konnte er es überhaupt mit seinem Gewissen vereinbaren, dass ein unschuldiges, vom Krieg noch unberührtes Wesen, in eine solch heikle Angelegenheit hineingezogen wurde? Seine Selbstzweifel brannten wie glühende Fäden in seinem Körper.
    „Du kannst dir nicht vorstell en, wie sehr ich mir wünsche, dass du mich begleitest. Wenn du an meiner Seite wärst, würde mir der Pfad, den ich zu beschreiten habe, gewiss leichter fallen, aber ich möchte dich keiner Gefahr aussetzen. Ich könnte es mir niemals verzeihen, sollte dir etwas Schlimmes widerfahren. Und außerdem: Würde dein Volk dich gehen lassen?“
    Ihre Miene verhärtete sich. „Ich gehöre zu meinem Volk und bin hier beheimatet, aber über mein Leben verfüge ich allein! Benalir, so wie ich die Sache sehe, bist du die letzte Hoffnung Saranias auf ein friedvolles Zeitalter! Dich hat das Schicksal dazu auserkoren, Zorano zu besiegen und unserer Welt Gerechtigkeit zu schenken. Wenn du es nicht schaffst, Sarania vor der Unterjochung durch den Tyrannen zu bewahren, dann wird es niemandem gelingen. Solltest du sterben, dann wird auch mein Volk nicht mehr lange überleben. Wir sind jetzt auf dich angewiesen, Benalir. Wenn ich dich begleite, kann ich meinen Anteil zur Erhaltung unserer Welt leisten, und gleichzeitig mit dir zusammen sein. Bleibe ich hier und friste mein Dasein, nütze ich niemandem.“
    Ihre Augen füllten sich mit Tränen und Benalir schaute betreten zu Boden. Er wollte nicht, dass sie litt, wollte sie berühren und ihr Trost spenden, aber er fühlte sich wie versteinert.
    Er zwang sich , über das soeben Gesagte nachzudenken. Im Grunde, so urteilte er, war das, was Alana gesagt hatte, mehr als schlüssig. Von ihm, und nur von ihm allein, hing ab, ob der dunkle Magier Zorano gestürzt werden konnte oder nicht. Sein Tod ergäbe keinen Sinn, weil dann auch alle anderen Lebewesen und Völker dem Untergang geweiht sein würden. Und außerdem, falls Alana ihn wahrhaftig begleiten würde, hätte er die Gelegenheit, sie näher kennen zu lernen; ein Verlangen, das seit ihrer ersten Begegnung gewachsen war. Dennoch lag ihm nicht daran, sein Herz allzu rasch

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