Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)
ein edler Mann und ein weitaus machtvollerer Magier, als ich es heute bin. Es war sein Zauber, der bewirkte, dass ich nur halb so schnell altere wie gewöhnliche Menschen. Als er mich mit jener Hexerei belegte, lauteten seine Worte: ´ Es gibt noch etwas zu tun auf dieser Welt und du, mein Schüler, musst dafür Sorge tragen, dass es geschieht `. Ich nehme an, den Rest kannst du dir zusammenreimen.“
Stille. Alles um sie herum schien erstarrt zu sein. Das ist unmöglich, schoss es Sacerak durch den Kopf. Er wird doch nicht… aber wie kann er sonst so viel über das Vermächtnis wissen?
Allmählich gel ang es Sacerak wieder, klarer zu denken, und seine Gedanken in durchdachte Worte zu fassen. „Einer von ihnen ist Euer Lehrmeister gewesen, nicht wahr? Wer?“
„Noduhel“, antwortete Miluf lapidar. „Er unterrichtete mich zwar nur ein halbes Jahr, aber diese s Erlebnis war das kostbarste meines Lebens. Zu jener Zeit war ich jung, unerfahren und auch überheblich. In jedem Fall überschätzte ich damals meine Fertigkeiten als Zauberer und wanderte ohne Hemmungen in den Dunkelwald, um meine in der Akademie erworbenen Befähigungen zu erproben. Man sagt diesem Ort schon seit jeher die übelsten Geschichten nach, und ich konnte es gar nicht erwarten, mich mit Trollen und Werwölfen zu messen. Was für ein Narr ich doch war! Im Wald traf ich auf keine lebende Seele, und hatte mich bereits nach wenigen Stunden hoffnungslos verirrt, als wäre ich in einem riesigen Labyrinth aus Bäumen gefangen. Zauber gestatteten mir Licht, aber dennoch hatte ich jegliche Orientierung verloren, und nach zwei oder drei Tagen brach ich kraftlos und entmutigt zusammen. Meine Vorräte waren aufgezehrt, und im Grunde hatte ich mich damit abgefunden, den Weg in eine transzendente Welt antreten zu müssen. Das war der Moment, in dem Noduhel mich auflas. Ich hatte nicht den Hauch einer Ahnung, wer mein Retter war, was er in diesem Sumpfloch trieb, ob er mich nur durch Zufall gefunden hatte, oder ob mehr dahinter steckte. Ich gestehe jedoch, dass es mir in diesem Moment egal gewesen ist. In mir wuchs das Bedürfnis, jenem Mann zu dienen, weil er mich dem Tod entrissen hatte. Er willigte ein, nahm mich auf und machte mir deutlich, wer er war und für welche Ideale er einstand. Wir bereisten Sarania und mehr als ein Mal kehrten wir zur Akademie zurück, bis ich am Ende, nachdem ich meine Loyalität unzählige Male unter Beweis gestellt hatte, über die Artefakte in Kenntnis gesetzt wurde, die er gemeinsam mit seinen Mitstreitern Riduhel und Mirgrimm erschaffen hatte.“
Er schnaufte durch.
„Nun, meiner Meinung nach habe ich dir alles Wissenswerte genannt, und bin keine Rechenschaft mehr schuldig. Kannst du mich jetzt ruhigen Gewissens nach Rivania begleiten?“
Sace rak dachte nach. Milufs Geschichte schien glaubhaft und in sich schlüssig, auch wenn ihm immer noch bange war bei dem Gedanken, einem Schüler Noduhels gegenüberzustehen. Ihm gefiel die Vorstellung nicht, aber er musste zugeben, dass der Weg in Belfangs Hauptstadt die sinnvollste Lösung darstellte, zumindest für den Moment. Die Schlacht würde das Schicksal aller beeinflussen, und falls es noch eine Chance gab, den Aufstieg des dunklen Lords hinauszuzögern oder gar zu verhindern, so war es die bevorstehende Konfrontation zwischen seinem Heer und den freien Bewohnern Saranias.
Er würde s einen Auftrag nicht abbrechen. Er würde ihn lediglich… vertagen, sprach er sich Mut zu.
„Also gut, ich werde Euch begleiten und mein Bestes tun, um die Stadt zu verteidigen. Und wenn Ihr nichts dagegen einzuwenden habt, würde ich gerne einen befreundeten Zwerg fragen, ob er sich uns anschließt. Ich traf ihn auf dem Weg hierher und er hat sich als treuer Kamerad erwiesen. Ihr könnt ihm vertrauen.“
Miluf nickte. „Wenn du das sagst, dann glaube ich es. Jeder, der für unsere Sache kämpft, ist Rivania wahrlich willkommen. Hol den Zwerg am besten gleich jetzt, damit unser Aufbruch nicht hinausgezögert wird.“
„Wir brechen sofort auf?“
„Nicht umgehend, aber so schnell wie möglich. Die Streitmacht des Hexenmeisters wird nicht auf uns warten!“ „Ich habe verstanden!“ Sacerak stand auf und lief aus dem Raum.
Während er mit rauschendem Umhang die Akademie hinter sich ließ, überlegte er: Gifur schuftete zu dieser Zeit vermutlich im Laden des Edelsteinhändlers und nun musste er den Zwerg über die Ereignisse aufklären. Er für seinen Teil rechnete damit, dass
Weitere Kostenlose Bücher