Sarania - Das Vermächtnis der Magier (German Edition)
pûrgona ke lega kesta frûgmónton
Wir, die Magier Riduhel, Noduhel und Mirgrimm, zeichnen uns dafür verantwortlich, diese Schrift ersonnen u nd verfasst zu haben. Die Leute unserer Epoche bezeichnen uns als die größten Zauberer unseres Zeitalters, doch liegt uns nicht besonders an Ruhm und Ansehen. Das erklärte Streben unsererseits war und wird es immer bleiben, die uns von den Göttern geschenkten Fähigkeiten zum Wohle Saranias einzusetzen, unseres wundervollen und geliebten Kontinentes.
W ir spüren, dass sich unsere Zeit auf Erden dem Ende zuneigt, und möchten diese Welt nicht sich selbst überlassen. Es wird der Moment kommen, da ein junger und begabter Magier sich vom Pfad der Tugend abwenden, und seine Kräfte gegen die Natur einsetzen wird. Und wenn dies geschieht, wird eine weitere Person auserwählt werden, um das dunkle Zeitalter zu beenden, und Sarania den Frieden zu schenken. Keiner Weissagung entnehmen wir das, sondern ausschließlich der Intuition unserer Seelen. Etwas ist im Begriff, sich zu verändern.
Wi r haben uns zeitlebens dem Mysterium der Zauberei gewidmet, und wenn uns zu guter Letzt der Tod ereilt, möchten wir ein Vermächtnis hinterlassen, das zum Gleichgewicht dieser Welt beitragen soll. Ein jeder von uns hat den Großteil seiner Macht auf ein geheiligtes Artefakt übertragen. Derjenige, der diese drei Reliquien zusammenbringt, wird dazu befähigt sein, Sarania vor der Unterjochung durch das Böse zu bewahren. Jedes der Heiligtümer besitzt starke und nur schwer kontrollierbare Eigenschaften. Damit unser Erbe nicht in falsche Hände gerät, behalten wir es uns vor, nur den Standort der ersten Reliquie zu beschreiben, unter Zuhilfenahme einer verschlüsselten Botschaft, die einzig und allein von jemandem verstanden werden kann, der reinen Herzens ist.
Das erste Artefakt liegt dort versteckt, wo unsere engsten Freunde ihr Dasein fristen, und alles seinen Ursprung hat. Begib dich auf die Suche nach ihm, und wir werden dich leiten. Lu éperu mûrte ûltumo!
Darunter waren drei schnörkelhafte, mit schwarzer Tinte verfasste Unterschriften gesetzt worden. Wenngleich Sacerak die Abschrift der Altvorderen nicht zum ersten Mal las, erfüllte sie ihn aufs Neue mit Bewunderung; eine Hochachtung, in der auch Stolz mitschwang, dass er sich der Zunft der Magier zugehörig fühlen durfte. Die Mächtigsten ihrer Zeit hatten ihr Können für das Allgemeinwohl eingesetzt und das vorhergeahnt, was schließlich geschehen war: Zoranos Machtergreifung.
Doch Saceraks Euphorie wich schon bald wieder der Ernüchterung. Bereits beim ersten Versuch, die Heiligtümer aufzuspüren, war er an der Botschaft der drei Hexenmeister gescheitert. Das erste Artefakt liegt dort versteckt, wo unsere engsten Freunde ihr Dasein fristen und alles seinen Ursprung hat. Doch wo sollte dieser Ort sein?
Bis vor kurzem noch war er durch nahezu ganz Sarania g ereist, hatte an Küsten, in Höhlen, im Gebirge und an vielen anderen, ihm naheliegenden Stellen nachgeforscht, bis er sich eingestanden hatte, dass es hoffnungslos war. Er hatte nicht die geringste Ahnung, wer mit den ´Freunden` gemeint sein sollte, aber das Schlimmste war, dass er nicht einmal Informationen über seine Zielobjekte hatte. Er fuhr sich durchs Haar und stieß einen Seufzer aus, dann rollte er das Pergamentstück wieder ordentlich zusammen und legte es in die Truhe zurück, ehe er den Rückweg antrat.
Als Sacerak ins Freie gelangte und den Durchgang hinter sich wieder verschlossen hatte, ließ er sich ins Gras sinken, das ihm wie eine Decke aus Samt vorkam, in deren Schutz er sich begeben konnte. Inzwischen hatte ein hauchdünner Nieselregen eingesetzt, was ihn jedoch nicht störte; im Gegenteil, die Luft war nun merklich kühler und erschien ihm durchaus angenehm.
Er schloss die Augen und zwang s ich, seine Gedanken zu ordnen. Die einzige Möglichkeit, Zorano etwas anzuhaben, bestand also darin, sich auf die Suche nach mysteriösen Gegenständen zu begeben, von denen er weder wusste, wo sie aufzufinden waren, noch, um was für Dinge es sich genau handelte.
Sacerak fühlte sich hilflos und leer. Irgendwie würde er Gifur verständlich machen müssen, was er zu tun gedachte. Plötzlich nagten Zweifel an ihm, ob der Zwerg ihm auf diesem Pfad wirklich folgen würde, wie er es versprochen hatte. Nicht einmal er, Sacerak, glaubte wahrhaftig an sein Ziel, wie sollte es da erst einem Außenstehenden ergehen?
„ An deiner Stelle würde ich mich
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