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Sarg niemals nie

Sarg niemals nie

Titel: Sarg niemals nie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Wells
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Erhabenen, auch wenn mir die Gründe dafür völlig schleierhaft sind …«
    »Die Immunität gegenüber Knoblauch dürfte eine große Rolle spielen«, half mir Mary auf die Sprünge.
    »Aber der echte Erhabene ist da draußen unterwegs«, fuhr ich fort. »Wahrscheinlich ist er sehr wütend auf mich, weil er glaubt, ich wolle ihm den Rang streitig machen. Deshalb verfolgt er mich, und deshalb ist jeder meiner Gesprächspartner wenige Stunden später blutleer.«
    »Er dürfte uns also dicht auf den Fersen sein.«
    »Andererseits stirbt nicht jeder, mit dem du dich unterhältst«, wandte John ein. »Mary lebt noch, ebenso Gwen und der Inspector.«
    »Mary ist bei uns, und Gwen befand sich entweder in unserer oder in der Gesellschaft des Inspector. Vermutlich hätte er es durchaus bemerkt, wenn seine Begleiterin sich plötzlich über jemanden hergemacht und sein Blut getrunken hätte.«
    »Wem sind Sie sonst noch begegnet?«, fragte Mary.
    »Abgesehen von den Vampiren nur noch den Männern im Krötenloch , den Mitarbeitern der Bank und … Percy!«
    »Fürchtest du, der Erhabene könnte sich Percy vornehmen?«, rief John.
    Es fiel mir schwer, mich wieder zu beruhigen. »Bisher haben wir nichts dergleichen gehört, und Gwen hätte es gewiss erwähnt.«
    »Wer ist Percy?«, fragte Mary.
    »Gwens Bruder.«
    »In dem gleichen Sinn, wie Sie Gwens Bruder sind?«
    »Nein«, antwortete ich. »Er ist ihr echter Bruder und hat ihr geholfen, mich zu hintergehen.«
    »Warum ist es Ihnen überhaupt so wichtig, dass sie überlebt?«
    »Sind Sie nicht ein wenig hartherzig?«
    »Und blutrünstig«, fügte John hinzu. Dann erstarrte er vor Schreck und riss die Augen auf. »Frederick!«, flüsterte er.
    »Was ist?«
    »Sie ist blutrünstig«, wiederholte er mit schmalen Lippen.
    »Du bist doch derjenige, der ihr geholfen hat, einen toten Körper zusammenzusetzen.«
    »Worauf läuft dieses Gespräch hinaus?«, wollte Mary wissen.
    »Verstehst du nicht?«, drängte John mich. »Blutrünstig wie in blutdürstig . Sie ist der andere Erhabene!«
    Wir sprangen alle auf.
    »Nein, bin ich nicht!«, protestierte Mary.
    »Warum sollte sie der andere Erhabene sein?« Ich schüttelte den Kopf. »Warum sollte sie die einzige Erhabene sein?«
    »Percy wurde nur deshalb noch nicht umgebracht«, erklärte John, »weil sie nicht weiß, wer er ist.«
    Darüber dachte ich eine geschlagene Minute lang nach, dann wich ich voller Angst vor Mary zurück und hielt mich an Johns Arm fest.
    »Ah!«, rief ich. »Du hast recht. Deshalb wurde auch sie selbst noch nicht umgebracht.«
    »Aber wir waren doch schon so weit, dass ich bei Ihnen war und deshalb nicht umgebracht wurde«, wandte Mary ein.
    »Sie waren nicht die ganze Zeit bei mir«, entgegnete ich. »Sie sind über den Zaun geklettert, und dann haben wir Sie fast eine halbe Stunde lang nicht mehr gesehen. Warum hat Sie der Erhabene in der Zwischenzeit nicht getötet, hm?«
    »Der andere Erhabene«, korrigierte John mich.
    »Wenn ich der andere Erhabene bin«, erwiderte Mary und stemmte die Hände in die Hüften, »warum habe ich Sie dann nicht schon längst getötet?«
    »Die Morgendämmerung hat noch nicht eingesetzt«, widersprach John. »Sie müssen ihn im Morgengrauen pfählen.«
    »Red ihr nichts ein!«, fuhr ich ihn an. »Ich bin kein Vampir, und es ist gemein, ihr einen Floh ins Ohr zu setzen.«
    »Wenn ich der andere Erhabene bin«, argumentierte Mary, »warum habe ich Sie dann zu mir gerufen, damit Sie sich den Leichnam des Totengräbers ansehen? Warum habe ich Ihnen einen Hinweis gegeben, aus dem Sie schließen konnten, dass ein anderer Erhabener hinter Ihnen her ist?«
    »Das ist ein guter Einwand.« Allmählich fasste ich mich wieder. »Das wäre ja völlig sinnlos gewesen.«
    »John war derjenige, der Ihnen nichts gezeigt hat«, fuhr Mary fort. »Er hat sich nicht einmal richtig bemüht, weil er nicht wollte, dass wir den Totengräber finden.«
    »Aber John ist nicht der Erhabene«, antwortete ich. »Er war doch die ganze Zeit bei mir, und – ah!« Ichzuckte vor John zurück und umklammerte Marys Arm, während wir voller Angst weiter vor ihm zurückwichen. »Du warst immer bei mir, und überall, wo ich bin, werden die Leute von Vampiren angegriffen! Du musst es sein!«
    »Aber ich war doch immer bei dir«, widersprach John. »Abgesehen von ein paar Minuten unter dem Sarg, aber von dort aus konnte ich den Totengräber ja schlecht umbringen, oder?«
    »Dann bleiben nur noch Sie!« Mary sprang zu

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