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Sarg niemals nie

Sarg niemals nie

Titel: Sarg niemals nie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Wells
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los?«
    »Wir stehen Ihnen gleich zur Verfügung«, versprach Mary dem Wachtmeister und schloss die Tür wieder.
    »Helfen Sie mir mit dem Sarg!« Ich schob Harrys Sarg über den Boden, bis er neben Gustavs Sarg stand. »Wo ist die Brechstange?«
    »Er ist doch gar nicht zugenagelt«, wandte Percy ein.
    »Kein Wunder, dass Sie so beunruhigt wirken«, sagte ich. »Der Besitzer könnte jeden Augenblick herausspringen.«
    »Die Zeit ist gekommen«, klang es gedämpft aus dem Sarg. »Jetzt müsst ihr euch alle vor mir verneigen, vor eurem unsterblichen Meister.« Der Sargdeckel hob sich ein wenig und sank wieder hinab.
    »Vielleicht springt er nicht gerade mit Schwung heraus.« John beobachtete den Sargdeckel genau. »Aber er versucht es zumindest.«
    »Der soll der Erhabene sein?«, fragte Percy. »Vor dem habe ich keine Angst, obwohl ich mich sonst vor allem fürchte.«
    Mary nahte mit dem Pflock. »Sie öffnen den Deckel, ich steche zu.«
    »Ich weiß etwas Besseres«, sagte ich mit einem Blick zur Kellertür. »Helfen Sie mir, den Deckel abzuheben!« Wir zogen ihn weg, und Harry blickte uns finster entgegen.
    »Für deine Überheblichkeit wirst du noch büßen«, verkündete er.
    »Das müssen wir eines Tages alle«, erwiderte ich. »Wollen Sie uns wirklich töten?«
    »Aber gewiss.« Mühsam setzte er sich auf. Offensichtlich fiel ihm das viel schwerer, als er zugeben wollte. »Ich werde euer Blut trinken und darin baden. Ich werde eure Familien verfolgen und meinem schrecklichen Bann unterwerfen, ich werde …«
    »Anscheinend kostet es Sie keine Mühe, sich dem Vampirismus zu verschreiben«, sagte ich.
    »Überrascht dich das?«, erwiderte er. »Die Menschen mieden mich schon immer, ich lebte ohne nennenswerte Angehörige für mich allein, ich hauste in einem düsteren Gebäude und war jahrelang ans Bett gefesselt. Eigentlich war ich schon vor meinem Tod ein Vampir.«
    »Aber Sie können nicht erwarten, dass wir uns vor Ihnen fürchten«, erklärte ich. »Wir sind vier und haben sogar einen Pflock.«
    »Einen Pflock?« Mürrisch hob er den Kopf und blieb eine Weile reglos sitzen, da die Beine offenbar nicht ganz so gehorsam waren wie der Oberkörper. »Glaubst du etwa, ein Pflock könne mir etwas anhaben? Glaubst du, ich fürchte die Fallen, die ein Mensch mir stellt? Ich bin ein Dämon der Nacht, älter und weiser als ihr alle. Wahrscheinlich älter als ihr vier zusammen. Mein Geist ist meine Waffe, mein Wille beherrscht euch, und ihr müsst mir gehorchen.« Wieder starrte er mir in die Augen und machte seltsame Gesten. Dieses Mal gab ich mir große Mühe, hypnotisiert zu wirken.
    John sah mich fragend an, doch ich drängte ihn stumm, meinem Beispiel zu folgen.
    »Da hinüber!«, befahl Harry, und John und ich folgten mit schleppenden, zögernden Schritten. »Jetzt dorthin!« Wieder deutete er auf eine Stelle, und dieses Mal gehorchte auch Mary. Percy, der anscheinend nichts begriff, beschloss, lieber ohnmächtig zu werden. »Nun steht ihr unter meinem Einfluss!«, rief Harry fröhlich. »Mit euch werde ich die Welt beherrschen. Niemand vermag mir zu widerstehen, denn ich bin ein Vampir.«
    »Heil dem Erhabenen«, sagte ich langsam, und Harrys Miene hellte sich auf. »Ja«, sagte er, »der Erhabene! Das ist ein trefflicher Titel. Heil dem Erhabenen!«
    »Ich habe genug gehört.« Inspector Herring war wieder mühsam die Treppe heraufgeklettert. »Mir scheint, ich habe den falschen Vampir gejagt, denn hier sitzt nun der echte Erhabene vor mir. Endlich wird dich die gerechte Strafe ereilen.«
    »Schweig!« Harry starrte Herring an und wedelte mit den Händen. »Ich befehle dir, mir zu gehorchen!«
    »Niemals.« Herring suchte in den Taschen nach einem Pflock. Als er keinen fand, steckte Mary ihm heimlich ihren eigenen zu.
    »Ich weiß nicht, wer du bist«, sagte Harry, »aber anscheinend muss ich dir eine Lektion erteilen. Nähere dich mir, und dir soll die Ehre widerfahren, meine erste Vampirmahlzeit zu werden.«
    »Halt!«, rief ich und fiel damit aus der Rolle. »Ihre erste Mahlzeit?«
    »Die erste«, sagte er. »Zuerst wollte ich dich töten, weil du meinen Sarg gestohlen hast, aber nun hat dieser Störenfried meinen Zorn erregt. Ich fordere dich auf, vor mir niederzuknien.«
    »Du kannst mir keine Befehle erteilen«, knurrte Herring.
    »Das liegt daran, dass er nicht der Erhabene ist«, sagte ich und schnappte mir die beiden Brechstangen, die John und Percy vorher benutzt hatten. Ich hielt sie Harry vors

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