Sascha - Das Ende der Unschuld
locker nach hinten gefönt. Als Nächstes legte er seine Jeansklamotten weg und trug nur noch Stoffhosen und Blazer. Damit glaubte er, eine lückenlose neue Identität gefunden zu haben.
So verändert begann er schließlich, in Hetero-Discotheken zu gehen. Aber selbst dies machte ihm jetzt Probleme. Durch sein rechtes Bein, das er immer noch etwas nachzog, konnte er nicht tanzen. Deshalb fiel es ihm schwer, in dem lauten Treiben unter den bunten Spotlights Anschluss zu bekommen. Trotzdem lernte er dort Tina kennen.
Sie war das, was sämtlichen echten Heteromännern das Blut aus dem Kopf in tiefere Gefilde trieb. Ihre langen blonden Haare lagen in weichen Wellen um ihr tief solariumgebräuntes Gesicht. Die durch die Kleidung hervorstechenden Kurven ihres Körpers schrien jedem Mann: „nimm mich“ entgegen, während sie sich eher cool und sehr selbstbewusst gab. Wenn sie jemand gefragt hätte, warum ihr Make-up bis hin zum auf die Bräune abgestimmten hellrosa Lippenstift sogar beim Zigaretten holen perfekt und die Garderobe supersexy sei, wäre ihre Antwort unweigerlich die, dass sie dies nur für sich selbst täte. Etwas, was außer ihr wohl niemand glaubte.
Tina fiel Sascha auf, weil sich ständig Trauben von dienstbereiten Männern um sie scharrten. Er malte sich aus, wie es sein würde, wenn sie seine Frau wäre und sah sich mit ihr und einem Kinderwagen spazieren gehen. Dann hätte er allen anderen und vor allem sich selbst bewiesen, dass er durchaus mit dieser Vollblutfrau klarkam und nicht nur ein schwuler Mann war. Immer noch bemerkte er das Wunschbild in dieser Vorstellung nicht. Wenn jemand versucht hätte, ihn an sich selbst zu erinnern, wäre er von ihm nur ausgelacht worden. Aber es war sowieso niemand da, der ihn auf den Boden der Tatsachen zurückholen wollte.
Deshalb richtete Sascha sein Augenmerk darauf, Tina kennen zu lernen. Er bemühte sich und schaffte es tatsächlich nach zwei Wochenenden, sich einmal außerhalb der Disco mit ihr zu treffen.
✵
Vorerst entwickelte sich alles wunschgemäß. Sascha verabredete sich zum zweiten Mal mit Tina. Bei diesem Treffen wurde es intimer. Sie landeten nach einem Kinobesuch in Saschas Wohnung. Tina gurrte während des Küssens wie ein Täubchen, schloss die Augen und präsentierte alle Signale der weiblichen Bereitwilligkeit. Sie strich mit Saschas Fingern über ihren vollen Mund hinab in ihr ausladendes Dekollete. Dann begann sie, sein Hemd aufzuknöpfen. Sascha wartete auf die richtige innere Einstellung wie auf einen überfälligen Bus, hoffte auf den Kick, der ihn geil machen würde. Er wartete allerdings vergebens. Sie zog für ihn den heißen Strip ab, der ihr bisher immer den gewünschten Erfolg gebracht hatte, leckte verführerisch über die halboffenen Lippen und bekam dabei einen erotisch anregenden Schlafzimmerblick.
Nur noch mit Strapsgürtel und Seidenstrümpfen bekleidet, kam sie zu Sascha auf die Couch und deutete seinen leicht verwirrten Blick so falsch wie nur eben möglich. Mit ihren prallen Brüsten direkt vor seinen Augen bekam er seinen doppelten Zwiespalt wie eine überdimensionale Metapher ins Bild gesetzt und als es tatsächlich zur Sache ging, stand nur eines wirklich fest – er hatte sich das einfacher vorgestellt.
Nicht zuletzt, weil er Sex wie den mit Adrians Tochter auch hier erwartete. Doch erstens hatte Jennifer damals bei seinem ersten und bisher letzten Sex mit einer Frau eine ungleich kurvenlosere Figur als Tina, deren weichen, runden Körper man auch nicht mit sehr viel angestrengter Phantasie mit dem eines Mannes verwechseln konnte. Und zweitens stand in Jennifers Augen damals nicht dieses fordernde Verlangen. Tina wusste genau, was sie wollte.
Tina küsste Saschas Bauch bis zum Gürtel, den sie gleich anschließend ohne weitere Verzögerung öffnete. Der Streifen von zarten, schwarzen Härchen, der sich von Saschas kaum behaarter Brust abwärts zog, war nun durchsetzt von rosafarbenen Abdrücken, die etwas später dann auch den Bund seiner Unterhose zierten. Tina stutzte erst, als sie etwas tiefer da ankam, worauf sie die ganze Zeit hingearbeitet hatte. Natürlich sah es dort nicht im Entferntesten so aus, wie es bei anderen Männern zu diesem Zeitpunkt nach aller Mühe, die sie sich gegeben hatte, aussehen würde. Sie lächelte ihn fragend, dann fast schon wohlwollend verzeihend an.
Dann nahm sie das Objekt ihrer Gunst sachverständig in die Hand. Sascha sah die langen, rosa lackierten Nägel, die ihn an
Weitere Kostenlose Bücher