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Sascha - Das Ende der Unschuld

Sascha - Das Ende der Unschuld

Titel: Sascha - Das Ende der Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Claus
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bewundernden Blicke, die ihr, aber auch dem außergewöhnlich attraktiven Bräutigam im schwarzen Smoking folgten.
    Würdevoll, Sascha hatte den Schritt bis zum Erbrechen geübt, schritten sie zum Altar. Die Feierlichkeit des Augenblicks hatte auch ihn gefangen genommen, auch wenn er sich immun dagegen glaubte. Deshalb sah er Guido erst im letzten Moment zwischen den Gästen auf einer der Bänke sitzen und ihnen entgegensehen. Beinahe wäre er stehen geblieben. Nur mit Mühe konnte er sich auf den wichtigen Rest der Zeremonie konzentrieren. Dann hatten sie es geschafft, Sascha steckte seiner Frau den Ring an den Finger, sie küssten sich und konnten die Kirche verlassen. Draußen schüttelte er unzählige Hände, Stefanies Familien-und Freundeskreis schien unerschöpflich. Er schaute schon gar nicht mehr in die Gesichter, nahm die Glückwünsche entgegen und nickte nur noch.
    „Ich wünsche dir alles Gute. Hoffentlich hast du es dir genau überlegt.“
    Sascha fuhr zusammen und realisierte erst jetzt, dass Guido direkt vor ihm stand. Er hatte ihm soeben die Hand gereicht. Sein nächster Blick ging zu Stefanie, die gerade mit ihrer Mutter redete. Scheinbar musste geregelt werden, wer mit welchem Auto in das Restaurant fuhr, in dem das Hochzeitsessen stattfinden sollte. Jetzt fiel ihr Blick auf Sascha, dann auf Guido. Schon im nächsten Moment stand sie neben ihrem Mann und hakte sich bei ihm unter.
    „Kommst du bitte? Wir müssen fahren.“
    Sascha wollte ihr folgen, aber Guido hielt seine Hand fest.
    „Bitte, lass mich los. Was machst du denn?“, bat er daraufhin so leise, dass Guido, leider aber auch Stefanie es hören konnten.
    „Okay, ja natürlich. Wir sehen uns nächste Woche bei der Arbeit. Das heißt, wenn du es so lange aushältst.“
    Guido sah Sascha tief und lange in die Augen, die Ersten der anderen Gäste wurden schon aufmerksam. Erst dann ließ er seine Hand los.
    „Hauen Sie ab, verschwinden Sie. Sofort. Er ist jetzt mein Mann und keiner von euch kann ihn mir wieder wegnehmen“, zischte Stefanie gefährlich leise und zog Sascha mit sich fort.
    Das Programm der Hochzeit wurde von da an ohne weitere Störung absolviert. Erst spät in der Nacht landeten sie in der Wohnung. Bisher war ihm an Stefanie nichts aufgefallen, er nahm an, sie habe den Vorfall vor der Kirche bereits vergessen, während dieser ihm noch in den Knochen saß. Jetzt sah er sich getäuscht. Sie lag neben ihm im Bett und er wäre beinahe eingeschlafen, da riss ihn ihre Stimme wieder aus dem angenehmen Nebel des sich ankündigenden Schlafes.
    „Du wirst aufhören, dich mit diesem Kerl zu treffen. Ich habe bisher den Mund gehalten. Aber du hast dich für mich entschieden und jetzt ist Schluss damit.“
    „Was ist los?“
    Er konnte sich des Eindruckes nicht erwehren, dass ihr Tonfall weitaus schärfer war, als er das jemals bei ihr gehört hatte. Deshalb war er umgehend wieder hellwach.
    „Du hast mich sehr gut verstanden. Ich will nicht, dass du diesen Guido wiedersiehst.“
    „Das wird sich nicht umgehen lassen. Hast du vergessen? Wir arbeiten im gleichen Laden.“
    Jetzt wurde die Vorausschau des nur unwesentlich älteren Jimmy Sascha fast unheimlich. Aber sie ließ ihm keine Zeit, länger darüber nachzudenken.
    „Das tut ihr nicht. Ab ersten Juni kannst du bei meinem Vater im Betrieb anfangen. Er ist so lieb und wird dich einarbeiten, auch wenn du nicht die richtige, berufliche Qualifikation hast.“
    „Aber dein Vater ist Metzger. Ich kann nicht in seinem Laden arbeiten.“
    „Warum denn nicht? Du wirst viel besser bezahlt.“
    „Ich kann keine Tiere umbringen. Und ich kann sie auch nicht zerlegen. Ich bin nicht der Typ, um bis zu den Ellenbogen im Blut zu stecken. Das kannst du gleich vergessen.“
    „Lass uns morgen noch einmal darüber sprechen. Wir sind jetzt zu müde und würden uns doch nur streiten.“
    „Morgen werde ich noch die gleiche Meinung haben.“
    Damit drehte sich Sascha um. Obwohl er innerlich aufgewühlt war, schlief er ziemlich schnell ein.
    Als er erwachte, war das Frühstück schon fertig. Stefanie begrüßte ihn mit einem Kuss. Sie redeten kurz über den vergangenen Tag, dann kam sie übergangslos zu dem, was sie bewegte.
    „Und? Hast du es dir überlegt? Wirst du bei meinem Vater arbeiten?“
    „Das werde ich nicht. Ich bin zufrieden dort, wo ich bin.“
    Das stimmte zwar nicht, aber alles war Sascha lieber als tote Tierkörper auseinander zu schneiden und vielleicht sogar lebende Tiere in

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