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Sascha - Das Ende der Unschuld

Sascha - Das Ende der Unschuld

Titel: Sascha - Das Ende der Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Claus
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Scheinbar ganz ruhig fragte sie:
    „Wo warst du letzte Nacht?“
    „Du weißt es doch, warum fragst du?“
    „Du warst also bei ihm. Ich hatte genügend Zeit, zum tausendsten Mal über alles nachzudenken und ich glaube, ich habe die einzige Lösung gefunden. Es ist besser, wenn wir uns trennen.“
    Sie sprach das aus, was Sascha schon eine ganze Weile dachte und er nickte.
    „Ja, das denke ich auch.“
    „Gut, dann werde ich mir eine Wohnung suchen.“
    „Fein.“
    „Und ich werde zum Anwalt gehen, um die Scheidung einzureichen. Ich will für mich keinen Unterhalt. Aber um eines kommst du nicht herum ... du musst für dein Kind zahlen, auch wenn du es nie zu Gesicht bekommen wirst.“
    Verwirrt schaute Sascha auf.
    „Was für ein Kind? Was redest du denn da?“
    „Ich bin schwanger, Sascha. Ich bekomme ein Baby von dir. Aber ich werde es nicht zulassen, dass es unter diesen Umständen aufwächst. Du hast mal gesagt, du wünschst dir einen Sohn. Aber du bist kein Vater, du wirst nie einer sein. Du kennst nur deine Gier nach Männern.“
    Sascha war völlig geschockt. Der Wunsch nach einer Familie huschte wieder durch ihn hindurch, er griff in Gedanken danach und erwischte den romantischen Teil. Ein Sohn.
    „Aber ... wie ist das denn möglich? Wir haben das letzte Mal miteinander ...“
    „Vor zwei Monaten, ja. Wie das möglich ist? Es wird dir vielleicht fremd sein, aber wenn man ein Puzzleteil zum anderen fügt, wird ein Bild daraus. Aus zwei gleichen Elementen wird nie etwas. Es ist nun einmal vorgesehen, dass Männer mit Frauen schlafen und nicht mit anderen Männern.“
    Sascha hatte ihr gar nicht zugehört. Ein Sohn.
    „Du darfst jetzt nicht gehen. Es ist auch mein Sohn. Was ist, wenn ich dir verspreche, mich zu ändern. Gibst du mir dann noch eine Chance?“
    „Ich kann dir nicht mehr glauben, du hast mich zu oft enttäuscht. Du wirst deine Meinung sicherlich wieder ändern, wenn du notgeil wirst. Aber das Kind braucht Liebe und kein Chaos, weil sein Vater sich nicht entscheiden kann. Dann ist es besser, es kennt dich nicht. Ich kann einfach nicht vergessen, wie du mich behandelt hast. Plötzlich war alles nicht mehr wahr, was wir anfangs hatten. Das wird wieder passieren. Außerdem kann es genauso gut eine Tochter werden. Willst du dann auch, dass ich bleibe?“
    Sascha wollte sich mit dem Gedanken an weiblichen Nachwuchs nicht beschäftigen. Er war fixiert auf einen Sohn und sicher, auch einen solchen gezeugt zu haben. Er hockte sich vor Stefanie, die auf der Couch saß und griff nach ihrer Hand.
    „Ich schwöre, dass ich alles tun werde, was in meiner Macht steht. Bitte geh nicht. Du weißt, was ein Kind für mich bedeutet. Ich hatte mich eigentlich schon damit abgefunden, niemals einen Sohn ... bitte, Stefanie. Eine Chance nur noch. Ich werde dich nicht mehr enttäuschen.“
    Sascha glaubte selbst an jedes Wort, das er sagte.
    ✵
    Stefanie ließ sich zweifelnd und scheinbar nur widerwillig darauf ein. Doch es schien vom ersten Tag an zu funktionieren, fortan genoss sie Saschas ungeteilte Zuwendung.
    Sie war dabei gewesen, als ihr Mann Guido anrief und ihm sagte, dass er ihn nie mehr wiedersehen wolle. Sascha kündigte seinen Job schriftlich, ohne noch einmal in das Kaufhaus zu gehen und begann im Betrieb seines Schwiegervaters.
    Jeden Abend war er zu Hause, kümmerte sich ausschließlich um Stefanie, verwöhnte sie rundherum. Er kochte, machte die Wohnung sauber, wusch und ließ es nicht zu, dass seine Frau sich auch nur ansatzweise anstrengte. Auch wenn Stefanie immer wieder betonte, sie sei schließlich nicht krank, ließ sie sich dies natürlich gern gefallen. Sie strickte als einzige Arbeit, die Sascha zuließ, Jäckchen und Schuhe für das Kind, gemeinsam gingen sie los, um Babysachen auszusuchen.
    Sascha stand nervös vor dem Bad, wenn Stefanie sich übergab und umsorgte sie gleich anschließend, achtete genau auf ihre Ernährung und stand oft stundenlang in der Küche, um besonders vitaminreiche, gesunde Kost auf den Tisch zu bringen. Er massierte ihren Rücken, kaufte besondere Kissen, die ihrer Wirbelsäule Entlastung bringen sollten.
    Das bisher als Abstellraum genutzte kleinste Zimmer der Wohnung wurde neu tapeziert und liebevoll eingerichtet.
    Sascha entwickelte dabei mehr Impulse zum Nestbau als Stefanie. Er stellte die teure, von seinen Ersparnissen finanzierte Holzwiege nahe des Fensters auf, weil sein Kind das Grün der Bäume draußen sehen sollte. Der Wickeltisch wurde so

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