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Sascha - Das Ende der Unschuld

Sascha - Das Ende der Unschuld

Titel: Sascha - Das Ende der Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Claus
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Was denkst du, wird deine Tochter dich verteidigen, wenn man sie wegen Sascha fragt? Hast du sie ganz auf deiner Seite? Ist alles geregelt bei dir? Kannst du dir leisten, einige deiner Geschäfte zeitweise schließen zu lassen, weil man sie für Drogen-Umschlagplätze hält? Und wie viel verdienst du am Finanzamt vorbei? Hast du einen guten Buchhalter? Na?“
    Marc hatte hoch gepokert, dabei führte er einfach alles an, was ihm in diesem Moment einfiel und hoffte, wenigstens einen Treffer zu landen. Sollte er damit allerdings tatsächlich ins Schwarze getroffen haben, so ließ Adrian sich das nicht anmerken.
    „Meine Tochter? Du glaubst doch wohl nicht, dass sie gegen mich aussagt? Und was soll das mit der Steuer? Du träumst, mein Lieber.“
    „Ach tatsächlich? Willst du es ausprobieren?“ Jetzt war Marc es, der ein höhnisches Lächeln aufsetzte, obwohl er eigentlich Angst vor der eigenen Courage hatte.
    „Du kleines Miststück, was glaubst du eigentlich, wer du bist? Wenn du mich für einen solch perfiden Unterwelt-König hältst, frage ich mich, wer dir sagt, dass ihr beide nicht schon in ein paar Minuten herausfindet, ob es ein Leben nach dem Tod gibt?“
    „Das sagt mir die Logik. Und dir sollte sie sagen, dass unsere Kumpels genau wissen, wo wir sind. Wenn wir nicht zurückkommen – da ist er wieder, der kleine Tipp an die Bullen und du fährst nicht wegen Freiheitsberaubung, Drogenhandel und so weiter ein, sondern wegen Doppelmord. Und du willst mir doch nicht sagen, dass du auch nur im Entferntesten daran denkst, dir so etwas an die Stirn zu nageln. Bei Mord nützt der beste Anwalt nicht viel.“
    Adrian zog die Brauen hoch und unvermittelt lachte er laut auf.
    „Gut pariert, Kleiner. Na fein, dann will ich mal nicht so sein und einem Nachwuchsgangster den Spaß nicht verderben. Setzt euch, lass uns etwas trinken und fürchterlich hart verhandeln.“
    Adrian lachte immer noch, so als wäre es tatsächlich reine Gutmütigkeit, dass er sich jetzt auf ein Gespräch einließ. Marc jedoch glaubte eher, dass er seine Chancen austesten wollte und rechnete mit allem.
    „Was wollt ihr haben?“
    Er ließ sich von seinem momentanen Hausgenossen Bernd Eis aus der Küche holen. Er goss die Cola an der Bar ein, wobei er mit dem Rücken zu den Jungs stand. Marc stieß Sascha an, der immer noch mit einer äußerst ungesunden Gesichtsfarbe wie auf heißen Kohlen saß. Als Sascha ihn ansah, machte Marc eine Trinkbewegung, schüttelte den Kopf, wobei er sich an den Hals griff, den Mund aufriss und die Augen verdrehte, als würde er ersticken. Sascha verstand und als Adrian ihnen die Gläser in die Hand gab, stellten sie diese ohne zu trinken auf dem Tisch ab. Adrian bemerkte es. Er hob animierend seinen Whisky mit Cola und sagte:
    „Okay, Jungs, dann zum Wohl. Auf denjenigen, der besser verhandeln kann.“
    Bernd hatte das Haus inzwischen verlassen, um einen Auftrag Adrians zu erledigen, deshalb wandte sich Marc nun direkt an den Älteren:
    „Wir könnten noch ein bisschen Eis gebrauchen.“
    Adrian verzog das Gesicht, stand jedoch wortlos auf und ging Richtung Küche. Marc seinerseits sprang ebenfalls blitzschnell hoch, nahm Adrians Glas und trank es mit einem Schluck leer.
    „Beeil’ dich“, flüsterte Sascha und sein nervöser Blick heftete sich an den Durchgang zur Küche.
    „Ja doch.“
    Marc war mit einem Schritt an der Bar, nahm die Whiskyflasche und stand auch schon wieder neben dem Tisch.
    „Ich glaube, es ist kein Eis mehr da“, rief Adrian aus der Küche.
    Sascha traf fast der Schlag, als er seine Stimme hörte. Beinahe hätte er als eine Art Übersprungverhalten an seiner Cola getrunken. Marc hatte inzwischen einen Fingerbreit Whisky in Adrians Glas gegossen und füllte es mit seiner eigenen Cola auf.
    „Schütt deins in den Topf von der Zimmerpalme, du Grautier“, presste er währenddessen zwischen den Zähnen hindurch.
    Sascha befolgte den Rat eher automatisch. Noch während Marc sich wieder auf die Couch fallen ließ und dabei aus irgendeinem unerfindlichen Grund die Whiskyflasche in der Hand hielt, kam Adrian zurück ins Zimmer. Sascha fuhr zusammen und das Adrenalin schoss so reichlich durch seinen Körper, dass er bis zu den Ohren puterrot wurde.
    „Ich darf mir doch auch was davon nehmen?“ Frech hielt Marc die Flasche hoch und sah Adrian entgegen.
    „Oh, ihr habt schon ausgetrunken? Aber es war sowieso kein Eis mehr da. Natürlich, nimm dir ruhig einen.“
    Ein zufriedenes Lächeln

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