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Sascha - Das Ende der Unschuld

Sascha - Das Ende der Unschuld

Titel: Sascha - Das Ende der Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Claus
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muss ich eben heute mitkommen. Zu zweit schaffen wir das leicht.“
    „Lass mal, da muss es eine andere Möglichkeit geben.“
    „Warum? Du hast mich lange genug durchgebracht. Und es ist ja nicht mehr wie früher. Ich denke, ich kann jetzt mit dir mithalten. Ich bin kein Unschuldslamm mehr.“
    „Trotzdem – ich will das nicht. Es gibt zu viel, was dir passieren kann.“
    „Bist du meine Mutter oder was? Lass das, du hast schließlich selbst gesagt, nur ich allein bin für mich verantwortlich. Kein Adrian, aber auch kein Marc. Mir ist außerdem schon alles passiert, ich glaube kaum, das es da noch eine Steigerung gibt.“
    Marc verzog das Gesicht zu einem Lächeln, aber es wirkte gequält.
    „Ich wollte es dir eigentlich nicht sagen – aber ich denke, ich muss es doch tun. Ich... „
    „Was denn?“, hakte Sascha nach, als Marc mitten im Satz abbrach.
    „Hast du dich nie gefragt, warum es mir körperlich nicht mehr so gut geht wie vor zwei Jahren?“
    „Ich hab gesehen, dass du abgenommen hast. Steht dir aber echt gut.“
    „Das kann ja sein, aber es ist nicht freiwillig passiert. Ich bin nämlich krank.“
    Sascha schaute Marc verständnislos an.
    „Was hast du denn? Grippe?“
    „Nein, ich – ach Scheiße, ich hab Aids. Ehe du fragst, ich bin nicht nur positiv, sondern schon krank. Du verstehst? Meine Helferchen sind ausgezogen, der andere Untermieter muss seinen Platz mit niemandem mehr teilen. Und das ist es, was dir noch passieren kann. Ist es ein Verbrechen, wenn ich so was verhindern will? Verstehst du, Sascha? Ich habe dich zu Hause herausgeholt, wegen mir bist du auf der Straße. Ich bin für dich verantwortlich. Und ich habe dich verdammt gern. Also, mir kann wirklich nichts mehr passieren und genau deshalb wirst du tun, was ich dir sage.“
    Sascha war alle Farbe aus dem Gesicht gewichen.
    „Aids? Verdammt, Marc, und du machst weiter? Du infizierst dich vielleicht mit ‘ner blöden Gelbsucht und kannst dran sterben. Und du steckst auch andere an.“
    „Angenehm, dass du dir wenigstens um die anderen Sorgen machst. Ich verteile die Seuche nicht, ich passe auf. Ich weiß, das hätte ich früher machen sollen, aber darüber zu sprechen wäre Unfug. Es ist zu spät. Punkt.“
    Sascha war ratlos, wusste nicht, was er sagen sollte. Plötzlich überlegte er, ob er Marc schon einmal so nahe war, dass er sich vielleicht angesteckt hatte, schließlich teilten sie seit einiger Zeit das Bett. Er fühlte sich ziemlich mies bei diesen Überlegungen.
    Marc sprach weiter, als kenne er Saschas Gedanken.
    „Du musst dir keine Sorgen machen, ich werde auch dich nicht anstecken. Wir haben schließlich keinen Sex miteinander und ich blute, spucke oder rotze auch nicht wild durch die Weltgeschichte.“
    Einen Moment schwiegen beide. Sascha hatte das starke Bedürfnis, Marc seine Solidarität zu beweisen. Deshalb legte er den Arm um die Schulter seines Freundes. Marc sah ihn den Bruchteil einer Sekunde lang dankbar an, dann stand er heftig auf und stieß Sascha dabei zurück.
    „Bemüh dich nicht. Es hat sich nichts geändert, außer dass du es jetzt weißt. Und? Willst du immer noch anschaffen?“
    Sascha schluckte nervös.
    „Ich weiß nicht. Vielleicht habe ich mich sowieso schon angesteckt. Ich meine nicht bei dir, sondern bei irgendeinem Freier. Ich habe mich nie geschützt. Adrian wollte das nicht. Ich war nicht mal beim Arzt, als ich zweimal gelber war als ein Chinese oder den Tripper hatte. Sackratten hatte ich auch schon, das hat alles Adrian behandelt. Und es ist wieder weggegangen.“
    „Na, da hast du ja mächtig Glück gehabt, dass nicht mehr daraus geworden ist. Aber klar, ohne bringt mehr Kohle. Der Drecksau war aber auch wirklich alles egal. Hast du denn noch nie einen Test gemacht?“
    Stumm schüttelte Sascha den Kopf.
    „Dann wird es Zeit. Komm schon, bringen wir es gleich hinter uns. Auf zum Gesundheitsamt.“
    Wenig später saßen sie in der Bahn, die Stimmung war gedrückt. Um davon abzulenken begann Marc:
    „Was denkst du, sollten wir nicht versuchen, bei Adrian ein bisschen Geld zu holen?“
    Sascha schrak zusammen.
    „Was? Bist du verrückt? Der nimmt uns auseinander und setzt uns dann falsch herum wieder zusammen. Nein. Ich will ihn nicht wieder sehen. Und ich will erst recht nichts von ihm haben.“
    „Du willst ja nichts von ihm, du willst nur etwas von dem Kies, den er dir unterschlagen hat. Wir müssen nur hingehen und ihn ein bisschen unter Druck setzen.“
    „Nein. Auf

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