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Sascha - Das Ende der Unschuld

Sascha - Das Ende der Unschuld

Titel: Sascha - Das Ende der Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Claus
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huschte kurz über das Gesicht des Zuhälters. Er setzte sich, nahm sein Glas und trank nun selbst. Marc und Sascha hielten den Atem an.
    Aber der Ältere bemerkte scheinbar nichts von dem Austausch, er leerte das Glas bis zur Hälfte. Gleich darauf trank er auch den Rest. Die beiden Jungs atmeten auf, jetzt mussten sie nur noch abwarten und hoffen, dass Adrian ihnen wirklich etwas ins Glas getan hatte und diese Niedertracht jetzt auf ihn zurückfiel.
    Vorerst sah es nicht so aus, denn Adrian begann:
    „Also, ihr wollt Geld von mir? Wie viel war das doch gleich? Fünftausend? Und als Gegenleistung werdet ihr mir keine Schwierigkeiten machen, wenn ich das richtig verstanden habe?“
    „Genau. Das hört sich doch fair an, oder?“
    Sascha konnte Marcs Kaltschnäuzigkeit nur bewundern. Jetzt stand Adrian auf und ging zu dem Hundertwasser-Druck, der an der Wand hing. Sascha erinnerte sich, dass er dahinter im Safe das größere Geld aufbewahrte, bevor er es zur Bank brachte. Die beiden Jungs sahen sich an. Adrian musste sich wirklich sehr sicher fühlen, denn er kam tatsächlich mit fünf Scheinen zurück und legte sie auf den Tisch.
    „Schön, dann können wir ja jetzt gehen.“
    Marc sah das Geld und hatte plötzlich nur noch eins im Sinn – die Scheine schnappen und raus aus dem Haus. Aber Adrian griff nach seiner Hand.
    „Halt, halt. Nicht so schnell.“
    Er schaute Marc in die Augen, dann plötzlich verzog er das Gesicht. Sein Blick verschwamm leicht, er schüttelte den Kopf, als ob er eine Fliege vertreiben wollte und begann erneut:
    „So schnell geht es wirklich nicht. Euch muss klar sein, dass ich das nur aus Sympathie für Sascha mache, nicht etwa weil ich mich auf eure kindische Erpressung einlasse. Also, wenn ihr jetzt mit meinem Geld da durch die Tür verschwindet, will ich euch hier nie wieder sehen. In dem Fall werdet ihr euch mit gebrochenen ... man muss nicht gleich ... es geht auch ...“
    Adrians Satz endete in einem unzusammenhängenden Gestammel. Seine Augen zuckten unstet hin und her, so als sei er genau in dieser Sekunde erblindet. Sascha und Marc schauten sich bedeutungsvoll an. Adrian hatte sich offensichtlich wirklich in der eigenen Falle gefangen.
    „Was ... was ist denn ... das?“ Adrian wollte sich aufrichten, aber die Muskulatur seines Rückens weigerte sich und er fiel kraftlos in sich zusammen. Seine gut aussehenden Gesichtszüge zerflossen zu einer dämlichen Grimasse. Marc grinste und hob demonstrativ sein Glas. In einem letzten Anflug von Verstehen reagierte Adrian auf diese Geste.
    „Verflucht... das LSD ... ihr habt...“
    Dann begann er übergangslos, hektisch seine Nase zu reiben. Er stand auf, sprang wie der sterbende Schwan durch das Zimmer und nibbelte dabei weiter seine Nase.
    „Was hat er denn jetzt?“
    Sascha wusste nicht, ob er es wagen konnte, einfach loszulachen. Es sah zu komisch aus, wie Adrian sich aufführte, aber in dem Jungen herrschte der ängstliche Respekt immer noch vor.
    „Was weiß ich denn? Im Glas war LSD, das hast du doch gehört. Vielleicht hält er sich jetzt für Barischnikov. Verdammt, das war knapp, der wollte uns tatsächlich ...“
    Marc brach ab und begriff schlagartig die Gefahr, in der sie beide geschwebt hatten. In jedem der Gläser hatte sich eine Portion des Halluzinogens befunden, die einen Elefanten zur Ballerina gemacht hätte. Wahrscheinlich wollte Adrian auf die Art einen Unfall inszenieren.
    Es wären bloß wieder einmal zwei aus der Bahn geworfene Teenager gewesen, für die Drogen zum Weg in ihr Schicksal wurden. Niemand hätte an der Tatsache gezweifelt, dass es ein Unfall war, wenn sie vor einem Zug oder in einem See endeten. Marc wollte es Sascha gerade erklären, als zwei Dinge passierten. Erstens schubberte sich Adrian den Rücken an der Schrankwand und zweitens begann sein Freund, die Asche aus dem Aschenbecher mit seinen derben Schuhen auf der weißen Ledercouch zu verteilen.
    „Was machst du denn da?“
    „Das siehst du doch. Er liebt seine weißen Möbel, er liebt sie mehr als alles andere.“
    Plötzlich war es, als brächen Dämme in Sascha, er begann, die Knöpfe aus dem Leder zu reißen. Wenn dies nicht gleich funktionierte, nahm er sein Taschenmesser zur Hilfe. Wie im Wahn steigerte er sich immer mehr hinein, zerfetzte das Leder, schnitt es auf. Dann nahm er den schweren Kristallaschenbecher, unter dem in der Folge der Rauchglastisch zerbrach.
    „Sag mal, spinnst du? Lass uns endlich abhauen.“
    Marc verfolgte

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