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Sascha - Das Ende der Unschuld

Sascha - Das Ende der Unschuld

Titel: Sascha - Das Ende der Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Claus
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folgte dem Mann und wenig später standen sie an der Theke in einer der Bahnhofskneipen.
    „Du siehst gut aus“, begann der etwa dreißigjährige de Jong.
    Sascha schaute ihn gelangweilt an.
    „Du musst mir keine Komplimente machen. Sag was du willst, ich sag dir dann den Preis. Das ist alles. Ich habe keinen Bock auf lange Reden, dann haue ich lieber wieder ab.“
    „Nun mal langsam mit den jungen Pferden. Ich will dir ein Angebot machen. Willst du es dir nicht erst einmal anhören?“
    „Was denn für ein Angebot?“
    „Ich sagte schon, du sieht verdammt sexy aus.“
    „Na und? Sag mir was Neues.“
    „Darüber hinaus bringst du sicher auch die richtigen Voraussetzungen mit. Ich bin Filmproduzent und immer auf der Suche nach neuen Talenten. Du bist mir aufgefallen. Was denkst du, wäre das was für dich?“
    Sascha fühlte sich verarscht.
    „Ach was, das habe ich doch nicht nötig. Ich bin nämlich eigentlich Millionär und mache das hier nur als Hobby.“
    De Jong grinste.
    „Du kannst mir ruhig glauben, ich produziere Pornofilme. Um genau zu sein – Schwulenpornos.“
    „Ach so.“
    „Ach so gut oder ach so schlecht? Willst du dir mein Studio mal anschauen? Vielleicht können wir uns ja einigen.“
    „Und was könnte ich dabei verdienen?“
    Die Summe, die de Jong im Folgenden erwähnte, machte Sascha heiß. Er ließ sich sein Interesse jedoch nicht anmerken.
    „Ich weiß nicht. Kann ich es mir überlegen?“
    Eigentlich war seine Entscheidung schon gefallen. Natürlich würde er es machen. Wo war schon der Unterschied, ob er sich in öffentlichen Toiletten verkaufte oder vor einer Kamera? Er hoffte jedoch, mit diesem vorgeblich unentschlossenen Zögern seinen Marktwert in die Höhe treiben zu können.
    „Natürlich kannst du erst darüber nachdenken. Wenn du Glück hast brauche ich noch immer jemanden, wenn du mit deinen Überlegungen fertig bist. Du kannst mich dann gern anrufen.“
    De Jong gab Sascha eine Visitenkarte, dann blieb er allein zurück. Er konnte es kaum erwarten, Marc von dem Angebot zu erzählen, deshalb kaufte er zwei Portionen Pommes mit Currywurst, Zigaretten und Cola von den leicht verdienten fünfzig Mark und ging zurück in die Wohnung am Eigelstein.
    „Und du willst dich wirklich beim Vögeln filmen lassen?“
    Marc verzog das Gesicht. Sascha konnte aus der Reaktion nicht erkennen, ob sein Freund der Sache positiv oder negativ gegenüberstand.
    „Na und? Überleg doch mal – dann gibt es Filme, in denen mein Gesicht auftaucht. Ich finde das cool.“
    „Dein Gesicht? Es ist wohl eher dein Schwanz, der einem in Großaufnahme die Sicht nimmt.“
    „Er sucht Jungs, die gut aussehen. Meinen Schwanz hat er noch nicht gesehen und will mich trotzdem haben. Man kann auch durch Pornos reich und berühmt werden, denk mal an Jeff Stryker. Von ihm kennt man auch das Gesicht und er hat sicher Geld wie Heu.“
    „Es gibt aber viel mehr nackte Ärsche ohne das dazu gehörende Gesicht. Wer sagt dir, dass du es bis ganz nach oben schaffst? Und woher weißt du überhaupt, dass du nicht vorher drüber kaputt gehst? Vergleich dich nicht mit einem, der es geschafft hat, sondern lieber mit den Hunderten, die kein Mensch kennt. Wenn der Wurm sich mit einer Schlange vergleicht, zieht er immer den Kürzeren, vergiss das nicht.“
    Marc konnte die Bitterkeit in seiner Stimme nicht verleugnen. Wie schon oft stritten sich zwei Seelen in seiner Brust. Die eine, die Sascha blind liebte und die andere, die ihn wegen seiner Gesundheit und des Aussehens beneidete.
    „Danke, Marc. Du bist wirklich sehr freundlich. Ich weiß, dass ich nichts Besonderes bin, du musst es mir nicht noch unter die Nase reiben. Aber wenn ich nicht bekannt werde, ist das auch egal. Ich müsste auf alle Fälle nicht mehr zum Bahnhof, es ginge uns mit Sicherheit besser als jetzt. Außerdem muss ich dich dann nicht so oft allein lassen. Ich werde es machen.“
    Marc zuckte die Schultern.
    „Dann mach mal. Du lässt dir ja sowieso nichts sagen. Aber bilde dir nicht ein, dass der Job so einfach ist. Ich glaube nicht, dass du dann mehr Zeit hast. So ein Film wird nicht in zwei Tagen gedreht. Diese Leute werden dich wahrscheinlich härter rannehmen, als du dir das jetzt vorstellst.“
    „Der Bahnhof ist auch nicht besser, das muss ich dir doch wohl nicht sagen. Es geht darum, dass ich mehr Geld kriege. Und das brauchen wir, schließlich muss ich allein für uns sorgen.“
    Damit hatte Sascha Marcs wunden Punkt

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