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Sascha - Das Ende der Unschuld

Sascha - Das Ende der Unschuld

Titel: Sascha - Das Ende der Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Claus
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in eine kleine Eckkneipe und Sascha berichtete, was vorgefallen war.
    Dann hatten die beiden wieder einmal ein altbekanntes Problem. Wo sollten sie hin? Diesmal jedoch war dies nicht die Hauptfrage. Sie mieteten sich in einer kleinen Pension am Hansaring ein und bezahlten das Zimmer für eine Woche im Voraus. In dieser Zeit wollten sie sich eine Wohnung suchen.
    Gleich am nächsten Tag fuhren sie nach Lindenthal. Frederic de Jong war zu Hause, allerdings allein und er durfte vorläufig nicht drehen. Es war wie Sascha und Marc es erwartet hatten, sie konnten dort nicht mehr bleiben.
    So nahmen sie ihre Sachen mit und stapelten sie in der Pension. Jetzt hatten sie ein weiteres Problem. Wovon sollten sie leben? Wenn sie sich wieder einmal nur die Ersparnisse vornahmen, würden diese erneut bald aufgebraucht sein und alles fing von vorn an. Vorläufig konzentrierten sie sich auf die Wohnung, ohne allerdings auf Anhieb etwas Passendes zu finden. Am Ende dieser Woche durchstöberten sie die Zeitungsanzeigen.
    „Wenn wir heute nichts finden, müssen wir das Zimmer noch eine Woche mieten. Das passt mir gar nicht“, sagte Sascha gerade.
    „Meinst du mir? Mir fehlt der Pool, die Sauna und noch eine ganze Menge anderer Details. Man soll doch nicht denken, wie schnell man sich an solche Nebensächlichkeiten gewöhnt“, pflichtete Marc ihm ironisch bei.
    „Spinnst du? So was können wir sowieso nicht mieten. Dann ist das Geld innerhalb von drei Monaten alle.“
    „Na und? Es geht immer weiter.“
    Marc mochte sich nicht an den Gedanken gewöhnen, wieder in einer einfachen Wohnung zu leben. Andererseits wusste er natürlich genau, dass jetzt wieder Schluss war mit Luxus. Resignierend verzog er das Gesicht.
    „Na gut, was sollen wir denn machen? Willst du wieder zum Bahnhof? Mit den Peanuts, die du da verdienst, kannst du dich auch nicht über Wasser halten, ohne ans Konto zu gehen.“
    Allein der Gedanke daran machte Sascha wütend. Sollte er denn nie aus der Misere heraus kommen? Hätte die Polizei nicht erst in einem Jahr de Jongs Villa räumen können? Dann wäre er fähig gewesen, eine normale Arbeit zu finden. Jetzt mit siebzehn und ohne Papiere würde ihn niemand nehmen. Nicht einmal für Hilfsarbeiten. Und andere, da machte er sich nichts vor, würde er ohne Ausbildung sowieso nicht bekommen. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als tatsächlich wieder das zu machen, worin er Erfahrung hatte.
    „Ich muss wohl. Verdammte Scheiße, es ist zum Kotzen.“
    Er sprang auf und der Stuhl kippte hinter ihm um, während er mit Schwung den Aschenbecher an die Wand warf.
    „Warum müssen wir immer die Arschkarte ziehen? Wir können machen, was wir wollen, es geht schief. Immer. Andere sitzen nur auf ihrem Hintern, furzen und ballern sich mit Düsenantrieb bis ganz nach oben. Und wir paddeln wie bescheuert und fallen immer wieder zurück in den Gully und einer legt das Gitter drauf. Warum zum Teufel ist das so? Warum, Marc?“
    „Hey, bist du Banane? Es nützt nichts, wenn du dich aufregst. Ich glaube, das hat was mit der Chaostheorie zu tun. Kleine Ursache, große Wirkung. Oder es gibt doch die Vorsehung. Jeder meint, es ist alles Zufall, aber vielleicht hängt irgendwo da oben einer rum, hat Bauchschmerzen und bestraft andere dafür. Er sorgt dafür, dass manche immer in der Scheiße bleiben. Und wir gehören zu den Auserwählten. Jetzt setz dich wieder hin und hör mir mal zu.“
    Sascha hob verlegen den Stuhl auf, dann kam er Marcs Aufforderung nach.
    „Und?“
    „Was wäre, wenn du Karriere machst? Bahnhofs stricher, Pornodarsteller – Callboy. Dazu brauchen wir nur die Wohnung. Da kannst du dann arbeiten, ich mache alles andere. Telefondienst, Anzeigenschaltungen und was sonst noch so anfällt.“
    Sascha dachte kurz nach. Eigentlich mochte er sich gar nicht mehr mit dem Gedanken abfinden, wieder anschaffen zu gehen. Es war zu wenig Geld, um wieder einmal nicht nur seinen Körper, sondern auch seine Seele zu verkaufen. Aber er musste zugeben, dass Marcs Idee immer noch besser war als seine eigene. Die Voraussetzung für diese Lösung war jedoch immer noch die Wohnung. Also steckten sie ihre Nase wieder in die Zeitungen. Sie fanden das Angebot einer Dreizimmerwohnung in der Palmstraße, von der sie wussten, dass sie in der Nähe des Friesenplatzes lag. Die Miete stand nicht dabei, trotzdem wollten die beiden sich die Wohnung anschauen.
    Eine Stunde später waren sie gemeinsam ohne vorherige telefonische Absprache mit

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