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Sasori, S: Schlangenfluch: Samuels Versuchung

Sasori, S: Schlangenfluch: Samuels Versuchung

Titel: Sasori, S: Schlangenfluch: Samuels Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Verstehe. Trenn dich von diesem Image. Es ist seit Jahren ausgereizt.“
    Mit schmalem Grinsen stocherte sich Raven zwischen seinen wirklich sehr weißen Zähnen. „Wenn du mich meinst, ich bin nicht auf Frauen als Nahrungsquelle beschränkt. Mein Angebot von heute Nachmittag steht noch. Wie waren die Erdbeeren?“
    „Ich habe sie nicht gegessen.“ Pünktlich grollte es aus seinem Innern. So kalt, wie seine Hände waren, hatte er eine mächtige Unterzuckerung.
    Ravens zuckersüßes Lächeln blies einen mittelprächtigen Kälteschauer über Laurens’ Rücken. „Schade, doch die Nacht ist noch lang. Übrigens ist Samuel der Kerl, der seine Gegner umschlingt und unter Wasser zieht, bis sie aufhören, in seinen Armen zu zappeln. Interessiert?“
    „Meinst du die Frage ernst?“
    „Ich scherze nie, wenn es um Lebensfreuden wie Essen oder Lieben geht.“ Nebenbei strich seine Hand, die er immer noch auf dem Knie seines Bruder abgelegt hatte, höher. Samuel schien das nicht zu stören. Auch nicht, als die brüderliche Hand fast in seinem Schritt angekommen war. Raven grinste provozierend zu Laurens, und als er sich die Lippen leckte, sah Laurens weg. Mann, was für ein Freak! Und wie erwartet war Samuel auch nicht viel besser. Wenn er nur nicht so verdammt gut aussehen würde.
    „Julia! Grace! Jarek!“ Ian winkte wild Richtung Tür. Wie Tick, Trick und Track trollten sich die Drei zu ihnen. Die schmachtenden Blicke der Mädchen ließen keinen Zweifel daran zu, was sie von Raven und Samuel hielten. Ian stellte sie seinen Brüdern vor und unterbreitete sofort den Vorschlag auf dem Grundstück seiner Eltern zu campen. Er schwärmte von dem See, von dem alten Haus, in dem er wohnte und das tatsächlich einen eigenen Namen hatte.
    „Zelten am See?“ Jarek quetschte sich zwischen neben Ian aufs Sofa. „Finde ich gut. Vielleicht treffen wir auf Nessi, dann kann Laurens das Ungetüm malen und als Held für dieses Computerspiel verwenden. Es gibt sicher eine bestialische Vorlage ab.“
    Samuels Blick bohrte sich durch Jareks grinsende Visage, aber Jarek war nicht empathisch genug, um seinen eigenen Tod zu fühlen.
    „Wirst du auch dort sein?“ Julia mutete Samuel einen ihrer männermordenden Blicke zu. „Wir könnten nachts alle zusammen am Ufer sitzen und du könntest uns alte Sagen am Lagerfeuer erzählen und dabei Gitarre spielen.“ Ihr hingerissenes Seufzen fiel ihr von den Lippen, als Samuel sie nur kurz ansah. Laurens zuckte unwillkürlich zurück, dabei hatte dieser Frostblick nicht mal ihm gegolten.
    Dass Raven sacht die Hand auf Samuels Arm legte, hatte etwas sehr Vertrautes und gänzlich Unangebrachtes. Laurens war eher danach, diesem Samuel eine reinzuhauen.
    „Du könntest mitfahren.“ Mit einer beneidenswerten Gelassenheit fing Raven Samuels Blickdolche auf. „Ihr könntet am Ostufer campen. Dort ist es wilder, einsamer und ihr seid nicht gezwungen, dem Familiensitz der Mac Lamans einen Besuch abzustatten.“
    „Doch, ich will eurem Familiensitz einen Besuch abstatten.“ Grace’ Augen leuchteten, aber Raven übersah sie völlig, als er weiter auf Samuel einredete. „Du könntest bei dieser Gelegenheit an der Öffnung deiner Intimsphäre arbeiten, Bruder. Vielleicht bringst du es soweit, dass dich Laurens doch noch porträtiert. Auf das Bildnis wäre ich wirklich sehr gespannt.“
    Eine Wolke aus Kälte und Finsternis breitete sich um Samuel aus und zerrte Raven in sich hinein, um ihn dort zwischen Hinkelstein großen Hagelkörnern zu zermalmen. Laurens zwinkerte und die Vision verschwand.
    Mhorags Manor. Allein der Name klang vielversprechend. Innerhalb kürzester Zeit würde er die Mappe für Landschaftsmalerei füllen und stressfrei seinem zweiten Semester entgegensehen können. Dass Samuel sie dort nicht haben wollte, machte die Sache bei genauerer Betrachtung umso interessanter. „Schön, dann komme ich auch mit. Vielleicht kann ich dich bestechen, und du lässt dich von mir hingestreckt wie eine Wasserleiche in der Uferböschung zeichnen.“ Ein Akt zwischendurch schadete ja nicht.
    Sehr langsam beugte sich Samuel zu ihm, bis sein Gesicht nur zwei Fingerbreit von seinem entfernt war. „Glaube mir, Laurens. Das würdest du nicht wollen.“
    Donnerwetter, was war der Kerl dramatisch. „Dann lass dich von meinem künstlerischen Eifer überraschen. Ich habe noch jedes Motiv gekriegt.“ Eine glatte Lüge, doch das wusste Samuel ja nicht. Nicht einen Fußbreit Boden würde er diesem Kerl

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