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Sasori, S: Schlangenfluch: Samuels Versuchung

Sasori, S: Schlangenfluch: Samuels Versuchung

Titel: Sasori, S: Schlangenfluch: Samuels Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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legte ihm sacht die Hand in den Nacken und führte ihn so durch die Tanzenden. „Ich stelle dich einem der Männer vor, dem du diese musikalische Kostbarkeit zu verdanken hast.“
    In einer Ecke neben dem Tresen standen Ian und ein Mann mit schwarzen Haaren. Das musste Samuel sein. Für einen Ort wie diesen war er mit dem dunkelgrauen Shirt und der schwarzen, verwaschenen Jeans erfreulich normal gekleidet. Je näher sie den beiden kamen, desto mehr fielen die grauen Strähnen auf, die das schwarze Haar durchzogen. Dabei war das Gesicht noch jung, nur die Wangen waren etwas eingefallen. Der Typ schien länger nicht geschlafen zu haben.
    „Meinen kleinen Bruder kennst du ja schon.“
    Ian sah zu Laurens und winkte.
    „Das hier ist Samuel. Mein Zwillingsbruder.“
    „Zwillinge?“ In dieser Familie schien Ähnlichkeit nichts mit enger Verwandtschaft zu tun zu haben. Bis auf den Mund. Raven und Samuel hatten beide die etwas volleren Lippen und einen etwas zu großen Mund. Ians dagegen war klein und auch sein Gesicht war runder als das seiner Brüder.
    Samuel gönnte ihm nur ein flüchtiges Nicken, dann wandte er sich wieder Ian zu, dessen Wangen vor Eifer rot leuchteten und der hektisch auf ihn einredete.
    Das war der geheimnisvolle Samuel, der mit einer halben Portion wie Tom nicht allein zurechtkam? So hilfsbedürftig sah er gar nicht aus. Sicher war er einen halben Kopf größer als Laurens und breiter war er auch. Die Haare sahen toll aus. Nicht so lang wie seine Eigenen, aber lang genug, um was herzumachen. Das bisschen Grau störte nicht. Es sah aus wie Lametta und das 3-D-Schuppen-Tattoo, das aus dem Halsausschnitt seines Shirts lugte, war extrem. Wieso steckte die linke Hand in einem Handschuh? Eine Allergie? Ein ekliges Ekzem? Ians lautes Schimpfen störte ihn bei seinen Überlegungen. Mittlerweile hatte er rote Flecken am Hals.
    „Warum ist Ian sauer auf Samuel?“ So zornig hatte er ihn noch nie gesehen.
    Raven lachte. Im Flackerlicht blitzten zwei spitze Zähne auf. Dann lächelte er wieder, als ob nichts gewesen wäre. War es wahrscheinlich auch nicht. Ob Hunger Halluzinationen auslösen konnte?
    „Ein Zank zwischen Brüdern und ein Kampf um Autorität und Dominanz. Ian wird gewinnen.“
    „Wieso? Samuel ist doch der Ältere.“ Und machte um Längen mehr her als sein kleiner Bruder. Ob Jarek recht hatte mit seiner Vermutung, Mac Laman klänge adelig? Einen edlen Gesichtsschnitt hatte Samuel allemal.
    „Samuel ist älter, aber er ist auch gutmütiger. Ian schafft es immer, ihn um den Finger zu wickeln. Sieh hin.“
    Ian stemmte die Fäuste in die Seite und wetterte. Samuel schüttelte immer wieder den Kopf. Schließlich packte Ian seinen großen Bruder am Arm.
    „Komm jetzt mit. Ich muss mit dir ernsthaft reden und das geht hier nicht. Es ist zu laut.“
    Samuel verdrehte die Augen, und Raven nickte ihm grinsend zu, er solle sich fügen.
    Was für eine ungewöhnliche helle Färbung der Iris Samuel hatte. Eine Mischung aus Karamell und Gold. Mit den Augen hatte er Ravens kleinen Trick mit den farbigen Kontaktlinsen nicht nötig.
    Raven stieß ihn an. „Komm mit. Ich bin sicher, du magst schwarzen Samt.“ Wieder dirigierte er ihn mit der Hand im Nacken.
    Laurens schüttelte sie ab. „Hör doch mal auf, mich ständig anzufassen.“ Schon beim Zeichnen heute Nachmittag hatte es ihn genervt.
    „Deine Haut ist so schön zart.“ Sein leises Lachen klang verkleidungsgerecht nach Schlangenzischen. „Pfirsichhaut.“ Statt ihn am Genick zu packen, nahm er Laurens an der Hand. Den Part mit hör auf, mich ständig anzufassen, schien er nicht verstanden zu haben. Er führte ihn in einen Raum, in dem man zumindest sein eigenes Wort hören konnte. Die Fenster waren tatsächlich mit schwarzen Samtvorhängen verdeckt und die Tischchen hüllten sich in schwarze Tücher. Dafür stand auf jedem ein Leuchter mit Kerzen.
    „Gefällt es dir hier, Sonnenschein?“ Mit einem verträumten Gesichtsausdruck glitt Ravens Blick über Laurens Hals. „Der Club gehört Darren, du hast ihn eben singen hören. Seit Kurzem fühlt er sich dem eigenen Tod noch wesentlich näher als sonst.“ Geschmeidig floss er auf einen Sessel gegenüber von Ian und Samuel und wies mit Eleganz auf das mottenzerfressene Teil neben ihm. „Das hat er zu einem Großteil meiner Maßlosigkeit zu verdanken, für die ich mich aufrichtig schäme.“
    „Du steckst immer noch in deiner Rolle fest. Du solltest dich langsam von ihr lösen.“
    „Wenn du

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