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Sassinak

Sassinak

Titel: Sassinak Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Moon
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jemanden hin, aber die Vorstellung, gebleicht, einer Gehirnwäsche unterzogen und in gehorsame und nützliche Arbeiter verwandelt zu werden, das war Folter genug. Und daher verhielten sie sich in gewissem Maße diszipliniert und zollten innerhalb gewisser Grenzen jenen Gehorsam und Loyalität, die das Schiff befehligten oder es gepachtet hatten. Auf manchen Welten gingen sie als Freihändlerwachen durch.
    Orlens Vorwürfe gingen nicht weit an der Wahrheit vorbei. Als der letzte Kriechzug angekommen war, machte es sich jeder bequem, bis die Erzfrachter eintrafen. Der Seniortechniker des Raumhafens sollte auf seinem Posten bleiben, aber wenn das neue äußere Signalfeuer den Erstkontakt abwickelte, warum sollte er sich dann noch die Mühe machen? Es war ein sehr langes Jahr gewesen, vierhundertsechzig Tage, und wem schadete es schon, wenn er sich einen Schluck gönnte, der ihm das Herz wärmte? Ein Schluck führte zum nächsten. Als das innere Signalfeuer, das keine Antwort erhielt, die Relais auslöste, die jedes Lämpchen in den Kontrollräumen in einem verwirrenden Zufallsmuster blinken ließen, glaubte er im ersten Moment, das er das Zeichen des äußeren Signalfeuers schlicht verpaßt hätte. Er fand schließlich die Kombination von Steuerknöpfen, die das Blinken unterbanden, und brachte die aufgeregte (und nicht mehr ganz nüchterne) kleine Menschenmenge zum Schweigen, die hereingeeilt kam, um zu sehen, was los war. Und daß am anderen Ende des Kommunikationskanals eine freundliche Stimme Neo-Gaesch sprach, trug nur weiter zur Verwirrung bei. Er versuchte dem anderen mitzuteilen, daß er auch recht gut Standard sprechen könne (und wußte nicht genau, ob er vorhin zu betrunken gewesen war, um in Standard auf einen Gruß zu antworten), aber es kam nur Gebrabbel dabei heraus. Und so ging es weiter, und es war nur Sturheit, die ihn davon abhielt, das Gitter einzuschalten, als er die ID des Schiffes nicht in den Verzeichnissen auffinden konnte. Diese verdammten starrköpfigen Raumfahrer da draußen unter den Sternen, die nichts besseres zu tun hatten, als ehrliche Männer zu behelligen, die nur ein bißchen Spaß haben wollten – warum sollte er denen einen Gefallen tun? Sollten sie doch selbst ihr Schiff identifizieren oder ohne die Signalfeuer des Gitters herunterkommen, wenn sie Lust auf solche Spielchen hatten. Er versetzte den Computer in eine Suchschleife und trank noch einen Schluck.
    Das Warnsummen des Computers weckte ihn auf. Das Schiff war viel näher gekommen, stand tief über dem Horizont und näherte sich auf einem Landemuster … und es war rotbeflaggt. Piraten! dachte er benebelt. Es ist ein Piratenschiff. Es kann nicht sein … aber der Computer hatte sich nicht täuschen lassen, und weil er nicht durch die Abbruchsequenz aufgehalten wurde, die der Seniortechniker in seinem betrunkenen Zustand nicht eintippen konnte, löste er überall im Gebäude und in der Stadt lauten Alarm aus. Und der Sprachsynthesizer sagte mit einer warmen, freundlichen, ruhigen weiblichen Stimme: »Achtung. Achtung. Das sich nähernde Schiff ist als gefährlich identifiziert worden. Achtung. Achtung …«
    Aber zu diesem Zeitpunkt war es schon längst zu spät.
    Sassinak und Caris hatten den letzten der halb verbrannten Kekse aufgegessen und führten eines dieser Gespräche weit nach Mitternacht, die sie so mochten. Lunzie grunzte und wälzte sich auf ihrem Schlaflager herum; Januk hatte sich auf seinem breitgemacht und sah, sagte Caris, wie ein vom Meer angeschwemmtes knochenloses Wesen aus.
    »Kleine Kinder sind keine Menschen«, sagte Sass und wickelte sich eine dunkle Haarsträhne um den Finger. »Sie sind alle Aliens, Gestaltwandler wie diese Weber, von denen du gelesen hast, und erst mit …« -sie überlegte kurz – »erst mit elf oder so verwandeln sie sich in Menschen.«
    »Mit elf! Du warst letztes Jahr selbst noch elf; ich auch. Und ich war ein Mensch …«
    »Ha.« Sass grinste und sah Caris an. »Ich war kein Mensch. Ich war etwas Besonderes. Ich war anders …«
    »Du bist immer anders gewesen.« Caris duckte sich unter Sass’ Klaps weg. »Hau mich nicht; du weißt, daß ich recht habe. Dir gefällt das. Du wärst ein Alien, wenn du könntest.«
    »Ich würde von diesem Planeten verschwinden, wenn ich könnte«, sagte Sass und wurde für einen Moment ernst. »Noch acht Jahre, bevor ich auch nur einen Antrag stellen kann – pfff!«
    »Was beantragen?«
    »Alles. Nein, nicht alles. Etwas …« Sie fuchtelte

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