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Sassinak

Sassinak

Titel: Sassinak Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Moon
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Kindern nicht das mindeste nützten -und nichts konnte das Leid ungeschehen machen, das man ihnen bereits zugefügt hatte.

neuntes kapitel
     

    Allzu bald gaben der Frachter und sein Begleitschiff zu erkennen, daß sie sich darauf vorbereiteten, das System zu verlassen. Kraftvolle Zusatzturbinen wälzten sie durch den Gravitationsschacht des Planeten – ein billiges und verläßliches, wenn auch grobschlächtiges System. Sassinak fragte sich, ob der Frachter, der sie selbst damals fortgeschafft hatte, von einem Begleitschiff eskortiert worden war – oder ob die Aktivitäten der Flotte in den letzten zwanzig Jahren zumindest diese Auswirkung gehabt hatten. Wenn man die Kosten für jedes Schiff, für Mannschaft und Bewaffnung bedachte und wenn die Flotte Begleitschiffe erforderlich gemacht hatte, dann mußte entweder die Gewinnspanne der Sklavenhändler viel kleiner sein oder der Sklavenhandel weit mehr Geld einbringen, als alle vermuteten. Und warum?
    »Commander Sassinak …« Diese Anrede, völlig korrekt, aber etwas förmlicher, als es einem Captain gegenüber an Bord üblich war, brachte ihr zu Bewußtsein, wie beunruhigt die Brückenmannschaft war. Sie sah zu Arly hinüber, und die Seniorwaffenoffizierin deutete auf ihr Display. »Wir haben endlich klare Daten über ihre Waffensysteme … wieder ein gefährliches Schiff.«
    Sassinak kam die Ablenkung gelegen, und sie beugte sich über das Display. Weil die Mannschaft des Begleitschiffs an seinen IFF-Anlagen herumgepfuscht hatte, mußten sie sich auf andere Meßmethoden verlassen, um seine Klasse und Bewaffnung zu ermitteln; Methoden, die als unauffällig galten, bislang aber nur an Flottenschiffen gegengetestet worden waren. Jetzt mußte sie herausfinden – auf Kosten ihres eigenen Schiffs, falls die Entwickler sich irrten –, wie genau und unauffällig sie wirklich waren.
    »Patrouillenklasse; etwas zu groß und zu gefährlich, als daß jemand außerhalb der Flotte es legal erwerben könnte«, fuhr Arly fort und unterstrich das Offensichtliche. »Wahrscheinlich ein modifiziertes und umgebautes legales Begleit- oder Patrouillenschiff für den Insystem-Einsatz. Es könnte aber auch ein erbeuteter Rumpf aus Beständen sein, die für die Verschrottung bestimmt waren.«
    »Ich hoffe nicht«, sagte Sass. »Wenn es eine Schwachstelle in unserem Verschrottungs- und Recyclingsystem gibt, könnten wir uns einem zusammengestohlenen Schlachtschiff gegenübersehen.«
    »Rumpf und Konstruktion entsprechen am ehesten einem Insystem-Begleitschiff des Vannoy-Verbandes. Wenn sie noch einen FTL-Antrieb nachgerüstet haben …« – die Finger der Waffenoffizierin tanzten über die Bedienungselemente, und das Display teilte sich vertikal. Auf einer Hälfte zeigte eine schematische Graphik die von ihr vermuteten Änderungen – »… und die Innenräume deutlich ausgefüttert – dann hätten sie zwar an Raum für die Mannschaft eingebüßt, aber die nötige Tragfähigkeit gewonnen für das hier.« Ein letztes Zucken mit dem Zeigefinger, und die Bewaffnung, welche die Detektoren und Computer der Zaid-Dyan nachgewiesen hatten, wurde aufgelistet.
    »Für das?!« Sassinak starrte die Liste an. Ein Schiff, das nur ein Drittel des Masse ihres eigenen erreichte, führte ein nahezu identisches Waffenarsenal mit einer netten Mischung aus Geschossen, Strahlenwaffen und Sprengstoffen mit sich.
    »Nur gut, daß wir nicht gleich auf die losgegangen sind«, sagte die Waffenoffizierin ruhig. Ihr Gesichtsausdruck war völlig neutral. »Das hätte übel ausgehen können.«
    »Es wird noch übel«, sagte Sassinak ebenso ruhig. »Wenn wir sie erwischen.«
    »Wir verfolgen sie doch bloß.« Es klang nicht ganz wie eine Frage.
    »Ja, ganz recht. Und sobald wir ihre Zielkoordinaten kennen, werden wir die Flotte einschalten.«
    Aber so einfach war das nicht. Die beiden Schiffe entfernten sich von dem Planeten, den sie überfallen hatten, und beschleunigten auf eine sichere Entfernung für einen Übergang in den FTL-Flug. Sassinak hätte den Planeten gern selbst nach Überlebenden (obwohl sie wußte, wie unwahrscheinlich es war, daß es welche gab) und Spuren abgesucht, aber sie konnte es nicht riskieren, daß die Schiffe ihr entkamen, wenn sie den Normalraum verließen. Sie wartete ab, während die Schiffe an Geschwindigkeit gewannen, bis ihre eigenen Scanner nahezu blind sein mußten, als sie sich ihrer Eintrittsgeschwindigkeit näherten. Der Ssli hatte bereits zweimal angefragt, als Sass

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